Erinnern Sie sich noch an Ihre erste Spardose, vielleicht in Form des klassischen Schweins oder eines anderen Tieres? Und wie Sie dann, als die Dose voll war, zur Bank gegangen sind und die Münzen gezählt wurden in einem eigens dafür konstruiertem Tablett?
Dann haben Sie das Geld auf Ihr Sparbuch eingezahlt, auf ordentliche Zinsen gehofft und sich ein wenig gefühlt wie Dagobert Duck. Damals war die Bank noch eine Institution, der Sie vertraut haben. Heute denken viele bei dem Wort „Bank“ an Raffgier, Abzocke und die schmutzige Seite des Kapitalismus. Dabei ist das Bankwesen auch heute noch, und nach all den Skandalen erst recht, eine Branche von Menschen für Menschen.
Das Gegenteil von Sparen ist Investieren. Galt vor einigen Jahren noch Sparsamkeit als oberste Tugend, so erachten in Zeiten niedrigster Zinsen pragmatisch ausgerichtete Menschen zeitnahe Investitionen in die eigene Zukunft als wichtiges Ziel; der von Menschen gesteuerte Markt ist im stetigen Wandel. Das gilt genauso für die Führungsetage der Deutschen Bank. Dort hat man sich auf die Fahne geschrieben, das Banking von morgen umsichtig und durchdacht und unter Berücksichtigung der Erfahrungen ihrer Kunden weiter zu entwickeln. Was dadurch entstanden ist, habe ich selbst bei einem Weihnachtsbummel erlebt.
Wir befinden uns in der Hauptstadt Berlin an einem tristen Samstagnachmittag im Dezember des Jahres 2014. Zusammen mit meiner Partnerin schlenderte ich gedankenverloren durch die Friedrichstraße auf der Suche nach dem perfekten Weihnachtsgeschenk – so betrachtet waren Investitionen auch bei uns an diesem Tag das eigentliche Thema.
Zufällig kamen wir an der Nummer 181 genannter Straße vorbei und blieben dort unvermittelt stehen. Das einladende Weihnachtsdesign von Harrods fiel uns sofort ins Auge: ein riesiger Adventskalender (Bild oben), prächtige Geschenkboxen, Lametta. Hier mussten wir einfach rein. Schnell bemerkten wir jedoch, dass wir uns nicht in einer Dependance des legendären Londoner Kaufhauses befanden, sondern in „Q110 – die Deutsche Bank der Zukunft„, dem Trendlabor der Deutschen Bank in Berlin.
Nachdem man unsere Verwirrung bemerkt hatte, führte man uns zu einem kleinen Begrüßungs-Counter und reichte uns zur Beruhigung zwei Gläser mit „Schlangensaft“, so nennt man scherzhaft den Enegiedrink der Deutschen Bank, der Wartezeiten in der Schlange angenehmer macht. Vielleicht sah man uns auch an, dass unsere letzte Nacht definitiv zu kurz gewesen war. Sodann begrüßte uns Herr Jano Bauer in Q110 aufs Freundlichste und bot uns eine komplette Führung durch ein ehemaliges Space Shuttle an. Denn die Firma Harrods war nicht die erste, die das Interieur dieser Filiale der Zukunft aufgewertet und geprägt hatte. In den letzten Monaten gab es bereits Partnerschaften mit dem deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, mit Porsche, Koziol, Feinkost Käfer, Vivo Design sowie dem Fashion-Startup Outfittery!
Letztgenanntes Unternehmen sorgte mit einem dort vorgestellten 3D-Körperscanner dafür, dass Menschen, neugierig geworden durch Mund-zu-Mund-Propaganda, auch deswegen in die Friedrichstraße kamen, um Ihre persönlichen Maße einmal in digitaler Form ermittelt zu bekommen. Mit dem Ziel, die Rücksendungen von Kleidung aufgrund falscher Größen im Versandhandel drastisch zu senken, wurde diese einzigartige Technik an diesem Ort zum ersten Mal erfolgreich getestet. Wir berichteten bereits hier ausführlich über das Thema.
Jano Bauer erzählte uns kompetent und mit viel Herz von seinen Erlebnissen und Erkenntnissen des letzten Jahres. Etwa über die Schaufenster von Q110, die sehr viele Menschen anziehen. Sie sind Teil der Themenwelten, die in der sogenannten Galerie der Wünsche zu erleben sind. Man hatte nämlich herausgefunden, dass Menschen an fremden Bankfilialen achtlos vorübergehen, da sie im Normalfall keinen Anlass sehen, sich für diese zu interessieren. Hier ist das ganz anders: über 360.000 Menschen konnten in diesem Jahr schon in die Bank der Zukunft gelockt werden, besonders an Samstagen war es oft rappelvoll.
Am schon erwähnten Begrüßungs-Counter werden die Besucher empfangen und nach ihren Wünschen befragt. Schon hier wird deutlich, was die Innenarchitekten unter dem Begriff „Clean Desk“ verstehen: eine offene Raumgestaltung (Bild oben), mithin das Gegenteil des klassischen Bankschalters, der immer auch eine Art Barriere zwischen Kunden und Bankangestellten darstellte. Revolutionär auch die individuelle Einrichtung der Beratungsräume: einer weckt Kindheitserinnerungen und ist gemacht für die ganz jungen Kunden (die mit dem allerersten Sparbuch), ein anderer, das „Senatorzimmer“, motiviert dazu, ganz große Geldgeschäfte zu tätigen. Wenn man unter vier Augen bleiben möchte, können Trennwände aus Glas auf Knopfdruck undurchsichtig werden (siehe Fotos unten). Immer oberstes Ziel: Der Kunde soll sich wohlfühlen.
Und das tut er in jeder Beziehung. Fast jedes Problem kann vor Ort gelöst werden, niemand ist gezwungen, von einer Filiale zur nächsten ziehen, jenachdem, welches Anliegen er gerade hat. In Q110 beträgt die Verweildauer im Schnitt über 20 Minuten, doppelt so lange in vergleichbaren Filialen, was nicht nur an der kompetenten und umfassenden Beratung liegt. Die 1.300 qm Fläche bieten nämlich auch viel Platz für besondere Erlebniswelten: die „Galerie der Wünsche“ und „Trendshops“, die von den jeweiligen Partnern mit Leben erfüllt werden. Die schon erwähnte Körpervermessung von Outfittery gehört dazu, eine Ausstellung über die Energie der Zukunft, die Vorstellung eines Venenscanners, der an Genauigkeit jede andere Form der Personenidentifizierung übertrifft, und vieles mehr.
Noch so einiges begeisterte uns an der Bank von morgen, etwa die Kinderecke (Bild oben), in der sich die Kleinen amüsieren können. (Auch an unsere vierbeinigen Freunde ist gedacht; leckeres Hundefutter steht schon bereit.) Oder die Tatsache, dass die Deutsche Bank die größte private Kunstsammlung ihr eigen nennt. Und natürlich liegt uns von den Gründerfreunden die Betreuung von Startups besonders am Herzen – auch hier gehört die Deutsche Bank zu den führenden Instituten in Deutschland, wie man uns versicherte. Wenn das kein Grund zu feiern ist! Vielleicht sehen wir uns ja bald auf einer Gründerfreunde-Party, die natürlich in einer Filiale der Deutschen Bank stattfinden wird, denn eine Bühne samt Pult für den DJ gibt es dort auch.