Gründer und Selbständige kommen häufig nicht so einfach an einen Kredit wie Personen in abhängiger Beschäftigung. Das liegt daran, dass Banken das reguläre Einkommen in Form von Angestelltengehältern oder Löhnen einem Einkommen aus Selbstständigkeit vorziehen. Das selbstständige Einkommen wird als unsicherer bewertet, da es an die Geschäftslage des Unternehmens gebunden ist. Gerät das Unternehmen in eine Krise, kann auch das Einkommen der Eigentümer sinken. Einen Kredit benötigt man jedoch gerade in Zeiten geringer Liquidität.
Wenn du mit deinem Unternehmen vor diesem Problem stehst, kann dir dieser Beitrag einige Tipps geben, wie du auch als Selbstständiger an einen Bankkredit gelangen kannst oder an alternative Finanzierungen gelangen kannst. Wenn deine Unternehmung bereits angelaufen ist und du lediglich kurzfristig Liquidität benötigst, schau doch einmal hier vorbei.
Kredite mit Sicherheiten
Die einfachste Alternative zu einem Kredit ohne Sicherheiten, der nur mit den aktuellen Einkommensverhältnissen rechnet, ist ein Kredit mit Sicherheiten. Wenn du bei deinem Kreditantrag Sicherheiten angibst, kannst du das Misstrauen der Bank in deine Zahlungsfähigkeit beschwichtigen. Kommt es zu Zahlungsschwierigkeiten, kann die Bank auf die Sicherheiten zurückgreifen und deine Schuld aus den Veräußerungsgewinnen weiter tilgen.
Welche Sicherheiten die Bank dabei akzeptiert, musst du mit dem Ansprechpartner deiner Hausbank abklären oder gleich mit Banknorwegian.de online Kreditkonditionen aushandeln. Typischerweise akzeptieren Banken Sicherheiten wie Immobilien, Fahrzeuge, Materialbestände, Lebensversicherungen und Wertpapiere sowie eventuell auch Produktionsmittel oder Firmenanteile. Gerade Gründer und Unternehmen in der Anfangsphase, die noch keine regelmäßigen Umsätze in der nötigen Höhe vorzuweisen haben, verfügen jedoch oft nicht über diese Sicherheiten.
Kredite mit Bürgen
Neben Sachwerten und Immobilien können auch Sicherheiten in Form von Bürgschaften solventer Personen in den Kreditvertrag aufgenommen werden. Diese übernehmen eventuelle Zahlungsausfälle oder die gesamte Restschuld, sollte der Schuldner nicht mehr in der Lage sein, die Kreditrückzahlung zu leisten. Eine ähnliche, für die Bank noch attraktivere, Möglichkeit besteht darin, eine solvente Person ebenfalls als Schuldner in den Kreditvertrag aufzunehmen.
Die Banken berechnen die Bonität dann auch anhand der solventen Person und deren Einkommens- und Vermögensverhältnisse und nicht mehr ausschließlich auf der Grundlage deiner Einkommensverhältnisse. Sicherheiten und Bürgschaften tragen also zu einer besseren Bonität bei und können daher auch vorteilhaft sein, wenn du auch ohne sie einen Kredit bekommen würdest, da sie die Kreditkonditionen positiv beeinflussen.
Staatliche Förderprogramme und KfW-Kredite
In Deutschland gibt es unterschiedliche Förderprogramme von Bund, Ländern und Kommunen, die explizit eine Unternehmensgründung oder eine Anschubfinanzierung zum Ziel haben. Bevor du einen Kredit beantragst, solltest du stets nach solchen Förderprogrammen suchen und prüfen, ob du und dein Unternehmen hier antragsberechtigt sind.
Neben den im engen Sinn staatlichen Förderprogrammen gibt es auch die geförderten Kredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), ihrer Pendants auf Landesebene, sowie Stiftungen oder branchenspezifische Fördermöglichkeiten. Beratung unter anderem zu den Finanzierungsmöglichkeiten einer Unternehmensgründung und teilweise auch Zuschüsse sowie weitere Unterstützungsleistungen kannst du außerdem bei den jeweils zuständigen Wirtschaftskammern und -verbänden finden.
Die Fördermöglichkeiten sind tatsächlich sehr vielfältig und nicht gerade übersichtlich strukturiert. Sie unterscheiden sich zudem nach Branchen, Phasen der Gründung, Gebietskörperschaften, Ministerien und Behörden. Sich in diesem bürokratischen Dschungel zurechtzufinden ist nicht leicht, aber den Aufwand wert. Ein guter Startpunkt ist in der Regel die lokale Vertretung einer Wirtschaftskammer oder eines -verbandes sowie das Arbeitsamt vor Ort, da diese auch Übersichten erstellen und stets darum bemüht sind, ihre Informationen aktuell zu halten.
