Bei den möglichen Anwendungen einer Datenbrille denken die meisten wahrscheinlich an virtuelle Reisen zu potenziellen Urlaubszielen oder besonders intensive Erlebnisse für Videospiele. Dabei gibt es auch sehr viel praktischere Verwendungen dieser Technologie, wie ein aktuelles Beispiel aus der Automobillogistik zeigt.
Schnellecke Logistics, ein weltweit aufgestellter Dienstleister für die Automobilindustrie, hat im Rahmen eines Pilotprojektes an seinem Standort in Wolfsburg erfolgreich den Einsatz von Datenbrillen getestet und in den produktiven Betrieb überführt. In Zusammenarbeit mit dem strategischen Partner Ubimax GmbH, einem führenden Anbieter für industrielle Wearable Computing-Lösungen, wurde diese Technologie für die Kommissionierung und Sequenzierung von Abgasanlagen eingesetzt. Die beteiligten Mitarbeiter wurden mit der Datenbrille Google Glass ausgestattet, die schrittweise Arbeitsanweisungen direkt im Blickfeld des Werkers einblendet und somit den Sequenzierungsprozess optimiert und Fehler ausschließt. Die Einführung im Praxisbetrieb zeigte, dass die „xPick“ genannte Lösung anspruchsvolle Logistikprozesse messbar optimieren kann.
xPick ist eine Pick-by-Vision-Anwendung. Darunter versteht man die Unterstützung eines Kommissionierers in der Lagerlogistik durch visuelle Information in seinem Blickfeld unter Verwendung einer Datenbrille. „Die Pick-by-Vision Lösung ‚xPick‘ ist eine große Unterstützung für unsere Mitarbeiter und bietet uns und somit auch unseren Kunden einen echten Mehrwert hinsichtlich sicherer und smarter Prozesse. Dieser Pilot ist der Anfang einer vorgesehenen Reihe innovativer Vorhaben und wird sicherlich auch in anderen Bereichen eingesetzt“, bestätigt Dr. Abaid Goda, Senior Manager Corporate IT – Operations bei Schnellecke Logistics.
Google Glass: als Massenartikel ist die Datenbrille bisher ein Flop, für einige Spezialanwendungen aber das richtige Mittel.
Das Ziel des Einsatzes von xPick lag darin, die Machbarkeit, die Vorteile und die Grenzen dieser Technologie in der praktischen Anwendung zu erfassen. Die Mitarbeiter, das Implementierungs-Team aber auch das Management waren von den Ergebnissen der eingeführten Lösung trotz hoher Erwartungen positiv überrascht. Durch freie Hände und flexible Abläufe wurden Prozesse deutlich beschleunigt und fehlerfrei gestaltet. Ein Folgeprojekt, das sich mit Formhimmeln (Teil der Innenraumausstattung eines Kraftfahrzeugs) beschäftigt, steht in den Startlöchern und wird voraussichtlich bis Ende des Jahres 2015 realisiert.
Die Ubimax GmbH aus Bremen ist ein führender Anbieter von industriellen Wearable-Computing-Lösungen für Organisationen und Unternehmen aller Größen. Durch den Einsatz von Wearable-Computing-Technologien wie Google Glass oder Vuzix M100 verbessern die Ubimax-Produkte Geschwindigkeit, Qualität und Flexibilität der Geschäftsprozesse der Anwender. Ubimax ist der einzige deutsche Glass-Zertifizierte Partner von Google und zudem primärer Partner weiterer Marktgrößen wie Vuzix, Epson, Meta, Motorola oder Brother.
Ubimax bietet sowohl kundenspezifische Entwicklungsleistungen als auch standardisierte Lösungen wie beispielsweise „xPick“ oder „xMake“ für Kommissionierung, Fertigung und Qualitätssicherung oder „xCare“ für Gesundheits- und Altenpflege. Durch das Abdecken der gesamten Applikations-Wertschöpfungskette, von der Anfangsberatung, über Softwareentwicklung bis hin zu Wartung und Support, ist Ubimax zentraler Ansprechpartner für seine Kunden. Das Ubimax-Team besteht aus Wearable-Computing-Pionieren mit mehr als 10 Jahren Erfahrung auf dem Gebiet.
Foto ganz oben: Schnellecke-Mitarbeiter Martin Hermann nutzt die Dateninformation von xPick für das sequenzgerechte Verpacken der Abgasanlagen (Quelle: Ubimax GmbH)