Apple Watch – ein neuer Geniestreich der Visionäre aus Cupertino oder ein Flop, der das Ende einer Ära einläutet? Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen, aber eine aktuelle Umfrage lässt den Schluss zu, dass die Computeruhr in Deutschland zum Erfolg wird.
Die Anzahl der Smartwatch-Besitzer hat sich in Deutschland mit dem Marktstart des neuesten Apple-Produktes vor einem Monat auf einen Schlag verdoppelt. Zwei Prozent der erwachsenen Bundesbürger haben sich bereits eine Apple Watch gekauft oder bestellt. Fünf Prozent haben fest vor, das Prestigeobjekt zu erwerben, und 12 Prozent können sich einen Kauf eventuell vorstellen. Die Lieferengpässe zum Marktstart haben die Käufer offenbar kaum abgeschreckt. Dies sind Ergebnisse einer aktuellen Befragung der Forschungs- und Beratungsgruppe Goldmedia. Befragt wurden im Mai 2015 insgesamt 1.116 erwachsene Bundesbürger zum Thema Smartwatch.
Würden zu den aktuellen Käufern allein die Interessenten hinzukommen, die zum Kauf fest entschlossen sind, könnte Apple in Deutschland rund 3,4 Mio Exemplare seiner Computeruhr absetzen. Bei einem Einstiegspreis von 399,00 Euro brächte dies einen Umsatz von mindestens 1,4 Mrd. Euro. Diese positiven Aussichten dürften das amerikanische Kultunternehmen locker verkraften lassen, dass 81 Prozent der Befragten momentan kein Interesse daran haben, sich eine Apple Watch anzuschaffen.
Die Lieferschwierigkeiten zum Marktstart beeinflussten nur wenige: Lediglich fünf Prozent der befragten Nicht-Käufer oder Nicht-Besteller bejahten in der Befragung, dass die in den Medien berichteten Engpässe sie vom Kauf
abgeschreckt hätten. Anders dagegen die Wirkung bei den Apple Watch-Käufern oder -Bestellern: Immerhin 37 Prozent gaben in der Befragung an, durch die Diskussionen um die Lieferprobleme verunsichert gewesen zu sein.
Auf die bereits im März gestellte Frage, welche Ausstattungsmerkmale bei einer Smartwatch unerlässlich seien, nannten 80 Prozent die klassische Uhr-Funktion und 67 Prozent die Funktion als Wecker. 57 Prozent wollen sie auch als Kalender nutzen und 48 Prozent zum Gesundheits- und Fitnesstracking. Für 45 Prozent ist das Musikhören interessant und für 42 Prozent auch Telefon-, SMS- und E-Mail-Funktionen. Die klassische Zeitangabe steht für die Nutzer heute also eindeutig im Vordergrund. So bleibt für die Marketingexperten der Anbieter noch einiges zu tun, den Mehrwert der intelligenten Uhren zu kommunizieren.