Unsere sprachsensiblen Leser seien gewarnt: In folgendem Bericht kommt es gelegentlich zu etwas derberer Ausdrucksweise, denn wir gingen der Frage nach, ob es im Internet wirklich jeden Sch… zu kaufen gibt, und sind auf erstaunliche Antworten gestoßen. Kein Scherz!

Fangen wir harmlos an mit Cool Shit You Can Buy, einem Internet-Gemischtwarenladen, der vermeintlich cooles Zeugs oder heißen Scheiß anbietet, aber mit realen Ausscheidungsprodukten nichts am Hut hat. Etwas näher dran am Thema ist da schon Cool Shit aus Barcelona: Hier gibt es mehr oder weniger trashige Klamotten, etwa Baseballkappen mit den Gesichtern von Bill Murray oder Lionel Richie. Oder eben Artikel mit so schönen Bezeichnungen wie Poo Jacket, Poo Tee und Poo Cap. Diese Kleidungsstücke haben eines gemeinsam, nämlich ein lachendes buntes Häufchen als Aufdruck, ähnlich dem auf unserem großen Beitragsbild oben. Das mag man lustig finden oder peinlich, zumindest bleibt es geruchsfrei. Was man von anderen bestellbaren Artikeln nicht behaupten kann.

  • Gruß mit Mist

Der Pionier der Kotversandbranche könnte der Franzose Olivier Legrand sein, der bereits 2009 mit der Webseite fumier.com online ging, die zwar noch exisiert, aber kein Angebot mehr liefert. Damals hatte der hauptberufliche Werbefachmann bis zu 5.000 Seitenaufrufe täglich und Ende des Jahres auch schon 180 Bestellungen erhalten. Und was bekamen die Kunden für 8,50 Euro bei ihm? Nun, fumier eben, was auf Deutsch „Mist“ heißt. Verpackt in eine durchsichtige Plastiktüte und versandt in einer hübschen Holzschachtel, kamen die Stuhlproben von der Kuh bei Leuten an, die sie garantiert nicht haben wollten.

Die unfreiwillige Zielgruppe bilden nämlich verflossene Liebespartner, nervige Nachbarn und andere Zeitgenossen, die einem das Leben schwer machen und denen man auf diese Weise zeigen will, wie beschissen man sie findet. Legrand bestand allerdings darauf, das ganze nur als derben Spaß zu sehen, und lehnte anonyme Sendungen und allzu unflätige Kommentare genauso ab wie politische Botschaften.

SchenkScheiße

Ein würdiger Nachfolger des Franzosen sitzt in Tschechien und betreibt von da aus die Webseite SchenkScheiße, die man als durchaus liebevoll gestaltet bezeichnen kann, doch, doch. Dort lässt sich wertvoller Naturdünger bestellen, denn diese Form der Deklarierung macht es überhaupt erst möglich, den mannigfaltigen Hygiene- und Gesundheitsvorschriften gerecht zu werden, die Europa so zu bieten hat. Der Dung, der in diesem Fall anonym verschickt wird, stammt übrigens von Elefanten, die bekanntlich besonders zuverlässig und ergiebig liefern können.

Ein weiterer Anbieter tierischer Exkremente nennt sich Racheshop, womit die Geschäftsidee hinreichend beschrieben ist. Hier befindet sich neben vielen anderen Scherzartikeln Kuhmist in der herzförmigen Geschenkschachtel im Sortiment. Der Dreck ist allerdings momentan nicht lieferbar, dafür ist das Kotspray, mit dem man Häufchen aus der Sprühdose produzieren kann, sofort erhältlich. Cool shit indeed.

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