Kapstadt ist ein Hotspot der Startup-Welt und hat über die Grenzen Südafrikas hinaus seine Bedeutung – davon haben wir gestern in einem Gastbeitrag erfahren. Heute nun setzen wir unsere Reise ans Kap der guten Hoffnung fort und stellen einige erfolgreiche und aufstrebende Startups von dort vor.
BetTech Gaming ist ein Anbieter von hochwertigen Technologielösungen für Unternehmen, die Sportwetten veranstalten. Aber nicht nur: Auch Anwendungen für Casinos, Lotterien oder Pokerplattformen sind im Angebot. BetTech Gaming wurde bereits im August 2009 gegründet und arbeitet mit vielen internationalen Partnern zusammen, ist also kein klassisches Startup mehr, dafür aber ein wichtiges Vorbild für die Szene.
Das wichtigste Produkt nennt sich BetTech Sports und verspricht eine Komplettlösung für Wettanbieter: Einfaches Einpflegen von Events, ein seriöses Risikomanagement, problemlose Skalierbarkeit und mobile Anwendungen sind im Paket mit drin. Dabei sind nicht nur Großunternehmen die Zielgruppe, auch Nischenanbieter können hier in den Genuss von Dienstleistungen kommen, die ihnen bisher vorenthalten blieben.
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Dieses Video stellt das Health-Startup LifeQ vor
Eine noch viel größere Zielgruppe spricht LifeQ an, nämlich alle die, die mehr über ihren Körper und ihre Gesundheit wissen wollen. In den Büros von LifeQ in Stellenbosch, sonst eher bekannt für seine hervorragenden Weine, geht es ziemlich futuristisch zu. „Computational Systems Biology“ oder „Bio-mathematical Modelling“ sind Stichworte, die dort an der Tagesordnung sind. Der Plan ist die Revolutionierung von Wearables, also Kleidungsstücken und Accessoires, die Körperfunktionen messen.
Lange Zeit hat das Unternehmen unter Ausschluss zumindest der internationalen Öffentlichkeit gewerkelt, bis es dann im Januar 2015 in Las Vegas mit einem optischen Sensor zur Blutmessung Aufmerksamkeit erregte. LifeQ hat sich viel vorgenommen und möchte sowohl Leistungssportlern die Trainingspläne optimieren als auch „Normalverbraucher“ vor Herzinfarkten schützen. Zahlreiche Investoren und Partnerunternehmen glauben an die Fähigkeiten des Teams und könnten dabei helfen, LifeQ zu einem echten Weltmarktführer aus Südafrika werden zu lassen.
Simon Hartley und Roy Borole, Gründer von WumDrop
Etwas bescheidener und bodenständiger geht es bei Wumdrop zu. Dieses Startup wurde im Mai 2014 von Roy Borol und Simon Hartley in Kapstadt gegründet. Was ihnen an Erfahrung fehlte, machten sie mit Mut und Einsatz wett, und sie hatten das Glück, dass ihnen kompetente Partner zur Seite standen. Begonnen hat das Unternehmen als Lieferservice für Babywindeln (damals hieß es noch WumWum), inzwischen liefert Wumdrop alles, was sich irgendwie per Motorroller, Fahrrad oder auch zu Fuß transportieren lässt, denn das sind die bevorzugten Fortbewegungsmittel der Kuriere.
Der Service funktioniert nach dem Uber-Prinzip: Nutzer geben über eine App Start und Ziel der Lieferung an, und der passendste verfügbare Kurier übernimmt dann den Auftrag. Dafür erhält er 70 % der Einnahmen. Ein Ke Ya Rona genanntes Finanzierungsprogramm unterstützt die freien Mitarbeiter dabei, sich einen eigenen Motorroller anzuschaffen oder sogar eine eigene Flotte aufzubauen. Auch wenn die Konkurrenz hart ist: Zumindest in Südafrika sind die Wachstumschancen für Wumdrop groß, und die ersten Investoren sind auch schon eingestiegen.
Die Suche nach einer Wohnung nervt – offensichtlich auch in Südafrika, denn das 2013 gegründete Startup Ekaya wirbt für seine Dienste mit dem Slogan „Renting doesn’t have to suck, anymore.“ Das Geschäftsprinzip ist schnell erklärt: Wohnungssuchende können sich über diverse Filter ihre Traumwohnung aussuchen (oder die, die sie gerade noch bezahlen können) und ein Profil anlegen, das es wiederum den Vermietern ermöglicht, sich vorab ein Bild von den potenziellen Mietern zu machen.
Ekaya verspricht eine Menge Ersparnis von Zeit und Ärger für alle Beteiligten. Gestartet in Kapstadt, gibt es den Service inzwischen auch in Johannesburg, und ein Acceleratorprogramm sowie mehrere Investoren haben das Startup bereits gefördert, das vor diese allem mit einer ausgefeilten Software überzeugt hat. So versteht sich Ekaya selbst als eines der führenden Techunternehmen Afrikas und Wegbereiter für weitere Gründerinnen und Gründer, die die Südspitze des Kontinents zum Silicon Cape machen wollen.