Als Entrepreneure/ Entrepreneurinnen oder Startup-Gründer/innen steht man oft vor der Herausforderung, ausreichend finanzielle Mittel für die Startup-Idee zu erhalten. Glücklicherweise gibt es eine Vielzahl von Förderprogrammen, die Euch dabei helfen können, eure Geschäftsidee erfolgreich umzusetzen. In diesem Artikel stellen wir euch 10 bedeutende Fördermöglichkeiten wie EXIST, INVEST oder den ERP-Gründerkredit – StartGeld vor, die euch als Startups die dringend benötigte Teilfinanzierung durch öffentliche Förderung ermöglichen.

10 Fördermöglichkeiten für Startups:

Förderprogramm A: Existenzgründungszuschuss

Der Existenzgründungszuschuss ist eine finanzielle Unterstützung der Agentur für Arbeit für Arbeitslose, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen. Er bietet eine monatliche Teilfinanzierung des Lebensunterhalts und trägt dazu bei, dass Gründer in der Anfangsphase weniger finanzielle Sorgen haben.

Förderprogramm B: INVEST – Zuschuss für Wagniskapital

Das Förderprogramm INVEST unterstützt Startups und junge Unternehmen, die Wagniskapital von privaten Investoren erhalten. Hierbei wird ein Teil des eingesammelten Risikokapitals durch einen Zuschuss des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) ergänzt.

Förderprogramm C: ERP-Gründerkredit – StartGeld

Der ERP-Gründerkredit – StartGeld der KfW Bankengruppe bietet zinsgünstige Darlehen für neu gegründete Unternehmen. Diese Kredite dienen der Finanzierung von Investitionen und Betriebsmitteln und tragen dazu bei, die Startphase zu erleichtern.

Förderprogramm D: EXIST-Gründerstipendium

Das EXIST-Gründerstipendium richtet sich an Studierende, Absolventen und Wissenschaftler, die ihre innovative Geschäftsidee umsetzen möchten. Es bietet eine monatliche Förderung für maximal ein Jahr, um den Weg in die Selbstständigkeit zu erleichtern.

Förderprogramm E: ZIM-Kooperationsprojekte

Das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) unterstützt innovative Startups durch die Förderung von technologieorientierten Kooperationsprojekten. Hierbei werden Forschungs- und Entwicklungskosten teilweise finanziert.

Förderprogramm F: Pro FIT – Innovationsgutschein für KMU

Pro FIT ist ein Förderprogramm für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Berlin, Brandenburg und Sachsen. Es gewährt Innovationsgutscheine, um externe Beratungs- und Entwicklungsleistungen in Anspruch zu nehmen und innovative Projekte voranzubringen.

Förderprogramm G: High-Tech Gründerfonds

Der High-Tech Gründerfonds (HTGF) investiert Risikokapital in technologieorientierte Startups. Dabei stehen nicht nur finanzielle Mittel zur Verfügung, sondern auch ein weitreichendes Netzwerk und professionelle Beratung.

Förderprogramm H: Horizont 2020

Horizont 2020 ist ein Förderprogramm der Europäischen Union, das Startups und Unternehmen aus verschiedenen Branchen unterstützt. Es umfasst eine Vielzahl von Fördermaßnahmen für Forschung, Innovation und Technologietransfer.

Förderprogramm I: Mikromezzaninfonds – Stärkung der Eigenkapitalbasis für Startups

Der Mikromezzaninfonds stärkt die Eigenkapitalbasis von kleinen Unternehmen um bis zu 50.000€ und erhöht ihre Chancen, weitere Kredite zu erhalten. Besonders für Startups mit sozialer oder gesellschaftlicher Relevanz ist dies eine wichtige Fördermöglichkeit. Die Mezzaninfinanzierung bietet eine Mischung aus Eigen- und Fremdkapital und stärkt die finanzielle Situation der Startups, was wiederum ihre Aussichten auf weitere Finanzierungen verbessert.

Förderprogramm J: Business Angels – Aktive Wagniskapitalgeber für innovative Startups

Business Angels sind vermögende Privatpersonen, die vielversprechende junge, innovative und wachstumsstarke Unternehmen mit ihrem privaten Vermögen unterstützen. Sie stellen nicht nur finanzielle Mittel zur Verfügung, sondern bringen auch wertvolles Know-how und ein umfangreiches Netzwerk in das Startup ein. Ihre Investition erfolgt oft in einer frühen Phase, kurz nach der Gründung. Business Angels spielen eine wichtige Rolle für Startups, indem sie finanzielle Unterstützung, Expertise und wertvolle Kontakte bereitstellen. Sie agieren unabhängig von Venture Capital-Fonds und sind flexibel auf die Bedürfnisse der Gründer eingestellt. Die Unterstützung von Business Angels ist besonders in der frühen Phase entscheidend, wenn herkömmliche Bankkredite schwer zu erhalten sind. Organisationen wie das Business Angels Netzwerk Deutschland helfen Gründern bei der Suche nach Business Angels. Insgesamt fördern Business Angels die Innovation und den Unternehmertum und tragen dazu bei, vielversprechende Geschäftsideen erfolgreich auf dem Markt umzusetzen.