Allerdings kann kaum eine Übersicht den Anspruch auf Vollständigkeit erheben und du läufst immer Gefahr, interessante Möglichkeiten zu übersehen oder nicht genannt zu bekommen. Zusätzlich zu den Beratungsmöglichkeiten solltest du daher auch selbst eine Recherche durchführen. Gib dafür einfach Stichworte wie “Förderung”, “Fördermittel” oder “Zuschüsse” sowie die entsprechenden Gebietskörperschaften (Kommune, in der du gründen möchtest oder bereits aktiv bist, Land und Bund) oder Unternehmensverbände oder Wirtschaftskammern ein.
Wenn du glaubst, dass deine Idee oder dein Unternehmen besonders förderungswürdig sind, nimm dies mit in die Suche auf. Bist du im Bereich Umweltschutz, erneuerbare Energien oder Ähnliches tätig, gib beispielsweise “Förderung Unternehmensgründung Umwelt” im Suchfeld deiner bevorzugten Suchmaschine ein und du wirst zahlreiche Fördermöglichkeiten in diesem Bereich aufgelistet bekommen.
Crowdfunding, Venture Capital, Gründerwettbewerbe und Unternehmensbeteiligungen
Es muss ja nicht die Höhle des Löwen sein, aber wenn du von deiner Idee, deinem Businessplan oder den Wachstumschancen für dein Unternehmen überzeugt bist, versuche auch andere davon zu überzeugen. Vielleicht finden sie deine Konzepte so gut, dass sie dir Geld zur Verwirklichung geben möchten oder sind von den Produkten oder Dienstleistungen deiner Firma so überzeugt, dass sie einsteigen möchten.
Du kannst dich mit deiner Anfrage direkt an Venture Capital Unternehmen wenden und versuchen, das Board von deinem Konzept zu überzeugen, du kannst aber auch versuchen, eigenständig im Netz für dich und deine Idee zu werben und dadurch Gelder der Crowd, die dich unterstützen möchte, requirieren. Je nach Finanzbedarf und Popularität deiner angebotenen Lösungen, kann dies tatsächlich erfolgversprechend sein. Die Crowd-Funder können dabei sowohl als Spender als auch als Kleininvestoren angesprochen werden.
Selbst wenn die Crowd Unternehmensanteile erwirbt, handelt es sich um stille Teilhaber, die in der Regel kein Interesse haben, sich in dein Unternehmen einzumischen, strategische oder day to day business Entscheidungen zu beeinflussen. Das kann bei professionellen Venture Kapitalgebern ganz anders aussehen. Sie erwerben in der Regel Minderheitsbeteiligungen an deinem Unternehmen und möchten auch nicht in das Tagesgeschäft eingreifen. Strategische Entscheidungen wie Umstrukturierungen, größere Investitionen, Erweiterungen des Geschäftsfeldes etc. möchten sie jedoch häufig zumindest beratend begleiten.
Teilweise agieren die Venture Capital Firmen jedoch auch wie ein Aufsichtsrat oder mischen sich sogar noch tiefer in das Management ein. Das ist jedoch immer die Gefahr, wenn Unternehmensanteile in relevanter Größenordnung veräußert werden. Im Prinzip nehmen auch Banken und Förderer Einfluss auf dich und dein Unternehmen, indem sie deinen Businessplan beurteilen und eventuell Änderungen verlangen.
Gänzlich unabhängig kannst du nur agieren, wenn du nicht auf Fremdkapital angewiesen bist und Eigenkapital nur unter der Bedingung einer vollkommen stillen Teilhaberschaft requirierst. In einigen Branchen wie etwa der Landwirtschaft ist es außerdem gar nicht unüblich, Unternehmensanteile an (spätere) Kunden oder Stakeholder beziehungsweise Menschen, die bereits ein Interesse an deinem Produkt oder deiner Dienstleistung haben, zu veräußern.
Last but not least sollte auch die Möglichkeit der Teilnahme an sogenannten Gründerwettbewerben nicht unerwähnt bleiben. Hier kannst du in der Regel kleinere Summen gewinnen, indem du eine Jury aus Sachverständigen davon überzeugst, dass deine Idee förderungswürdig und erfolgversprechend und dein Businessplan gut ausgearbeitet und realistisch ist.