GoodHands ist eine Vermittlungsplattform für professionelle Kinderbetreuung. Die Kunden mit einem Betreuungswunsch und pädagogische Fachkräfte zusammenführt. Gegründet wurde das Startup von Sven Liebitz und Bastian Germanus, seit August ist der Service in Berlin verfügbar. Wir haben mit Sven über seine Plattform gesprochen.

Hallo Sven, welchen beruflichen Background hast Du, und wie ist die Idee zu GoodHands entstanden? Gab es ein bestimmtes Erlebnis aus eigener Erfahrung oder aus dem Familien- oder Bekanntenkreis, das zu der Idee führte?

Bastian und ich, wir kommen aus dem sozialen Bereich und sind beide staatlich anerkannte Erzieher. In dem Bereich haben wir lange im Kinder-und Jugendheim gearbeitet, wo wir uns auch kennen gelernt haben. Wir kennen also die Branche und unsere Zielgruppe sehr genau.

Die Grundidee für GoodHands und das Modell des Share Care kam Bastian auf der Autobahn bei einer Mitfahrgelegenheit. Das Modell des Sharing ist in vielen Bereichen bereits etabliert und weit verbreitet. Und in der Kinderbetreuung macht es Sinn, auch ein Sharing Modell anzubieten, abgesehen von Kita und Schule, was ja nichts anderes ist als, dass ein/e ErzieherIn oder LehrerIn mehrere Kinder betreut – eine Art Sharing.

Das Erlebnis, sowie die Tatsache, dass beim Thema Kinderbetreuung gerade in Ballungsgebieten, aber auch ländlichen Regionen eine Unterversorgung besteht und eine Unterbezahlung des Personals stattfindet, waren der Grundstein für die Entwicklung für GoodHands und das Angebot von mehreren Betreuungsformen. Insgesamt bieten wir aktuell drei Formen an: Home Care, Share Care und Tour Care.

Dazu ist noch zu sagen, dass unsere BetreuerInnen für jedes Kind, das sie mehr betreuen, auch mehr verdienen. Die Eltern jedoch im Gegenzug weniger bezahlen, wenn noch andere Kinder an einer Betreuung teilnehmen. Es gibt aber auch eine Grenze, der zu betreuenden Kinder, die wir aus fachlichen Gründen bei 5 Kindern gesetzt haben. Mehr Kinder werden von einer Person nicht betreut.

Sven Liebitz und Bastian Germanus sind die Gründer von GoodHands.
Sven Liebitz und Bastian Germanus sind die Gründer von GoodHands.

Womit habt Ihr während der zweijährigen Entwicklungsphase Geld verdient und wie seid Ihr jetzt finanziert?

Während der gesamten Entwicklungsphase haben wir beide Vollzeit in unseren Jobs gearbeitet und nebenher das Konzept für GoodHands entwickelt, sowie die Firma gegründet und uns ein Netzwerk aufgebaut. Das letzte halbe Jahr haben wir noch den Job gewechselt, um uns besser koordinieren zu können und jetzt sitzen wir seid Juli diesen Jahres Vollzeit bei GoodHands.

Finanziert haben wir die Gründung, die Entwicklung der Homepage und alles, was dazu gehört mit einem Business Angel, der in einer sehr frühen Phase eingestiegen ist und uns unterstützt.

Um nun in der Startphase der Vermittlungen auch die Gehälter auszahlen zu können und Marketingsmaßnahmen durchführen zu können haben wir uns einen zweiten Business Angel mit an Bord geholt.

Aber es besteht noch ein wenig Platz am Tisch bei unseren Gesellschafterversammlungen.

Welche Kriterien müssen die Betreuerinnen und Betreuer erfüllen, die über Eure Plattform vermittelt werden?

Wir verstehen uns als professionellen Dienstleister, was auch bedeutet, dass alle BetreuerInnen in unserem Pool ausgebildete Fachkräfte im Bereich der Kindererziehung sind oder sich im letzten Ausbildungsjahr bzw. letztem Semester ihres Studiums befinden und über entsprechende praktischen Erfahrungen aus Praktika, etc. verfügen. Dazu lassen wir uns alle erforderlichen Nachweise zukommen und prüfen die Qualifikationen der BetreuerInnen. Nach erfolgreicher Überprüfung schalten wir die Profile dann frei und es geht los mit den Vermittlungen.

Wie überprüft Ihr die Qualität der Betreuungen? Gibt es für Kunden ein Bewertungstool?

Da es sich bei der Kinderbetreuung selbstverständlich um ein sehr sensibles Thema handelt und Vertrauen an oberster Stelle steht, ist uns die Zufriedenheit der Kunden besonders wichtig. Aktuell sind wir dabei ein Bewertungstool zu entwickeln und zu implementieren, was dem Kunden die Möglichkeit gibt sein Empfinden über die Betreuung auszudrücken, jedoch auch die BetreuerInnen im worst case  nicht persönlich angreift und / oder Persönlichkeitsrechte verletzt.

Bis dieses Tool an die Website angebunden wird, sind wir für unsere Kunden jederzeit zu erreichen, sodass ihre Anliegen sofort berücksichtigt werden. Wir haben eine Telefon-Hotline, einen Kundenservice per Mail und die Möglichkeitt über SMS zu kommunizieren, sowie einen Whatts App Chat.

Zurzeit seid Ihr hauptsächlich in Berlin aktiv. Wie sehen mittelfristig Eure Expansionspläne aus?

Das ist richtig, wir sind jetzt Mitte Ausgust in Berlin gestartet. Hier werden wir uns ausprobieren und unseren verschiedene Modelle testen und Optimieren. Im nächsten Schritt gehen wir dann auf weitere Städte über mit dem Ziel mittelfristig das Bundesgebiet abzudecken. Auch steht eine Erweiterung des Geschäftsmodells schon in Planung. Dazu dann aber gerne mehr bei einem nächsten Gespräch.

Vielen Dank!

Foto ganz oben: Bild von der Startseite von GoodHands

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