Grundsätzlich ist es in den letzten Jahren wesentlich einfacher geworden, in Deutschland ein Unternehmen zu gründen. Viele bürokratische Hürden wurden dabei im Laufe der Jahre abgebaut. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass es heutzutage für Gründer und Startups gar keine Herausforderungen am Beginn ihres Unternehmerlebens gibt. Vor allem die folgenden Sorgen und Fragen stehen dabei oftmals im Mittelpunkt.

Der Businessplan bereitet vielen Gründern Kopfschmerzen

„Wozu soll ich denn einen Businessplan schreiben?“ Diese Frage ist heute von vielen angehenden Gründern zu hören. Doch der Business-Plan ist nach wie vor ein wichtiger Baustein auf dem Weg zum langfristigen Erfolg und kein Selbstzweck.

Er dient vor allem dazu, sich mit der eigenen Idee noch einmal intensiv auseinanderzusetzen. Dabei ist es zunächst wichtig, den Markt und die eigene Zielgruppe ein wenig genauer unter die Lupe zu nehmen und zu analysieren, welche Mitbewerber einem das Leben in Zukunft schwer machen könnten.

Wichtig ist der Business-Plan aber vor allem, um sich im Zuge einer Liquiditätsplanung genau zu überlegen, wie lange das eigene Geld reicht und woher frisches Kapital kommen könnte. Dabei gilt es auch, eine ehrliche und detaillierte Risiko-Analyse durchzuführen.

Was sich viele Gründer dabei wünschen würden, wäre eine Art Bedienungsanleitung, wie sie ihren eigenen Businessplan aufbauen sollen. Die gute Nachricht: Das gibt es längst in Form von entsprechenden Vorlagen in Microsoft Word und Excel. Eine Businessplan Vorlage ist ideal als Orientierungshilfe für die ersten Schritte als Gründer. Wer mehr Hilfestellungen benötigt, kann sich auch an Portalen für Existenzberater wenden. Besonders am Anfang können sich Zweifel auftun und ein Gründungsberater kann die richtigen Antworten liefern und Unterstützung anbieten, sei es bei der Erstellung eines Businessplans oder bei der Rechtsformwahl.

Wichtig ist dabei auch, an die Basics zu denken. Dazu gehören beispielsweise so banale Dinge wie die Auswahl eines passenden Geschäftskontos, das den besonderen Anforderungen von jungen Gründern gerecht wird.

Wie komme ich an Geld für meine Idee?

Viele Unternehmungen sind daran gescheitert, dass sie keine Investoren für ihre geniale Geschäftsidee gefunden haben. Die klassischen Banken sind heutzutage kaum noch bereit, viel Geld in Startups zu investieren, weil ihnen dafür das Risiko zu hoch ist. Mehr als 10.000 Euro sind ohne entsprechende Sicherheiten oder Bürgen auf diesem Weg kaum noch zu lukrieren.

Dafür haben sich andere Türen und Tore geöffnet. Eine Möglichkeit, die sich erst in den letzten Jahren entwickelt hat, ist beispielsweise Crowdfunding. Auf diesem Weg ist es möglich, seine Idee einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen und eine bestimmte Anzahl von Personen mit Kaufabsicht zu sammeln, bevor mit der kostenintensiven Produktion begonnen wird. Damit kann das Risiko entscheidend minimiert werden. Mittlerweile gibt es sehr viele Crowdfunding Plattformen zwischen denen entschieden werden kann.

Ganz im Stil des TV-Formats „Die Höhle der Löwen“ können auch Investoren für das eigene Unternehmen gesucht werden. Dabei werden gegen die Bezahlung eines bestimmten Betrages Anteile des eigenen Unternehmens abgegeben. Der entscheidende Faktor hierfür ist eine entsprechende Unternehmensbewertung.

Das ist einerseits eine gute Möglichkeit, um schnell an frisches Kapital zu gelangen. Es sollte dabei aber nicht vergessen werden, dass der Preis dafür mitunter sehr hoch sein kann. Wer einen bestimmten Anteil seines Unternehmens auf diese Art und Weise verscherbelt, büßt damit nämlich auch seine Autonomie und Entscheidungsfreiheit ein.

