Warum Communities das Business-Modell der Zukunft sind

Was haben Chuck Norris, die Allianz Arena und die Bambi-Verleihung gemeinsam? Die Antwort ist Björn Kurtenbach. Kurtenbach war bereits in jungen Jahren Küchenchef und bekochte die A-Prominenz an exklusiven Orten zu feierlichen Anlässen. Dank Biohacking brannte er niemals aus. Schließlich wurde ihm seine Begeisterung dafür Anlass genug, den Kochlöffel gegen Laboranalysen zu tauschen, um Biohacking so vielen Menschen wie möglich zugänglich zu machen. Inzwischen ist er auch damit erfolgreich und erweitert dank dem richtigen Netzwerk seinen Kundenstamm.

Björn Kurtenbach war Küchenchef zum Beispiel im Tagungszentrum im Haus der Bundespressekonferenz oder im Ludwig-Erhardt-Haus der IHK-Berlin. Seine Leidenschaft fürs Kochen war der Antrieb dafür, dass er eine Koryphäe sein wollte, stets auf dem Posten. Durch gezieltes Anwenden von Biohacking gelang es ihm allerdings, dabei auch noch mehr Energie zu haben als die anderen Köche und diese zu outperformen. Seine geheime Zutat: Die richtige Ernährung in Kombination mit Routinen und Verhaltensweisen haben sein Energielevel auf natürliche Weise maximiert.

Kurtenbach war durch das Biohacking eine fittere Version von sich selbst. Er brannte niemals aus. Heute ist das Kochen immer noch eine Leidenschaft, aber inzwischen vermittelt Kurtenbach seine Magie weiter: Von vermeintlich einfachen Lebensmitteln, damit der Tag Energie geladen starten kann, bis zu tiefgehenden Laboranalysen, um das genetisch definierte Maximum herauszuholen.

Biohacking, der Trend zur natürlichen Selbstoptimierung

Biohacking ist ein Trend aus Übersee, der sich in Deutschland einer wachsenden Gemeinde erfreut. Das Ziel ist es, Körper und Geist durch Ernährung, Routinen und Verhaltensweisen zu optimieren. Dazu muss der eigene Organismus zunächst biochemisch verstanden werden, beispielsweise die Zusammenhänge zwischen Immunsystem und Konzentration oder Ernährung und Schlaf.

Biohacker verbessern dann zum Beispiel die Konzentration, die Stressresistenz oder den Schlaf allgemein. Klassische und bekannte Mittel sind unter anderem Blaulichtfilter für einen besseren Schlaf durch eine gesteigerte Melatoninproduktion. Ebenso bekannt sind Nahrungsergänzungsmittel, die gezielte Nahrungsumstellung von der Zucker- auf die Fettverbrennung oder das intermittierende Fasten mit hochwertiger Nahrung ohne künstliche beziehungsweise unnötige Inhaltsstoffe.

Netzwerk ist nicht gleich Netzwerk

Begeistert vom Biohacking steckte Kurtenbach seine Energien nun in persönliche Weiterbildung und baute nebenbei mit der Unterstützung eines Coaches sein neues Business auf. Das Problem daran war, dass sich sein altes Umfeld nicht in dem Maße mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt hatte, wie er. Mit anderen Worten: Durch den Schritt in die Selbstständigkeit und die damit verbundenen Herausforderungen hatte sich Björn verändert. Natürlich wollte er weiterhin mit seinem Bekanntenkreis in Verbindung bleiben. Aber außer einer Hand voll Freunden und seiner Partnerin gab es niemanden mehr. Das schafft Einsamkeit.

Die Lösung kam vermeintlich durch Netzwerken. „Ich dachte mir, was kann schon passieren? Im schlimmsten Fall lerne ich ein paar neue Menschen kennen“, sagt Kurtenbach. Allerdings machte der von Haus aus eher introvertierte Typ damit zunächst keine gute Erfahrung. „Ich besuchte klassische Marketing- und Verkaufsveranstaltungen.“ Allgemeiner Tenor dort war Erfolg: generierte Umsätze und bewegte Beträge. Das wirkte abschreckend. Als frischer Selbstständiger fand er keinen Anknüpfungspunkt, um mit seinen Unsicherheiten ins Gespräch zu kommen. 

