Die Digitalisierung verändert schon lange weite Bereiche in der Gesellschaft – den Bildungsbereich jedoch noch viel zu wenig. Eine Initiative des Bundesverbandes Deutsche Startups (BVDS) will jetzt mehr Bewusstsein schaffen für die Chancen, die die digitale Welt für das Lernen ermöglicht.
Trotz etlicher Pilotprojekte und medienwirksamer Berichte über den Einsatz von Tablets im Unterricht sind die Unterstützung des Unterrichtsgeschehens durch Plattformen, Learning-Management-Systeme, Blended-Learning Ansätze oder die sinnvolle Nutzung von Smartphones an Schulen, Hochschulen oder in der Erwachsenenbildung derzeit noch die Ausnahme. Startups aus ganz Deutschland wollen nun die Bildung digitaler Kompetenzen durch Nutzung neuer Technologien im Unterricht, Studium oder in der beruflichen Weiterbildung fördern und ihre Interessen gemeinsam vertreten. Die Startups wählten drei Sprecher aus den Bereichen Schule, Hochschule und Professionals, die hier zu Wort kommen sollen.
Raffaela Rein, Gründerin von CareerFoundry, erklärt: “Die EdTech-Fachgruppe vereint die Innovationstreiber digitaler Bildung für Deutschland. Das Ziel der Fachgruppe ist die Aus- und Fortbildung digitaler Kompetenzen für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Zugleich ist sie treibende Kraft und Ansprechpartner für Themen rund um die Frage, wie unser Bildungssystem durch Nutzung neuer Technologien stärker und kosteneffizienter wird.” – CareerFoundry versteht sich als Online-Bootcamp für professionelle Technik- und Digitaltrainings und hat Kunden in über 30 Ländern weltweit.
Für den Bereich Schule sieht Benjamin Wüstenhagen, Geschäftsführer bei meinUnterricht, auch politische Hindernisse: “Im Bildungsbereich gibt es besonders viele Hürden für die Digitalisierung: unzureichende Investitionen in schnelle und stabile Internetzugänge, der omnipräsente Föderalismus, unzureichende Budgets für digitale Lösungen in Schulen, vielfältige und unklare Strukturen bei Schulträgern, Regulierungsschranken und uneindeutige Signale aus der Politik. Ich bin mir sicher, dass wir in der Fachgruppe EdTech im Startup-Verband gemeinsam die Herausforderungen besser angehen können und einen Beitrag für eine zukunftsweisende Bildung an deutschen Schulen leisten können.” – meinUnterricht ist ein Werkzeug, mit dem Lehrkräfte, unabhängig von ihrer Schulform und ihren Fächern, Unterrichtsstunden und -reihen digital vorbereiten, eigene Dateien verwalten sowie hochwertige Materialien von renommierten Fachverlagen und Institutionen finden, zusammenstellen, herunterladen und für den Unterricht verwenden können. Außerdem können Lehrerinnen und Lehrer eigene Arbeitsblätter auf Basis von Verlagsmaterialien erstellen.
Hannes Klöpper, Geschäftsführer bei iversity, ergänzt: „EdTech-Startups machen personalisierte, digitale Angebote im schulischen Bereichen, in der Hochschullehre und der Weiterbildung einfacher zugänglich, flexibler und zugleich günstiger. Sie tragen dazu bei, die Vision lebenslangen Lernens Wirklichkeit werden zu lassen. Ich freue mich, dass diese jungen Unternehmen ihre Anliegen in Zukunft gemeinsam gegenüber der Politik und in der Öffentlichkeit vertreten werden.” – iversity ist eine Plattform für offene Online-Kurse (MOOCs), auf der eine globale Gemeinschaft von Lernenden Kurse von exzellenten Lehrenden aus der ganzen Welt absolvieren kann. iversity hat sich zum Ziel gesetzt, der Hochschullehre einen Weg ins digitale Zeitalter zu bahnen und räumliche, zeitliche und finanzielle Zugangsbeschränkungen zu höherer Bildung zu überwinden.
Startups aus dem Bildungsbereich sind eingeladen, sich dem Verband und der Fachgruppe EdTech anzuschließen.