Digitalisierung. Wo man auch hinschaut, werden immer neue Wege gefunden, Prozesse zu digitalisieren. Manchmal scheint es fast, als würde die Menschheit auf das Ziel hinarbeiten, alle jeglichen Prozesse in digitaler Form festzuhalten. Auch wenn sich viele nicht im Klaren darüber sein mögen, was sie von jener Digitalisierung halten sollen, erscheinen doch immer mehr innovative und augenöffnende Ideen auf dem Markt. Dies bringt uns zur Telemedizin. Im Rahmen der Telemedizin werden mittlerweile unterschiedlichste Apps entwickelt und auf den Markt gebracht. Wir haben für euch vier innovative Apps der Telemedizin herausgesucht und erläutert. 

4 innovative Apps der Telemedizin
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AMD – A Metamorphopsia Detector: Verzerrungen des Seheindruckes messen und dokumentieren

Das Ziel von AMD ist es, eine Verlaufskontrolle degenerativer Prozesse des Auges durchführen zu können. Metamorphosen aka Verzerrungen des Seheindrucks  können aus verschiedenen Gründen auftreten und sollen mittels dieser App identifiziert werden können. Mit Hilfe eines Funktionstests der Augenheilkunde, Wecker auch Amsler-Gitter genannt wird, werden zentrale Gesichtsfeldbereiche des Auges der Nutzer geprüft und analysiert. Der Nutzer fokussiert seinen Blick dafür auf das angezeigte Gitter auf seinem Bildschirm. Liegt eine Verzerrung des Seheindruckes vor, sieht man Verzerrungen auf dem Gitter, welche durch Berühren des Touchscreens begradigt werden. Für Normalsichtige erscheint das Bild nun verzerrt, während der Betroffene das Gitter nun geradlinig wahrnimmt. Für Patienten eignet sich diese App gut, wenn sie unter einer Verzerrung leiden und so mobil und von Zuhause den Stand ihrer Verzerrung regelmäßig überprüfen können. Ärzte hingegen erhalten ein zusätzliches Tool, um Therapiemonitoring, Screening und das Erkennen von Srezdivien durchführen zu können. 

Kosten: Demoversion (kostenfrei); Vollversion Patient (4,99); Professioneller Gebrauch (399 p. Lizenz) 

Preventicus Heartbeats: Herzrhythmusstörungen frühzeitig erkennen

Vom Auge zum herzen. Das Ziel der zweiten App besteht darin, den Herzrhythmus mittels der Smartphonekamera aufzuzeichnen. So sollen Herzrhythmusstörungen und Vorholfflimmern rechtzeitig identifiziert werden und so zur Schlaganfall-Prävention beitragen. Die App funktioniert folgendermaßen: Man legt einen Finger für eine Minute auf die Kameralinse des Smartphones und muss dabei darauf achten, dass der Finger den Blitz nicht verdeckt. Der Herzschlag wird durch die Pulswellen im Finger gemessen, daraufhin dargestellt und kurz erläutert. Die Ergebnisse werden dann ausgewertet und Mathilde des Ampelsystems eingestuft. Dabei ist ist Grün (unauffällig) und Rot (auffällig). Es werden Hinweise auf Herzrhythmusstörungen und erhöhten Puls gegeben. Die Daten sind dabei anonymisiert. 

Kosten: Test der Vollversion (30 Minuten); Basisversion (kostenlos); Premium (2,29 p.W; 27,99 p.J)

4 innovative Apps der Telemedizin
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Stress-Mentor: Prävention von Überlastung

Vom Herzen zur Psyche. Die Stressmentor App soll als Selbsthilfewerkzeug dienen und die Stress-Regulierung und Analyse unterstützen. Dafür bietet sie verschiedene Strategien. Darunter sind Selbstbeobachtung, Enspannungsverfahren und Wissensvermittlung zu finden. So können mittels regelmäßiger Eintragungen des Nutzers Gewohnheiten und Muster festgehalten werden. Man kann also einen Überblick über die eigenen Schlaf- und Essgewohnheiten erlangen und seine sportlichen Aktivitäten im Auge behalten. Einmal in der Woche wird der Stresslevel des Nutzers durch eine Checkliste abgefragt. Darauf basierend stellt die App bestimmte Stressbewältigungsstrategien zur Verfügung. Hier findet man Atemübungen, progressive Muskelrelaxation, Meditationsübungen und Zeitmanagement-Tips. Diese App fördert, so scheint es, Entspannung und Prävention von Überlastung. Sie kann ebenfalls als Nachschlagewerk benutzt werden, um essentielle Informationen zum Thema Stressbewältigung nachzulesen.

Kosten: kostenlos

NIA Neurodermitis-Helferin: Auslöser von Neurodermitisschüben identifizieren

Jetzt kommen wir zur Haut. Das Ziel der NIA Neurodermitis-Helferin ist, Leidenden im Umgang mit der Erkrankung zu helfen. Durch die Dokumentation der Krankheit ist eine Analyse möglich und kann dazu beitragen, herauszufinden, wodurch die Neurodermitis-Schübe ausgelöst werden und wie diese eventuell verhindert werden können. Die befallenen Hautflächen kann man anhand einer Grafik innerhalb der App markieren und gleichzeitig Auslöser niederschreiben (z.B. Stress, Duftstoffe in Kosmetika oder Waschmitteln, Temperaturveränderungen etc.) Diese App muss selbstverständlich regelmäßig angewendet werden, damit ein Muster erkannt und eine Übersicht der Neurodermitisentwicklung festgestellt werden kann.  Die Entwicklung der Krankheit, die Stärke der Schübe und Symptome können ebenfalls in einer Grafik abgerufen werden. Außerdem gibt es die Zusatzfunktion das Hautbild mittels Fotos visuell zu speichern. Diese Dokumentationen können bei Gesprächen mit dem Hautarzt als Dokumentations-Hilfe dienen. Des Weiteren kann man über die App Informationen und Tipps zu der Krankheit einholen.

Kosten: kostenlos 

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