In Abwesenheit der Giganten Apple, Microsoft und Google stehen andere Unternehmen bei der Consumer Electronics Show in Las Vegas im Rampenlicht. Dell etwa mit dem dünnsten Tablet der Welt, oder Samsung mit kurvenreichen Bildschirmen und einer Vision vom Internet der Dinge.

Das Tablet Venue 8 7000 (Bild oben) ist laut Hersteller Dell mit einer „Dicke“ von sechs Millimetern Weltrekordhalter seiner Klasse. Allein das war den Veranstaltern der CES schon einen Innovation Award wert. Außerdem lobten sie die integrierte RealSense-Kamera von Intel. Diese 3D-Kamera erstellt vielschichtige Bilder unter Verwendung von Infrarot- und anderen Sensoren, eine Technik, die es ermöglicht, bei Fotos noch nachträglich den Fokus zu verändern und Unscharfes scharf werden zu lassen. Die Tiefenfunktion erlaubt es zudem, das Tablet z. B. bei der Wohnungseinrichtung zu nutzen und damit einen fotografierten Schrank zu vermessen, um zu prüfen, ob er in die dafür vorgesehene Nische passt. Der Tiefenmessbereich deckt bis zu fünf Meter ab.

In den USA ist das Gerät mit einem  8,4-Zoll-OLED-Bildschirm und einer Displayauflösung von 2560 x 1600 Bildpunkten bereits erhältlich, Deutschland soll sehr bald folgen.

Samsung auf der CES
Samsung Galaxy note edge
Einen Preis bekommen hat Samsung in Las Vegas für sein Luxussmartphone Galaxy Note Edge (Bild oben). Dessen Clou ist der gebogene Seitenbildschirm, der jederzeit Zugang zu E-Mails, Internet, Apps,  Nachrichten und vielem mehr bietet, unabhängig vom Inhalt auf dem Hauptbildschirm. Diese Gerät stellt das koreanische Unternehmen, das zuletzt gerade im Handybereich nicht mehr die gewohnten Erfolge erzielen konnte, auf der Messe aber nicht so in den Mittelpunkt. Mehr Aufmerksamkeit soll eine Innovation erregen, die ebenfalls mit einem gebogenen Bildschirm aufwartet: ein Gerät mit dem sperrigen Namen Curved Monitor S34E790C LED.
samsung curved

Der Monitor mit Ultra-Wide Quad High Definition (UWQHD)-Auflösung verfügt über eine sogenannte Picture-by-Picture-Funktion, die es dem Anwender ermöglicht, parallel mehrere Inhalte auf dem Bildschirm zu betrachten. So kann man zwei Geräte, etwa ein Notebook und eine Kamera, anschließen und Inhalte aus beiden Quellen gleichzeitig abbilden. Über USB 3.0-Ports lassen sich bis zu vier mobile Endgeräte mit dem Bildschirm ohne zusätzliche Dockingstation verbinden. Bei Bedarf fungiert der Monitor auch als Ladestation für Smartphones oder Tablets.

Ein weiteres Highlight von Samsung ist ein Fernseher mit SUHD-Technologie, bei dem Nanokristalle die Farben erzeugen – die Möglichkeiten der Farbdarstellung liegen bei diesem Verfahren laut Hersteller 64-mal höher als bei konventionellen Fernsehern. Der Bildschirm ist natürlich auch gekrümmt, und das von Samsung gern verwendete Wort „curved“ taucht ebenfalls bei den neuen WLAN-Lautsprechern auf, die ein raumfüllendes Klangerlebnis versprechen. Schließlich hat man noch eine Festplatte im Hosentaschenformat im Programm, doch das Hauptthema von Samsung-CEO BK Yoon bei seiner Präsentation in Las Vegas war ein ganz anderes: das Internet der Dinge.

BK Yoon

Yoon kündigte an, dass bis 2017 alle Fernsehgeräte und bis 2020 sämtliche Produkte von Samsung die nötigen Schnittstellen bieten werden, um sie in das Internet der Dinge einzubinden. So könnten künftig Smart-TVs als Schaltzentralen für das intelligente Zuhause dienen. Für die nahe Zukunft setzt Yoon auf einen Quantensprung bei der Leistungsfähigkeit von Sensoren und weiterer Schlüsselkomponenten. Beispielsweise entwickelt Samsung einen dreidimensional arbeitenden Sensor, der kleinste Bewegungen wahrnehmen kann, und arbeitet an Halbleitern, die derart energieeffizient und kompakt sind, dass sie speziell in Wearables und Mobilgeräten Einsatz finden.

„Samsung produziert bereits ein breites Spektrum an Produkten für das Internet der Dinge. Im Jahr 2014 haben wir über 665 Millionen Geräte ausgeliefert, Tendenz steigend. Damit haben wir bereits begonnen, das verborgene Potential, das die Vernetzung im Alltag bietet, freizulegen“, berichtete Yoon in Las Vegas und betonte die Relevanz offener Standards, um das Internet der Dinge zum Leben zu erwecken.

Eine tragende Rolle bei der Entstehung der vernetzten Ära wird Entwicklern zukommen, die Geräte und Dienste an offene Standards für das Internet der Dinge anpassen.  Daher plant Samsung, in diesem Jahr mit 100 Millionen US-Dollar Technologie-Startups zu fördern und weltweit Veranstaltungen zu unterstützen, um Entwickler von Angeboten für das Internet der Dinge für sich zu gewinnen.

 

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