Vergleich der Fördermöglichkeiten für Startups

FörderprogrammZielgruppeArt der FörderungHöhe der FörderungLaufzeit
ExistenzgründungszuschussArbeitslose, GründerZuschuss zum LebensunterhaltMonatlich bis zu einem JahrMax. 15 Monate
INVEST – Zuschuss für WagniskapitalStartups, private InvestorenErgänzung des WagniskapitalsBis zu 50% des InvestitionsbetragsAbhängig von Investition
ERP-Gründerkredit – StartGeldNeu gegründete UnternehmenZinsgünstige DarlehenBis zu 500.000 EuroBis zu 10 Jahre
EXIST-GründerstipendiumStudierende, Absolventen, WissenschaftlerMonatliche FörderungBis zu 3.000 Euro pro MonatMax. 12 Monate
ZIM-KooperationsprojekteTechnologieorientierte StartupsFörderung von KooperationsprojektenMax. 380.000 EuroProjektlaufzeit abhängig
Pro FIT – Innovationsgutschein für KMUKMU in Berlin, Brandenburg, SachsenInnovationsgutscheineMax. 50.000 EuroProjektabhängig
High-Tech GründerfondsTechnologieorientierte StartupsRisikokapitalinvestitionIndividuellIndividuell
Horizon 2020Startups und UnternehmenForschungs- und InnovationsförderungUnterschiedlichProjektlaufzeit abhängig
Die 10 wichtigsten Förderprogramme für Startups 2023: Finanzielle Unterstützung durch öffentliche Förderung

Welche Branche erhält die besten Förderungen in welchem Bundesland:

Jedes Bundesland hat spezifische Förderprogramme und Branchenschwerpunkte, die zur wirtschaftlichen Stärkung der Region beitragen sollen. Hier sind die Branchen, die in den jeweiligen Bundesländern besonders gefördert werden:

  1. Baden-Württemberg: Maschinenbau, Automobilindustrie, Elektrotechnik, Medizintechnik.
  2. Bayern: IT, Medizintechnik, Biotechnologie, Energietechnik.
  3. Berlin: Kreativwirtschaft, IT, Medien, Tourismus.
  4. Hamburg: Medien, IT, Logistik, maritime Wirtschaft.
  5. Hessen: Biotechnologie, Finanzdienstleistungen, IT.
  6. Niedersachsen: Agrar- und Lebensmittelwirtschaft, Energie, Logistik, Luft- und Raumfahrt.
  7. Nordrhein-Westfalen: Chemie, Maschinenbau, Automobilindustrie, Energie.
  8. Rheinland-Pfalz: IT, Gesundheitswirtschaft, Umwelttechnik.
  9. Saarland: Automobilindustrie, Maschinenbau, IT.
  10. Sachsen: Mikroelektronik, Maschinen- und Anlagenbau, Umwelttechnik.
  11. Schleswig-Holstein: Ernährungswirtschaft, Erneuerbare Energien, Maritime Wirtschaft.
  12. Thüringen: Optik und Photonik, Biotechnologie, Automotive.

Diese Branchenschwerpunkte zeigen, in welchen Bereichen die einzelnen Bundesländer ihre wirtschaftlichen Potenziale sehen und gezielt fördern möchten.

Die Vielzahl der Förderprogramme und Branchenförderungen bietet für Startups eine breite Palette an Möglichkeiten, Unterstützung für eure Ideen zu erhalten. Bei der Auswahl der passenden Förderung ist es wichtig, die individuellen Bedürfnisse und Ziele des eigenen Unternehmens zu berücksichtigen. Eine gut vorbereitete Antragstellung kann den Weg zu einer erfolgreichen Förderung ebnen und die Umsetzung eurer Geschäftsidee vorantreiben.