Kurtenbach: „Ich mag das überhaupt nicht abtun. Wenn die Gruppe das will, dann passt es ja eben für diese Gruppe. Dann ist das sogar gut. Gleichzeitig glaube ich aber, dass viele Unternehmende auf so etwas gar keinen Bock haben. Viele Leute sehnen sich auch auf beruflicher Ebene nach echten zwischenmenschlichen Beziehung ohne irgendwelche Masken.“

Nach Kurtenbach fällt in einem Netzwerk aus Gleichgesinnten auch das Business leichter, weil sich Menschen in einem Kreis gleichfühlender leichter öffnen. Wer sich leichter öffnet, tauscht private wie berufliche Probleme und Ängste aus. In seinem Fall beispielsweise die Ungewissheit der Selbstständigkeit gepaart mit dem Gefühl der Einsamkeit. Das hilft Vertrauen zu bilden, „und wer mehr vertraut, macht eher gemeinsame Geschäfte.“

Die richtigen Menschen

Es war inzwischen 2021 und Kurtenbach war auf der Suche nach einem neuen Social Circle. „Ich hatte in meinem Umfeld beinahe niemanden mehr, der verstanden hätte, welche Herausforderungen ich bewältigen muss.“ Dann, auf der Geburtstagsfeier einer der verbliebenden Freude, waren unter den anderen Gästen Mitglieder des BlueOcean BusinessClub. Das Netzwerk definiert sich durch seine offene und bewusste Art des Umgangs miteinander. „Es geht nicht darum, dass sich die Mitglieder*innen gegenseitig Aufträge geben. Es geht darum, sich zuzuhören und gegenseitig mit Rat und Tat zu unterstützen. Es geht darum, gemeinsam Spaß beim Wachsen zu haben. Als Mensch – und damit auch indirekt das Business nach vorne zu bringen. Der monetäre Erfolg kommt dann automatisch.“

Der sonst introvertierte Kurtenbach traute sich sogar einen Schritt weiter. Inzwischen war er fester Bestandteil des Netzwerks und zu einem seiner Botschafter geworden. In Berlin organisierte er gemeinsam mit anderen Mitgliedern im Januar 2022 eine Pyjama Party gemixt mit einer Weiterbildung für besseres Verhandlungsgeschick. Alle Teilnehmenden, egal ob sie eigene Firmen hatten oder versuchten sich selbständig zu machen, kamen im Pyjama. Lediglich der Vortragende entschied sich dazu, seinen Vortrag zur Auflockerung in einem Schweinekostüm mit Schwänzchen und Öhrchen zu halten. Erweitert wurde die Veranstaltung durch Yoga, Meditation und viele Gespräche.

Überraschend positiv sind für Kurtenbach vor allem zwei Punkte: Zum einen besteht der BOBC nicht aus den vermeintlich typischen Charakteren, die er bei Yoga und Meditation erwartet hätte, sondern aus normalen Geschäftsleuten, Selbstständigen und sogar Vorständen. Zum andern hat das Netzwerk eine eigene Energie. Eine, bei der auch jene Geschäftsleute offen für die Bekanntschaft und den Austausch mit einem vermeintlich kleinen Biohacker respektive Exkoch sind. „Das ist ein ganz anderes Umfeld, als das, was ich bisher hatte. Mit jeder Person, die ich getroffen habe, ist meine Angst gesunken, auf Leute zuzugehen.“

Heute profitiert Kurtenbach von zwei Dingen: Durch ein Netzwerk aus Menschen, die denken und fühlen wie er, hat er seine Angst abgelegt, auf andere zuzugehen. Durch die Ressourcen seines besonderen Netzwerks im Speziellen, kann er mit Fragen wie beispielsweise zu Marketing, Recht oder Vertrieb stets auf schnelle Hilfe eines Mitgliedes zählen. Kurtenbach: „Natürlich: Sowas ist nicht jedermanns Sache. Andere Menschen finden eben andere Dinge nice. Das ist völlig ok. Aber für mich als Biohacker passt das zum Gesamtbild – und der BOBC gibt mir Sicherheit, weil ich weiß, egal welches Problem ich habe, irgendein Mitglied wird mich immer unterstützen.“

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