Wer sich in den letzten Wochen in der Startup-Szene umgehört hat, wird mitbekommen haben, dass eine Frage auch dort ganz oben auf der Tagesordnung steht: Wie gehen wir mit der Flüchtlingsproblematik um? Ein Hackathon in Berlin will nun Antworten darauf finden, die weit über kurzfristige Hilfsaktionen hinausgehen.
Die meisten werden es wahrscheinlich wissen, aber zur Sicherheit vorweg eine kurze Erklärung, was ein Hackathon eigentlich ist. Es handelt sich dabei um Veranstaltungen zur Entwicklung von Software in Kleingruppen, in der Regel an einem Wochenende. Dabei arbeiten Menschen mit unterschiedlichen Talenten an der Lösung von Problemen zusammen, der Schwerpunkt liegt aber auf der Programmierung. Oft sind die Themen freigestellt und die Teams bilden sich erst spontan vor Ort. Das wird beim Berliner Refugee Hackathon am 24. und 25. Oktober etwas anders sein.
Das liegt natürlich an der Aufgabenstellung, die sich aus der aktuellen Situation ergibt. Nach wie vor ist die Bereitschaft groß, in Deutschland ankommenden Flüchtlingen spontan und unbürokratisch Hilfe zu leisten. Aber sehr oft gibt es dabei Schwierigkeiten, die mit digitalen Mitteln überwunden werden könnten, zum Beispiel durch besseres Abstimmen von Sachspenden oder Hilfseinsätzen auf die tatsächlich an einem bestimmten Ort und zu einer bestimmten Zeit vorhandenen Bedürfnisse. Auf der anderen Seite können ein einfacherer Zugang zu Informationen und vorhandenen Angeboten Hürden der Integration für Migranten abbauen. PC und vor allem Smartphone sind hier die sinnvollsten Hilfsmittel.
Fehlen bei keinem Hackathon: Laptops, Mate und jede Menge Kabel
Den Auftakt des Refugee Hackathons bildet am Freitag, den 23.10.2015 ein Anforderungsworkshop, bei dem diejenigen zusammenkommen, die am besten wissen, welche Probleme es gibt und welche Art von Lösungen am praktikabelsten sind. Teilnehmen sollten hier diejenigen, die entsprechende Erfahrungen mitbringen: Flüchtlinge ebenso wie Mitarbeiter von Flüchtlingsorganisationen und Behörden. Ergebnis dieses Workshops wird eine möglichst klar definierte Wunschliste für Anwendungen sein, die an den folgenden beiden Tagen, am 24. und 25. Oktober, beim Hackathon entwickelt werden sollen. Als Anregung dienen die hier aufgelisteten existierenden Lösungen. Und hier gibt es eine weitere Übersicht mit bereits angeschobenen Projekten.
Wie man sieht, sind überall schon Initiativen gestartet worden, und auch die Ergebnisse des Refugee Hackethons werden silbstverständlich der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt, um sie nutzen, anpassen und ausbauen z können. Deshalb wird darauf geachtet, dass modulare Anwendung entwickelt und anschließend als Open Source auf der Code-Share Plattform Github verfügbar sein werden. Wer seine Talente beim Refugee Hackathon einbringen und sich anmelden möchte, kann das hier tun.