Egal, um welche Form von Kapitalgebern es sich handelt – selbst wenn es der eigene Opa ist – ein Businessplan ist auch für diesen Zweck eine wichtige Voraussetzung, um Interessenten das Geschäftsmodell und die damit verbundenen Erfolgsmöglichkeiten auf einfache Art und Weise näherzubringen.

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Der Businessplan ist kein Selbstzweck. Er dient dazu, sich ausführlich mit der eigenen Idee auseinanderzusetzen und Chancen und Risiken abzuwägen.

Was mache ich, wenn ein großer Fisch meine Idee stiehlt?

Die Angst vor dem Ideenklau belastet viele Jungunternehmer. Deshalb halten sie sich oft sehr verschlossen bei der Präsentation ihrer Geschäftsidee. Vor allem, wenn das Unternehmen dafür noch nicht gegründet und die Ideen noch nicht patentiert sind.

Viele fragen sich, ob sich ihre Idee überhaupt schützen lässt. Grundsätzlich bestehen nämlich in Deutschland keine Schutzrechte für eine reine Idee.

Wer beispielsweise eine App entwickelt, kann sich diese nicht schützen lassen, denn sie gilt im Sinne des Gesetzes nicht als Erfindung im eigentlichen Sinn. Allerdings fällt die App, oder genau genommen der Quellcode, unter den Urheberschutz und darf deshalb auch nicht so ohne Weiteres kopiert werden.

Wer seine Idee in Deutschland schützen möchte, dem stehen in der Regel neben dem Urheberrecht die folgenden Optionen zur Verfügung:

  • Patentrecht (beziehungsweise Gebrauchsmusterrecht): Um eine technische Idee zu schützen, ist eine Anmeldung beim Patent- und Markenamt (DPMA) erforderlich. Als Patent ist die Idee damit für 20 Jahre geschützt, als Gebrauchsmuster hingegen lediglich für 10 Jahre.
  • Markenrecht: Ein Logo oder auch Bezeichnungen und grafische Darstellungen, die zur Unterscheidung von Waren dienen, können als Marke beim DPMA registriert werden. Die Laufzeit ist in solchen Fällen unbegrenzt.
  • Designrecht: Ein bestimmtes Design kann ebenfalls für einen Zeitraum von insgesamt 25 Jahren beim DPMA geschützt werden.

Viele Hürden und Herausforderungen sind zunächst unsichtbar

Nicht immer ist den angehenden Unternehmern klar, was in der nächsten Zeit auf sie zukommen wird.

Vor allem das Team ist ein entscheidender Faktor auf dem Weg zum Erfolg. Wer mit seinen Freunden ein Startup gründet, findet oftmals schnell die Schwächen seiner Buddies heraus, die im Geschäftsleben fatal sein können. Deshalb ist es wichtig, sich für alles, was nicht selbst in angemessener Art und Weise bewältigt werden kann, entsprechende Profis zu suchen. Dabei muss es sich nicht zwingend um interne Mitarbeiter handeln. Mehr Flexibilität bietet in der Startphase die Auslagerung an entsprechende Dienstleister.

Mit der Gründung eines Unternehmens kann sich auch das Privatleben massiv ändern. Vor allem in der Startphase wird oft viel Zeit in das neue Business investiert. Auf der Strecke bleiben dabei so wichtige Dinge wie der eigene Lebenspartner, die besten Freunde sowie Hobbys, gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung.

Deshalb ist es sinnvoll, sich auch auf diese Herausforderungen entsprechend vorzubereiten und sich genau zu überlegen, wie damit umgegangen werden soll. Dazu gehört zum Beispiel ein klärendes Gespräch mit der Partnerin oder dem Partner. Denn besteht keine Unterstützung für das geschäftliche Vorhaben, scheitert entweder das Business oder die Beziehung.

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Martin Schütters ist seit Langem in der Gründerszene tätig. Aufgrund eines selbst gegründeten Unternehmens und die daraus entstandenen Erfahrungswerte sieht er sich in der Verantwortung Junggründern mit Hilfestellungen den Weg zu weisen.