Während gestern bei „Die Höhle der Löwen“ Ralf Dümmel einen Deal nach dem anderen machte, konnte er sich die Woche davor mit den Gründern von VOCIER nicht einigen. Wir haben uns die Koffer für knitterfreie Anzüge noch einmal genauer angeschaut und nachgefragt, was in den letzten Tagen bei dem Startup passiert ist.

VOCIER wurde 2012 nach mehreren Jahren der Entwicklung von Michael Kogelnik und Vinzent Wuttke gegründet. Als ehemalige Investmentbanker kannten sie das Problem der verknitterten Anzüge aus eigener Erfahrung und entwickelten als Gegenmittel ihren Spezialkoffer. Die Produkte von VOCIER sind durch Patente geschützt. Verkauft werden die Gepäckstücke in exquisiten Herrenläden und online. Zu den renommiertesten Kunden zählen aktuell Harrods in London, die KaDeWe Group in Deutschland, zu der auch das Alsterhaus in Hamburg gehört, Lodenfrey in München und Barneys New York in Japan.

Dank des patentierten Zero Crease Systems transportieren die VOCIER Koffer zwei Anzüge, Hemden und Schuhe knitterfrei von A nach B und dürfen dabei sogar als Handgepäck ins Flugzeug – so lautet das Versprechen der Gründer. Dazu gibt es ein separates Fach für Kulturtasche und Laptop und einen Koffergriff, an dem eine Tasche für Reiseunterlagen und das Smartphone integriert ist.

Die Höhle der Löwen
Michael Kogelnik und Vinzent Wuttke in der Höhle der Löwen (Foto: Vox)

Mit diesem ausgeklügelten Produkt, das auch schon diverse Preise gewinnen konnte, wagten sich Michael und Vincent in die Höhle der Löwen. Dort kamen sie und ihre Koffer auch gut an, und Ralf Dümmel bot ihnen 250.000 Euro für 15 % Unternehmensanteile. Mehr als 6,5 % wollten die beiden allerdings nicht abgeben, und so kam es nicht zum Abschluss. Eine Entscheidung, die die Gründer bis heute nicht bereut haben. Wie es ihnen während und nach Ausstrahlung der Sendung ergangen ist, verraten sie uns im Exklusivinterview.

Wie habt Ihr die Ausstrahlung der Sendung erlebt?

Es war sehr aufregend und eine ganz neue Erfahrung für uns. Schließlich sieht man sich nicht jeden Tag selbst im Fernsehen. Die Ausstrahlung war nach dem eigentlichen Auftritt im Studio der zweite sehr aufregende Moment, weil wir selbst nicht wussten, wie er zusammengeschnitten wird, welche Teile unseres Pitches gezeigt werden und vor allem wie lange der Ausschnitt sein wird. Unser gutes Gefühl hat sich aber bestätigt und wir sind sehr zufrieden mit der Ausstrahlung.

Wie war die Reaktion unmittelbar während und nach der Sendung?

Schon während unseres Auftrittes erreichten uns die ersten Bestellungen. Offensichtlich haben wir einige Zuschauer extrem schnell davon überzeugen können, dass unsere Produkte genau die Richtigen für sie sind. Dass die Bestellungen so schnell kamen, hat unsere kühnsten Hoffnungen übertroffen. Natürlich hatten wir im Vorfeld alle erdenklichen Szenarien durchgespielt und unser Team entsprechend gebrieft. Da wir alle und die Technik perfekt vorbereitet waren, konnten wir die Anfragen ohne Probleme bearbeiten.

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Das Standardmodell von VOCIER: C35 Reisetasche in schwarz

Was passierte am nächsten Tag und die Tage danach? Gab es viele Kundenanfragen oder Anfragen von möglichen Geschäftspartnern oder Investoren?

Ja, definitiv – unsere Telefone standen am nächsten Tag nicht still und die Postfächer waren voll! Investoren, große Retailer und jede Menge Kunden haben uns mit Anfragen nahezu überrollt. Wir waren überwältigt, wie positiv die Öffentlichkeit auf uns und unser Produkt reagiert hat.

Bei anderen Unternehmen, die bei der Höhle der Löwen waren haben wir gesehen, dass Gründer zum Teil sehr schnell in der öffentlichen Kritik standen. Einige mussten sich sogar dem klassischen Shit-Storm stellen… Das ist uns glücklicherweise erspart geblieben, denn unser Auftritt wurde auch in der medialen Berichterstattung als sehr professionell beurteilt. Viele haben uns dazu beglückwünscht, dass wir das Gegenangebot von Ralf Dümmel nicht angenommen haben und unserem Weg der Qualität treu geblieben sind. Darauf sind wir stolz. Der einzige Kritikpunkt an unserer Idee, der vereinzelt aufkam, war der Preis. Einige Kritiker hätten unsere Koffer gerne gekauft, aber sie waren ihnen zu teuer.

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