Altersvorsorge betrifft nicht nur Beschäftigte – auch Gründer und Unternehmer müssen sich Gedanken machen, wie es im Ruhestand finanziell weitergeht. Wächst ein Start-Up und wird größer, lassen sich Unternehmer den Ausstieg versilbern. Clevere Gründer verlieren über all den Terminen und dem Stress als Unternehmer nicht den Blick in Richtung Zukunft. Vermögen werden heute nicht übers Zinssparen aufgebaut, sondern mithilfe von Wertpapieren. Die Grundvoraussetzung, um mit Aktien, Zertifikaten und Optionen zu handeln, ist immer noch das Wertpapierdepot. Optimale Performance versprechen Depots nur, wenn die Konditionen stimmen.

Leistungsfähigkeit definiert sich nicht nur über den Preis

Die Quelle für ein gutes Abschneiden mit dem Aktiendepot ist der Preis! Diese Ansicht hält sich nach wie vor hartnäckig. In der Praxis wird der Fokus auf die Gebühren allerdings gefährlich. Hintergrund: Gebühren für die Depotführung oder Orderprovisionen sind am Ende nur eine Seite der Medaille.

Es kommt viel mehr darauf an, alle Aspekte des Wertpapierhandels und Depots in die Entscheidung einzubeziehen. Eine seriöse Bewertung der Anbieter lässt sich nicht nur auf die Gebühren reduzieren. Aspekte wie:

  • Handelsplattform
  • Handelsplätze
  • Assets
  • Softwarelösungen

müssen in die Betrachtung in gleicher Weise einfließen.

Kosten: Sind die Depotgebühren wirklich entscheidend?

In der Praxis arbeiten Depotanbieter – die Broker – mit unterschiedlichen Preismodellen. Dies fängt bereits bei den Kosten für die Depotführung an. In der Vergangenheit sind viele Direktbroker dazu übergegangen, auf diese Gebühren zu verzichten. Halten Wertpapierbroker daran fest, wird dies automatisch als nachteilig empfunden.

Bedeutet: Anleger sehen sich zuerst nach Depots um, die kostenlos eröffnet und geführt werden. Dabei wird ausgeblendet, dass die Depotführungsgebühr nur ein Bruchteil der tatsächlich anfallenden Kosten darstellt.

Beispiel: Ein Broker erhebt je Monat 4,95 Euro Depotführungsgebühr. Abgerechnet werden zusätzlich 0,25 Prozent Provision – ausgehend vom Ordervolumen. Wer als Trader unter diesem Vorzeichen 10.000 Euro im Monat bewegt, zahlt 25 Euro. Da viele Broker Ordergebühren nicht nur auf Basis des gehandelten Volumens abrechnen, sondern je Transaktion, sind die Orderentgelte schnell deutlich höher als die Depotführungsgebühr.

Letztgenannter Aspekt trifft vor allem Vieltrader mit hohen Ordervolumen. Hier geht es in erster Linie darum, die Transaktionskosten einzelner Trades effizient zu gestalten. Ein Festpreis-Modell kann hier durchaus Punkte sammeln – auch wenn es Depotführungsgebühren beinhaltet. Gute Depots für Wenig-Trader punkten hingegen durch eine kostenlose Depotführung.

Achtung: Neben den „reinen“ Ordergebühren fallen auch Fremdspesen an. Hierzu zählen Entgelte, welche auf den jeweiligen Handelsplatz bzw. die Art des Handels entfallen (elektronischer Handel vs. Parketthandel).

Auswahl an Assets und Handelsplätzen

Broker sind die Schnittstelle zwischen Klein-/Privatanleger und der Börse. Die Depotanbieter entscheiden, welche Handelsplätze ein Trader nutzen kann sowie welche Handelsarten (Assets) er für Transaktionen einsetzen kann.

Konservativ eingestellte Anleger werden mit:

  • Aktien
  • Rentenpapieren
  • Investmentfonds

sicher zufrieden sein und stellen auch an das Angebot der Handelsplätze häufig nicht zu hohe Ansprüche.

Wer sich eher in Richtung Ertrag orientiert und ein sehr breites Portfolio aufbaut, sucht dagegen nach Depots, mit denen auch Forex oder CFDs (also gehebelte Produkte) gehandelt werden können. Diese Anlageklassen werden nicht von jedem Broker unterstützt.

Aufgrund der Unterschiede im Hinblick auf die ans Depot gestellten Ansprüche kann es ein Aktiendepot am Ende nur zu einer Top-Platzierung schaffen, wenn sowohl in Bezug auf die Handelsplätze eine internationale Ausrichtung als auch bei den Assets ein hohes Maß an Flexibilität zu erkennen ist. Auch hier gilt der Grundsatz: Ein für konservative Anleger optimal passendes Depot kann für risikoaffine Trader zum Schlusslicht werden. Einen guten Vergleich findet ihr zum Beispiel auf der Seite Brokererfahrungen24.de

Software-Pakete, Real-Time-Kurse und Toolbox

Entscheidungen im Zusammenhang mit Wertpapieren basieren auf Kursinformationen und der Chartanalyse. Erfahrene Trader nutzen für die Analyse professionelle Tools – vom Broker unabhängig.

In der Vergangenheit sind Depotanbieter dazu übergegangen, diverse Software-Pakete und entsprechende Werkzeuge in den „Funktionsumfang“ des Depots zu integrieren. Gerade für Beginner sind diese Rund-um-Pakete eine wertvolle Hilfe. Damit Anlageentscheidungen nicht zu spät getroffen werden, kommt es auf die Versorgung mit Real-Time-Kursen an.

Viele Broker – aber noch lange nicht alle – erfüllen diese Ansprüche. Bedeutet für die Bewertung der Qualität eines Depots, dass auch diese weniger offensichtlichen Faktoren eine Rolle spielen müssen. Und es gibt einen weiteren Punkt, der gern ausgeblendet wird.

Die Rede ist vom Kundendienst. Letzterer spielt für die Entscheidung zur Registrierung kaum eine Rolle. Welche Bedeutung der Support hat, fällt erst auf, wenn es Fragen rund um das Platzieren einer Order oder die Benutzung der Tradingsoftware geht. Broker, die es bei der Servicequalität auf einen Spitzenplatz schaffen, setzen heute – neben der E-Mail oder die Hotline – oft auf Live Chat Angebote.

Das beste Depot bedeutet für jeden Anleger etwas anderes

Ohne Aktiendepot kein Handel mit Wertpapieren – diese Erkenntnis ist weder neu noch aufsehenerregend. Beginner sind immer auf der Suche nach dem besten Angebot. Beim Depot sind pauschale Antworten schwierig. Ein Grund sind die individuell unterschiedlichen Ansprüche. Je nach Erfahrung, eingesetztem Kapital und Anlagestil muss das Wertpapierdepot anderen Anforderungen gerecht werden. Broker zu vergleichen, ist am Ende eine Seite der Medaille. Um mit der Entscheidung langfristig zufrieden sein zu können, müssen Anleger zuerst wissen, was sie eigentlich von ihrem Depot erwarten!

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