Ist ein Unternehmen erst einmal gegründet und generiert erfolgreich Umsatz, ist schnell die Rede von Wachstum und Expansion. Oft werden jedoch im Eifer des Gefechts grundlegende Punkte außer Acht gelassen und ehe man sich versieht, ist die Expansion ins Ausland gescheitert. Der Schritt mit dem eigens gegründeten Startup ins Ausland zu expandieren, ist bereits von enormer Größe und kostet viel Zeit und Mühe – Ganz abgesehen von den bürokratischen und rechtlichen Richtlinien, die beachtet werden müssen. Um euch bei der Frage einer Expansion ins Ausland die richtigen Antworten und Tipps zu liefern, haben wir eine Liste erstellt, mit Punkten, die nicht übersehen werden dürfen.
- Ziel der Expansion (Ort)
- „Become a local“
- Networking
- Rechtliche und steuerliche Rahmenbedingungen beachten
- Konzentration und Einsatz
Ziel der Expansion (Ort)
Als erstes sollte der Ziel-Ort der Expansion festgelegt werden. Zu diesem Zweck müssen der jeweilige Markt und das Unternehmen gründlich auf Kompatibilität überprüft werden, um sicherzustellen, dass eine Expansion an den jeweiligen Ort nicht lediglich tragbar ist, sondern ebenfalls Umsatz generieren kann. Eine Expansion verfolgt schließlich das Ziel des Wachstums, welcher nicht stattfinden kann, wenn sich die Expansion nicht rentiert.
Es reicht dementsprechend nicht, sich einen Traum-Ort auszusuchen, lediglich weil dort alle Trend-Startups agieren. Es muss untersucht werden, welcher Ort die besten Chancen und das größte Potential für Wachstum des Startups birgt. Dabei lohnt es sich ebenfalls einen Blick auf die Zielgruppe zu werfen und zu untersuchen, an welchem Ort potentielle Kunden und Kooperationspartner agieren. Dort wird das Startup die größten Chancen für Wachstum haben.
Hinzu kommt ebenfalls die Wirtschaft des jeweiligen Landes. Nur, weil ein Startup und dies der gleiche Fall für andere Länder ist. Jeder Markt, welcher als potentielles Ziel für die Expansion ins Auge gefasst wird, muss gründlich untersucht werden. Passt die bisherige Strategie nicht, sollte über eine Anpassung der Strategie (im jeweiligen Land), oder gar über einen alternativen Ort nachgedacht werden. Den Businessplan und das Geschäftsmodell exakt 1:1 in einem anderen Land umzusetzen, wie er im Ursprungsland umgesetzt wurde, geht in den meisten Fällen schief. Umso wichtiger ist es eine ausführliche Analyse des jeweiligen Ortes vorzunehmen.
„Become a local“
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Vertrautheit mit den lokalen Angelegenheiten des jeweiligen Ziel-Ortes. Tretet mit Unternehmen und Startups in Verbindung, die bereits ins Ausland expandiert sind. Dies hilft dabei zu untersuchen, ob eine Expansion und der Schritt hin zum ausländischen Markt tragbar sind. Punkte wie kulturelle Unterschiede, rechtliche Rahmenbedingungen, der lokale Markt, die Infrastruktur, das Ökosystem und der Zustand der jeweiligen Wirtschaft sind essentiell. Tretet mit lokalen Unternehmer*innen in Kontakt, untersucht den Markt und recherchiert inwiefern eine individuelle Länderstrategie vonnöten sein könnte.
Networking
Dies bringt uns zum dritten Punkt: Networking. Es ist allseits bekannt, dass Startups von sozialen Kontakten leben. Das allseits bekannte Vitamin-B, wenn man so will. Geht es um die Expansion eines Startups, ist es von essentieller Bedeutung, sich im Vorfeld über Events an dem gewünschten Ziel-Ort zu informieren, um von vornherein Beziehungen und Kontakte in der entsprechenden Branche aufzubauen. Events, Veranstaltungen und Konferenzen können besonders dabei behilflich sein, nicht lediglich Kontakte zu generieren, sondern sich ebenfalls ein Bild von dem wirtschaftlichen und sozialen Gefüge der jeweiligen Stadt zu machen.
Es bietet sich in diesem Kontext ebenfalls an, mit Programmen in Kontakt zu treten, die Startups bei der Expansion und Umsetzung ihrer Wachstumspläne unterstützen. Förderprogramme, wie der German Accelerator helfen vor allem jungen, deutschen Unternehmen dabei eine Expansion ins Ausland umzusetzen.
Rechtliche und steuerliche Rahmenbedingungen der Expansion beachten
Oft wird übersehen, dass sich die steuerlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen von Land zu Land deutlich unterscheiden. Dies ist jedoch einer der wichtigsten Bestandteile einer Expansion, da sich ausländische Rechts- und Steuersysteme oft enorm von denen in Deutschland unterscheiden können. Die jeweiligen Bestimmungen hängen in den meisten Fällen davon ab, ob vor Ort eine selbstständige Körperschaft gegründet werden soll und welche Rechtsform in dem jeweiligen Fall gewählt wird. Auch sollte im Auge behalten werden, dass Steuergesetze und -rechte oftmals bereits in Städten, Gemeinden und Bundesländern unterscheiden können. Manche Städte und Länder sind spezifisch darauf ausgelegt, ausländische Unternehmen bei der Integration in die Marktwirtschaft zu fördern und zu unterstützen. Es gilt weiterhin: Recherche, recherche, recherche.
Konzentration und Einsatz
Jede*r Gründer*in kennt es bereits: Soll das Unternehmen effizient und profitabel vorangebracht werden, muss das Ziel gelebt werden. Ähnlich wie eine ursprüngliche Gründung, oder ein neugeborenes Baby, verlangt eine Expansion Tag und Nacht Aufmerksamkeit. Um in der Lage zu sein, sich voll und ganz auf die Wachstumspläne im Ausland zu konzentrieren, muss das Unternehmen am Hauptstandort einwandfrei laufen. Dementsprechend ist es von grundlegender Relevanz, ein Team am Hauptsitz zu haben, dass die Arbeit auffängt und die Herausforderungen und Aufgaben im Heimatland meistert, damit eine erfolgreiche Expansion ins Ausland möglich ist.