Bewerbung im Design des Wunsch-Startups
Einmal Bewerbungsunterlagen erstellt und nie wieder? Die meisten Bewerber freuen sich, wenn sie endlich das passende Design gefunden haben und weichen nie wieder davon ab. Warum nicht einmal die Farben oder das Design des Wunsch-Startups aufgreifen? Zu kompliziert denkt ihr euch? Probiert es doch einfach mal aus und ändert in eurem Word-Dokument die Farbe. Oder recherchiert den vom Startup gewählten Fonts.
Bedenkt: Man kann auch über das Ziel hinausschießen! Allzu grelle oder auffällige Farben wirken eher aufgesetzt als kreativ. Versucht einen guten Mittelweg zwischen „ich-brauche-den-Job-unbedingt-und-tue-alles-dafür“ und „ich-versende-Massenbewerbungen“ zu finden. Bei gekonnter nicht allzu offensichtlicher Annäherung an das Startup-Design dürftet ihr in jedem Falle einige Bonuspunkte bei den Recruitern sammeln.
Bitte kein Palaver
Ihr lest es überall und wisst es auch schon. Trotzdem sind wir alle Wiederholungstäter. In fast jedem Anschreiben verwenden wir Füllwörter, nichtssagende Sätze und überflüssige Floskeln. Reflexion heißt das Zauberwort an dieser Stelle. Versetzt euch in den Leser/die Leserin hinein! Hat das Geschreibsel wirklich einen Mehrwert oder dient es lediglich dazu, die Seite zu füllen?
Übertreibungen und „Anbiederungen“ sind dringlichst zu vermeiden. Kein Unternehmen nimmt euch ab, dass ihr geboren wurdet und schon immer genau dort arbeiten wolltet. Seid ehrlich zu euch selbst und bleibt authentisch. Was interessiert euch denn wirklich an der Stelle? Welche Fähigkeiten bringt ihr mit und noch wichtiger, wie hilft euch die angestrebte Stelle bei eurer eigenen Weiterentwicklung weiter? Vergesst nie eure eigenen Bedürfnisse! Natürlich brauchen wir alle Geld. Am liebsten würden wir genau den Satz in alle Anschreiben als einzigen aufnehmen.
Aber: Denkt ihr wirklich, dass ihr mittel- oder langfristig glücklich werdet, wenn es bei der Bewerbung primär darum geht? Angeblich sind wir alle teamorientiert, flexibel und außerordentlich belastbar. Wo bleibt da die Individualität? Du bist eher Einzelkämpfer, Rebell oder still? Dann sag bzw. schreib es! Ehrlichkeit und Authentizität verringern spätere Enttäuschungen.
Short and nice
Beim Anschreiben handelt es sich entgegen aller Erwartungen um keine Pflichtübung. Wenn ihr nur eine halbe Seite schreiben könnt, dann tut es. Solltet ihr voller Überschwang zwei Seiten füllen können, tut euch keinen Zwang an. Im Allgemeinen verfügen die Personalabteilungen, insbesondere bei Startups, über keine sonderlich große Aufmerksamkeitsspanne.
Eine Seite sollte eigentlich ausreichen. Immer wieder erwähnt und dennoch häufig missachtet: Wiederholt euren Lebenslauf nicht noch einmal! Den habt ihr ja schon beigelegt. Verbiegt euch bloß nicht und hebt die praktischen Erfahrungen vor, die zu eurem Wunsch-Startup passen könnten. Nehmt euch nie zu wichtig, das vermindert den eigenen Erwartungsdruck.
Versetzt euch in die Lage des Startups
Ihr habt schon gefühlte 100 Bewerbungen geschrieben und keine Lust mehr, euch auch noch in die Gegenseite hineinzuversetzen? Dann lautet unser Rat: Go the extra Mile! Stellt euch vor, ihr müsstet täglich unzählige Bewerbungen lesen. Welcher Kandidat/welche Kandidatin würde euch im Gedächtnis bleiben? Derjenige, der wahllos Bewerbungen überall hinschickt oder der, der sich anscheinend mit dem Startup auseinander gesetzt hat?
Schaut doch einmal auf die Facebook-Seite des Startups. Google News kann ebenso weiterhelfen. Die dortigen Infos könnt ihr eventuell in euer Anschreiben mit einbauen. Unique-Faktor garantiert! Ist die Stellenausschreibung in informeller Form verfasst? Dann könnt ihr euch diesem Sprachduktus anpassen.
Bei wem bewerbe ich mich eigentlich? Sich diese Frage vor dem Verfassen des Anschreibens zu stellen, ist entscheidend. Die meisten Startups sind dynamisch und schnelllebig. Sich der Tonalität und dem Stil der Internetpräsenz anzupassen, kann da positiv auffallen. Wird der Kunde auf der Seite geduzt oder ist sogar die Stellenausschreibung nicht in Sie-Form verfasst, sollten Bewerber auch im Anschreiben duzen.
Viele Personaler checken euer Xing- oder LinkedIn-Profil. Ihr solltet euch am besten bei beiden Plattformen anmelden und diese bei Zeiten aktualisieren. Gleichzeitig könnt ihr auf dort nach Headhuntern, zukünftigen Kollegen oder Personalentscheidern suchen.
Arbeitsproben rocken
Ihr bewerbt euch für den Social-Media-Bereich? Warum erstellt ihr probehalber nicht einen Facebook- oder Instagram-Post für das Startup? Dabei ist unerheblich, ob ihr das überhaupt schon einmal gemacht habt. Versucht es jetzt und beweist, was ihr könnt. Warum sonst möchtet ihr euch im Social Media-Bereich bewerben? Selbst wenn ihr gar keine Berufserfahrung habt, beweisen Arbeitsproben, dass ihr euch mit der Materie auseinander gesetzt habt und den Job wirklich wollt.
CV of failures
Ihr möchtet euch nicht ständig selbst beweihräuchern? Wie wäre es mit einer abgespeckten Form eines CV of failures? Es muss ja nicht gleich ein ganzer Lebenslauf des Scheiterns wie bei Psychologieprofessor namens Johannes Haushofer sein, aber ihr könnt den Spieß auch einmal umdrehen. Schwächen, die sich unmittelbar negativ auf die Stelle auswirken, solltet ihr allerdings ausklammern.
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