Hip, motiviert und voller Tatendrang – so wird die deutsche Startup-Szene oft porträtiert. Was dabei jedoch vergessen wird: Hinter der augenscheinlich dauergutgelaunten Fassade, müssen sich Jungunternehmen mit denselben Alltagsproblemen auseinandersetzen wie alteingesessene Firmen. Vor Neuunternehmern macht also auch das Thema Mitarbeitermotivation nicht Halt. Problem nur: In der Gründungsphase stehen Startups häufig nicht sofort die finanziellen Mittel zur Verfügung, um die Leistungen ihrer Mitarbeiter mit einer üppigen Gehaltserhöhung zu belohnen. Die gute Nachricht: Geld ist nicht alles im Leben. Für Startups gibt es zahlreiche andere Möglichkeiten, um die Leistungsbereitschaft ihrer Mitarbeiter zu honorieren.
Dienstauto oder -fahrrad: Auf dem Weg zur Arbeit Geld sparen
Eine Alternative zur Gehaltserhöhung sind Firmenwägen für Mitarbeiter. Diese sparen sich so laufende Kosten wie TÜV, Sprit, Versicherung oder Reparaturen. Die übernimmt der Arbeitgeber. Einen kleinen Haken gibt es aber: Grundsätzlich dürfen diese Autos nur für Betriebsfahrten wie Geschäftsreisen oder -termine genutzt werden. Privatfahrten werden von den meisten Chefs trotzdem geduldet. Die sind für Mitarbeiter dann ein sogenannter geldwerter Vorteil. Und der muss versteuert werden. Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder die 1-Prozent-Regelung (pauschale Besteuerung mit einem Prozent des Bruttolistenneuwagenpreises) oder man führt gewissenhaft ein Fahrtenbuch. Welche Lösung für ein Startup die bessere ist, kann man auf dieser Homepage kostenlos berechnen. Als umweltschonende Alternative setzen viele junge Unternehmen mittlerweile auf Dienstfahrräder. Das ist nicht nur gut für die Gesundheit, sondern bringt Mitarbeitern steuerliche Vorteile, wie hier nachzulesen ist.
Gewinnbeteiligung: Wer gute Leistung bringt, wird dementsprechend bezahlt
Dieses Vergütungsmodell kann sich vor allem für Startups in der Anfangsphase rentieren, wenn die Auftragslage noch starken Schwankungen unterworfen ist und Investitionen in Wellen ins Unternehmen fließen. Bei der Gewinnbeteiligung gibt es verschiedene Formen. Zu den gängigsten zählen Prämien, Bonuszahlungen oder Aktienoptionspläne. Besonders Boni hängen immer vom Unternehmensgewinn ab und richten sich in der Regel an alle Mitarbeiter. Dennoch gibt es bei Prämien und Co. einen großen Nachteil: Am Ende bleibt kaum mehr Netto vom Brutto, denn flexible Gehaltsbestandteile erhöhen das Bruttogehalt und somit gleichzeitig die Steuer- und Sozialabgaben des Arbeitnehmers.
Essensmarken: Beim Mittagessen zahlt der Chef
Unternehmen, die keine hauseigene Kantine haben, können ihren Mitarbeitern kulinarisch mit Essensgutscheinen etwas Gutes tun und ihnen so gleichzeitig mehr Gehalt auszahlen. Seit 2018 dürfen Arbeitgeber pro Arbeitstag 6,33 Euro in die Mittagsversorgung eines Mitarbeiters investieren. Und das steuerfrei. Da es sich um einen Sachbezugswert handelt, gibt in diesem Fall wieder zwei Varianten, diesen umzusetzen:
- Variante 1: Der Chef trägt den Sachbezugswert von 3,23 Euro (2018) mit 25-prozentiger Besteuerung. Das nützt beiden Seiten: Der Chef spart sich dadurch Lohnnebenkosten und der Mitarbeiter geht mit rund 1392 Euro mehr im Jahr nach Hause.
- Variante 2: Die Angestellten übernehmen den Sachbezugswert von 3,23 Euro ohne zusätzliche Lohnnebenkosten. Der Arbeitnehmer kommt so bei maximal 220 Arbeitstagen auf gut 682 Euro Mehreinnahmen.
Solche Maßnahmen machen auf der anderen Seite die Lohnabrechnung nicht mehr ganz so einfach. Deshalb kann es sich für Startups lohnen, die Mitarbeiterlöhne mit einer digitalen Software zu erledigen. Weche weiteren Vorteile sich daraus für die Lohnabrechnung ergeben, zeigt dieser Online-Guide.
Sport und Ausflüge für eine bessere Work-Life-Balance
Neben monetären Anreizen können Startups ihre Mitarbeiter mit ungewöhnlichen Maßnahmen motivieren. Gemeinsame Sporteinheiten wie Yoga- oder Joggingrunden nach der Arbeit schweißen das Team zusammen. Dasselbe gilt für gemeinsame Betriebsausflüge. Das wird als Wertschätzung seitens des Chefs interpretiert, dem das Wohl der Mitarbeiter wichtig ist, die in einem gewissen Rahmen auch Spaß bei der Arbeit haben sollen.
Startups sind also nicht nur frisch und hip, sie beschreiten zusätzlich neue Wege der Mitarbeitergratifikation, auf denen Geld häufig nebensächlich ist. Dagegen stehen Selbstverwirklichung und das Arbeiten in einem jungen Team für viele Mitarbeiter im Vordergrund.