Förderprogramm nach Bundesland

BundeslandFörderprogrammWebseite
Baden-WürttembergInnovationsgutschein (Richtlinie Innovationsgutscheine Baden-Württemberg)www.bw-stipendium.de
Wirtschaftsförderung (L-Bank)www.l-bank.de
Seed- und Start-up-Fonds BWwww.seedfonds-bw.de
BayernBayTOUwww.stmwi.bayern.de
BayBGwww.lfa.de
Flüggewww.stmwi.bayern.de
BerlinPro FITwww.ibb.de
Pro FIT – Exzellenz Start-up Stipendiumwww.ibb.de
EXIST-Gründerstipendium Berlinwww.exist.de
HamburgHamburg-Kreditwww.ifbhh.de
Innovationsstarter Fonds Hamburgwww.ifbhh.de
HessenHessen-Kapitalwww.wibank.de
Hessen Mikroliquiditätwww.wibank.de
Hessen-PIUSwww.wibank.de
NiedersachsenNiedersächsisches Start-up-Stipendiumwww.stk.niedersachsen.de
Niedersachsen-Gründerkreditwww.nbank.de
Nordrhein-WestfalenNRW.BANK Gründungskreditwww.nrwbank.de
NRW.BANK Universellwww.nrwbank.de
NRW.BANK.Venture Fondswww.nrwbank.de
Rheinland-PfalzRheinland-Pfalz-Fondswww.isb.rlp.de
Mikromezzaninfonds Deutschlandwww.isb.rlp.de
SaarlandSaarländisches Seed- und Venture-Capital Programmwww.saarland.de
Saarland-Mittelstandsfinanzierungwww.saarland.de
SachsenSMG – Sächsische Beteiligungs-Managementgesellschaftwww.smg-sachsen.de
Gründungsprämie Sachsenwww.sab.sachsen.de
Schleswig-HolsteinMikroCrowd Schleswig-Holsteinwww.ib-sh.de
IB.SH Innovationsstarter GmbHwww.ib-sh.de
ThüringenBeteiligungsfinanzierung Thüringenwww.aufbaubank.de
Thüringer Innovations-Förderprogrammwww.aufbaubank.de

Checkliste: Benötigte Unterlagen für den Antrag einer Förderung

Bei der Beantragung einer Förderung für Ihr Startup müsst ihr in der Regel verschiedene Unterlagen einreichen, um eure Geschäftsidee und euren Finanzierungsbedarf zu dokumentieren. Die folgende Checkliste gibt euch einen Überblick über die typischen Unterlagen, die für einen Förderantrag benötigt werden können. Bitte beachtet, dass die Anforderungen je nach Förderprogramm variieren können, daher ist es ratsam, sich im Vorfeld über die genauen Einreichungsbedingungen zu informieren.

  1. Businessplan: Ein detaillierter Businessplan, der eure Geschäftsidee, eure Ziele, eure Zielgruppe, eure Wettbewerbssituation, euer Marketingkonzept und euren Finanzplanung umfasst.
  2. Finanzierungsplan: Eine Aufstellung eurer geplanten Ausgaben und Einnahmen für einen bestimmten Zeitraum, um den Finanzierungsbedarf plausibel zu machen.
  3. Lebenslauf und Qualifikationen: Euren persönlicher Lebenslauf mit Informationen über eure beruflichen Qualifikationen und Erfahrungen.
  4. Gesellschaftsvertrag: Sofern bereits gegründet, einen Gesellschaftsvertrag oder eine Satzung, aus der die Unternehmensstruktur hervorgeht.
  5. Kapitalbedarfsplan: Eine Aufstellung der benötigten Investitionen und Betriebsmittel sowie die Begründung, warum die beantragte Förderung notwendig ist.
  6. Auszug aus dem Handelsregister: Sofern bereits eingetragen, ein aktueller Auszug aus dem Handelsregister.
  7. Beteiligungen und Finanzierung: Informationen über bereits bestehende Beteiligungen und andere Finanzierungsquellen.
  8. Nachweise über Eigenmittel: Falls Eigenmittel zur Finanzierung vorhanden sind, Belege oder Kontoauszüge darüber.
  9. Kooperationsvereinbarungen: Sofern im Rahmen des Förderprogramms relevant, Nachweise über geplante Kooperationen.
  10. Gesellschaftsanteile: Angaben zu Gesellschaftsanteilen und Beteiligungen von Gründern und weiteren Gesellschaftern.
  11. Betriebswirtschaftliche Auswertungen: Aktuelle betriebswirtschaftliche Auswertungen (z. B. Gewinn- und Verlustrechnung, Bilanz) des laufenden Geschäftsjahres.
  12. Zusammenfassung des Projekts: Eine kurze Zusammenfassung des Projekts und der angestrebten Ziele.
  13. Erläuterung der Innovationshöhe: Eine Beschreibung der Innovationshöhe Ihrer Geschäftsidee, sofern relevant.
  14. Zeitplan: Ein Zeitplan, der die Meilensteine und den geplanten Umsetzungszeitraum des Projekts aufzeigt.
  15. Gesundheitszeugnis: In manchen Fällen kann ein Gesundheitszeugnis verlangt werden, um eure Eignung für bestimmte Förderprogramme nachzuweisen.

    Es ist ratsam, sich frühzeitig mit den Richtlinien und Anforderungen des jeweiligen Fördergebers vertraut zu machen und sich bei Bedarf professionelle Unterstützung zu holen, um einen erfolgreichen Antrag zu stellen.

Übrigens: Außer Förderungen gibt es natürlich auch noch andere Möglichkeiten der Geldbeschaffung. Interessant wäre hier zum Beispiel das Thema Crowdfunding oder die Förderung von Gründerstipendien.

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