Hallo liebe Leserschaft,
Am Wochenende erreichte uns eine traurige Nachricht aus der Heimat.
Das Betahaus Hamburg hat Insolvenzantrag gestellt.
Vielen von euch ist das Coworkinghaus sicherlich ein Begriff.
Andere waren vielleicht selber schon in den Vorzug eines Arbeitsplatzes im Beta gekommen,
um sich mit anderen Fachleuten direkt vor Ort auszutauschen.
Wir müssen gestehen, dass auch uns diese Nachricht sehr überrascht und nachdenklich stimmt.
Im Folgenden möchten wir euch den persönlichen Brief von Ruben, dem CEO, nicht vorenthalten.
%CODE5%
Man wird sehen, wie es weitergeht und inwiefern auch das Betahaus in Berlin die Folgen bemerkt.
Grundlegend stellt sich in diesem Zusammenhang sogar die Frage, ob die Gründer-Offensive
vorbei ist und sich eine schleichende Ernüchterung in der Szene ausbreitet.
Wir werden demnächst zu diesen offenen Fragen weiter recherchieren und mögliche Folgen aufzeigen.
Wer dem Betahaus in Hamburg helfen kann, soll gerne dazu aufgerufen sein etwas
für die Deutsche Gründerlandschaft zu tun.
Liebe User,
wir haben heute eine schwere Entscheidung fällen müssen: In Abstimmung mit den Gesellschaftern habe ich für das betahaus Hamburg Insolvenz angemeldet.
Was für viele von euch sicherlich aus heiterem Himmel kommt, ist auch für uns eine Notbremsung. Ihr habt als User aber sicherlich mitbekommen, dass der Raum nicht immer brechend voll war. Das war neben jüngsten Weggängen im Fix-Desk-Raum natürlich ein Teil des Problems. Eine Zeit lang bestand die Hoffnung, dass durch andere Einnahmen wie Events ausgleichen zu können, zumindest bis wir mit einer neuen Immobilie eure Bedürfnissen und die zukünftiger User besser hätten abdecken können. Das hat sich neben quasi täglich neu entdeckten Liquiditätsproblemen in den letzten Wochen leider nicht bewahrheitet. Zuletzt wurde auch noch klar, dass der Umzug sich ein weiteres Mal verzögern wird und somit die Überbrückungszeit zu lange gewesen wäre, um das kaufmännisch noch verantworten zu können. Intensive Gespräche mit der Stadt, mit unserem Vermieter und mit der Kreativgesellschaft, die außerordentlich hilfsbereit waren, konnten das leider nicht entschärfen – die Lage eskalierte so kurzfristig und zugleich so nachhaltig, dass wir keinen Ansatz sahen, die Community da noch zu involvieren. Was rein insolvenzrechtlich vermutlich eh problematisch gewesen wäre.
Aber was bedeutet das nun für euch? Die betriebswirtschaftlichen Aufgaben wird nun voraussichtlich ab Mitte nächster Woche im Wesentlichen ein Insolvenzverwalter übernehmen. Gleichzeitig werden meines Wissens (ich bin kein Jurist) aber im Normalfall die Gehälter der Angestellten noch für drei Monate übernommen, bis geklärt worden ist, ob das Unternehmen gerettet werden kann. Das heißt konkret, dass ihr bis auf weiteres weiterhin im Space arbeiten könnt und auch Personal (Deva und ich) da ist. Sollte sich im Laufe des Insolvenzverfahren eine Schließung abzeichnen, werden wir natürlich all unsere Kontakte nutzen, damit ihr übergangslos eine neue ansprechende Bleibe habt. Wir werden also alles tun, dass euer Geschäft nicht darunter leidet. Toll wäre natürlich, wenn ihr bis zu dieser Entscheidung bei uns bleiben würdet.
Gibt es denn eine Chance, das betahaus noch zu retten? Der Insolvenzverwalter wird schauen, ob genug Masse für ein ordentliches Verfahren da ist. Falls ja, kann er versuchen, das betahaus zu sanieren und eine neue Perspektive zu eröffnen. Das wäre natürlich der beste Weg, den die Gesellschafter und das Team nach Kräften unterstützen würden. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
In jedem Fall werden wir alles dafür tun, das betahaus bis Mitte Juli offenzuhalten, um auf unserer für den 12.7.2013 geplanten Geburtstagsparty zumindest gebührend Abschied zu feiern und uns bei euch für drei tolle Jahre zu bedanken.
Wir werden euch so oder so über die nächsten Schritte natürlich auf dem Laufenden halten. Lasst uns auch alle Möglichkeiten nutzen, dazu auch noch einmal das persönliche Gespräch zu suchen – uns jedenfalls ist sehr daran gelegen.
Vielen Dank für die letzten drei Jahre,
Ruben