Surfen auf der Elbe, mitten in Hamburg – wie soll das denn gehen? Nun, das geht, sogar sehr gut, und zwar mit dem elektrisch angetriebenen Surfboards von Lampuga. Das Startup aus der Hansestadt hat dafür schon über 350.000 Euro bei einer Crowdfunding-Kampagne eingesammelt, und noch werden weitere Investoren gesucht.

Surfpuristen mögen über die weltweit ersten marktreifen Surfboards mit Elektroantrieb die Nase rümpfen, doch während sie bei Windstille oder mauem Wellengang an Land bleiben müssen, können Fans von Lampuga auch bei solchen Verhältnissen über das Wasser flitzen. Und das richtig schnell: Das Spitzenmodell der Hamburger, das Lampuga Boost aus Carbon, erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von über 50 km/h. Nur unwesentlich langsamer ist das aufblasbare Lampuga Air, das sich platzsparend im Koffer verstauen lässt und sogar als Fluggepäck aufgegeben werden kann. Dazu kommt das Modell Lampuga Rescue, das schon von DLRG-Stationen an Nord- und Ostsee zur  Personenrettung im küstennahen Bereich verwendet wird.

LAMPUGA BOOST 2

Das Lampuga Boost

Billigprodukte sind die Elektroboards nicht: Für Boost muss man 12.940 Euro hinblättern, für Air 9.900 Euro. Dafür ist in der Lampuga Powerbox modernste Technik im Einsatz, Elektromotor, Kühlung, Elektronik und die leistungsstarke Lithium-Ionen-Batterie sind dort installiert. Und die Macher versprechen, das Surfen mit dem Lampuga sei ganz leicht auch von tendenziell unsportlichen Menschen erlernbar. Dafür muss man nicht unbedingt ans Meer fahren, denn der emissionsfreie Antrieb erlaubt auch die Nutzung auf geschützten Gewässern.

„Lampuga verbindet die Naturverbundenheit und Agilität des Surfens mit der Geschwindigkeit des Jet-Ski-Fahrens“, fasst der Gründer Benjamin Köhnsen die Vorteile seiner Erfindung zusammen. Die Idee zum Lampuga kam Köhnsen schon 2008 an einem warmen, aber für seine Bedürfnisse zu ruhigen Sommertag an der Lübecker Bucht: „Ich hatte mein Surfboard dabei, doch ohne Wind und Wellen konnte ich es nicht nutzen.“

Am 27. August startete eine Crowdfunding-Kampagne auf Seedmatch. Das Zwischenziel von 250.000 Euro ist längst erreicht, mittlerweile haben über 300 Anleger insgesamt mehr als 350.000 Euro investiert . Bis zum 25. Oktober läuft die Kampagne noch, 500.000 Euro sind das nächste Ziel. Vor wenigen Tagen ist außerdem der Gründer eines Hamburger Emissionshauses mit einem sechsstelligen Betrag bei Lampuga eingestiegen. Das Geld soll unter anderem dafür verwendet werden, die Produktpalette weiter auszubauen. „Wir erwarten uns von dieser Kampagne neben tragfähigen Investitionen auch konstruktives Feedback für unsere Entwicklungsarbeit und einen kräftigen Schub für unser Marketing“, sagt Benjamin Köhnsen.

https://www.youtube.com/watch?v=RDD6dEuAVbs

Dieses Video zeigt das Lampuga Air in Aktion

Zudem will  Lampuga rund eine Million in Marketing und Produktion stecken. Der größte Teil soll dabei für Anlagen, Werkzeuge und Gussformen für die Kunststoffteile der Boards verwendet werden,die in Handarbeit in einem Werk in Norderstedt bei Hamburg hergestellt werden. Dafür werden neue Mitarbeiter gebraucht, denn das momentan 18-köpfige Team kann die vielen Aufträge aus der ganzen Welt inzwischen kaum noch bewältigen. „Die Lampuga Air Lieferung an unseren chinesischen Partner Nextwave Yachting war schon vergriffen, bevor sie in Hong Kong angekommen ist“, so Benjamin Köhnsen.

Seit der Vorstellung des Lampuga Boost im Februar 2015 auf der Messe Boot Düsseldorf steht das Unternehmen im Fokus der Yachtbranche, und auch Medien wie RTL, Sat1, die Frankfurter Allgemeine, der Stern, die Bild und der Londoner Guardian haben über Lampuga berichtet. Elektro-Surfing made in Hamburg ist also ziemlich angesagt.

 

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