Ein neuer, von der EU geförderter Accelerator hat seine Tore in Hamburg geöffnet: Speed UP! Europe bietet einhundert Teams jeweils 50.000 Euro und die Möglichkeit, ihre Projekte zu entwickeln und voranzutreiben und sich dabei untereinander auszutauschen. Die Gründerfreunde waren beim Kick-Off dabei.

Das von der Europäischen Union unterstützte Förderprogramm Speed UP! Europe verfügt über ein Gesamtbudget von 5,5 Millionen Euro und  fokussiert die Bereiche AgriBusiness, SmartCity und CleanTech. Alle Teilnehmer sind aufgefordert, auf die Open Software Plattform FIWARE zuzugreifen, die frei zugängliche und kostenlose Programmierschnittstellen zur Verfügung stellt. Jedes der einhundert Teams, das die Bewerbungskriterien am besten erfüllt hat, erhält zum Projektstart 50.000 Euro; zu einem späteren Zeitpunkt sind weitere Zuschüsse von bis zu 20.000 Euro möglich. Mentoren und Coaches stehen über den gesamten Zeitraum bis Ende Oktober mit Rat und Tat zur Seite.

Teamleaders speedup
Die Team-Leader präsentieren sich auf der Bühne

Vergangenen Samstag nun feierte neue Accelerator offiziell im kleinen Saal der Hamburger Laeiszhalle seine Premiere. Von 183 eingereichten Projekten hatten sich 100 aus 13 europäischen Ländern durchgesetzt. Von den insgesamt 350 Teammitgliedern kommen 262 aus Deutschland; 42 Teams stammen direkt aus Hamburg. Kein Wunder, dass die Hansestadt der Mittelpunkt von Speed UP! Europe sein wird, auch wenn in Amsterdam, Kopenhagen und Stockholm jeweils zehn Projekte angesiedelt sind. Dementsprechend betonte Dr. Bernd Egert, Staatsrat in der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, in seiner Rede den Ehrgeiz des Senats, Hamburg als Startup-Standort weiter voranzubringen und SmartCity zu einem vorrangigen Thema zu machen. In einem anderen Zusammenhang war auch von der Idee einer Digitalen Hanse die Rede, welche die Stärken der nordeuropäischen Metropolen bezüglich der Digitalwirtschaft bündeln soll.

Der nächste Redner, Dr. Alexander Tettenborn, Referatsleiter im Bundeswirtschaftsministerium, stellte die verschiedenen Förderprogramme des Bundes vor, und Ragnar Kruse, Mitgründer und CEO von Smaato, erzählte von seinen Erfahrungen als Entrepreneur, ermutigte die angehenden Gründerinnen und Gründer im Publikum und machte deutlich, dass die Zukunft eher im Smartphone als im PC steckt. Den meisten Applaus erhielten allerdings Stefan Stengel und Olaf-Gerd Gemein, die mit unermüdlichem Einsatz den Accelerator nach Hamburg geholt hatten.

SpedupGauss
Während der Einweihungsparty im Gausshof

Angesiedelt ist der Accelerator im Gausshof, einem neu errichteten Gebäude in einem Hinterhof im Stadtteil Altona. Am Abend fand dort eine kleine Einweihungsparty statt, bei der deutlich wurde, dass der Trend zum Vegetarismus die Gründerszene noch nicht wirklich erreicht hat. Der Standort war insofern nicht unumstritten, da zu Beginn nicht allen Teilnehmern klar war, dass sie ihren Arbeitsmittelpunkt nach Hamburg verlegen mussten. Dabei gehört die Konzentration auf einen Arbeitsplatz für alle zum Konzept, denn so ist eine gezielte Förderung wesentlich leichter zu handhaben. Außerdem ist es gewünscht, dass unterschiedliche Ideen und Konzepte aufeinanderprallen, damit sich daraus neue, ungeplante Projekte entwickeln können. In den hellen, großzügigen Räumen gibt es noch keine festen Zuteilungen; wer zuerst kommt, kann sich seinen Platz aussuchen. Das kann sich aber ändern, denn eine Erweiterung des Gebäudes ist fest eingeplant. Bilanz zieht Speed UP! Europe dann im November beim Entrepreneurship Summit – natürlich auch in Hamburg.

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