Für journalistische Leistungen Geld verlangen? Das war im Internet viele Jahre lang nahezu tabu, und immer noch ist es schwer, von den Lesern Akzeptanz für Paid Content zu erhalten. Das Münchner Startup LaterPay erweitert nun sein Bezahlsystem für digitale Inhalte um zwei weitere Modelle.

Während das gängige Modell für kostenflichtige Redaktion oder andere digitale Inhalte eine Paywall ist, also eine Vorrichtung, bei der man erst zahlen muss und dann auf die Inhalte zugreifen kann, bietet LaterPay unter anderem die Möglichkeit, so lange als Paid Content ausgewiesene Angebote unbezahlt zu nutzen, bis ein Gesamzwert von fünf Euro erreicht ist; erst dann werden die User zur Kasse gebeten.

Neu sind jetzt Zeitpässe, auch Time Passes genannt, zeitlich begrenzte Flatrates für spezifische digitale Inhalte, mit denen man zum Beispiel der Zugang zu allen Inhalten einer Webseite oder einer bestimmten Rubrik erlaubt. Im Angebot sind Zeitpässe, deren Laufzeiten und Preise (zwischen 0,05 Euro und 149,99 Euro) frei wählbar sind. Zeitpässe verlängern sich nicht automatisch, können aber von Nutzern mit nur zwei Klicks erneuert werden. Eingesetzt werden sie bereits bei dem Wissenschaftsmagazin Substanz, dem Blog von Richard Gutjahr und bei Blog trifft Ball, der sich dem norddeutschen Fußball verschrieben hat.

LaterPay_Time PassesBeispiele für Time Passes

Ebenfalls verfügbar sind Gutscheine, um Zeitpässe zu verschenken: Käufer erhalten nach dem Erwerb einen Gutscheincode, den der Beschenkte dann problemlos einlösen kann. Auch bei Geschenkgutscheinen kann ein Preis zwischen 0,05 Euro und 149,99 Euro gewählt werden.

„Die Weiterentwicklung von LaterPay ist eine Kombination aus dem Erfüllen von Marktbedürfnissen und dem, was wir dem Markt an Impulsen geben möchten“, erklärt LaterPay-Gründer und CEO Cosmin Ene. „Mit Zeitkarten und Geschenkgutscheinen führen wir zwei neue Erlösmodelle ein, die sowohl von den Inhalteanbietern als auch den Konsumenten gewünscht waren. Wir entwickeln LaterPay als Werkzeugkasten, mit dem Anbieter nach ihren Wünschen nachhaltige Geschäftsmodelle realisieren können.“

Der Einsatz von LaterPay erfolgt über eine API-Schnittstelle oder über Plug-ins. Händler, die LaterPay schon jetzt über das offizielle WordPress-Plug-in einsetzen, müssen dieses lediglich auf die neueste Version aktualisieren, um die neuen Angebote einzusetzen. Plug-ins für weitere Content-Management-Systeme befinden sich aktuell in der Entwicklung.

Über LaterPay

LaterPay ist ein Startup mit Sitz in München, dessen Technologie sich an Anbieter von digitalen Inhalten richtet. Von Cosmin Ene und Jonas Maurus gegründet, schafft das Unternehmen eine neue Gattung von Bezahlsystemen und vereinfacht den Kauf digitaler Inhalte. Es ergänzt dabei klassische Bezahlverfahren – der User wird zur Zahlung geführt und wählt den Bezahlanbieter selbst. LaterPay entwickelt seine gesamte Produkttechnologie inhouse und legt besonderen Wert auf Datenschutz und Sicherheit. Das Team besteht aus 18 Mitarbeitern aus elf Nationen.

Newsletter abonnieren