2016 war ein turbulentes Jahr mit zahlreichen unvorhergesehenen Ereignissen, und so scheinen Vorhersagen für 2017 beinahe unmöglich. Die Fintech-Branche verspricht schon seit einigen Jahren nicht weniger als die Revolution der Finanzindustrie, und so steht eines sicher fest – die kommenden 12 Monate werden entscheiden, ob der Hype tatsächlich berechtigt ist. Was dies für die Finanztechnologie im nächsten Jahr bedeutet, hat Michael Kent, CEO und Gründer von Azimo, zusammengefasst.
Bezahlung nach dem Peer-to-Peer-Prinzip wird weltweit deutlich zunehmen
Da die Nachfrage nach Smartphones in entwickelten Märkten bereits heute gesättigt ist, wird sich der Fokus eher in Richtung der “Emerging Markets” richten. Gleichwohl werden wir nach dem US-Erfolg von mobilen Payment-Dienstleistungen, wie beispielsweise Venmo, im Jahr 2017 einen weltweiten Trend hin zu Peer-to-Peer-Überweisungen via Smartphone sehen.
Künstlich intelligente “Bots” verändern nachhaltig den Kundenservice
“Ihr Anruf ist sehr wichtig für uns, bitte bleiben Sie in der Leitung”, ist wohl einer der nervigsten Sätze im Finanzdienstleistungssektor. Dank des Fortschritts in der Entwicklung der künstlichen Intelligenz kann eine breite Anzahl an Kundenanfragen schon sehr bald einfach und schnell über sogenannte Chat-Bots abgewickelt werden, sodass menschliches Einschreiten nur bei wirklich schwierigen Fragen nötig sein wird. In naher Zukunft wird wohl dadurch das verbreitete Telefonbanking veraltet sein, so wie heute das Schreiben von Checks als ein Relikt aus alten Zeiten erscheint.
Machine-Learning-Technologie macht Finanzdienstleister sicherer
Einige Großbanken wie zum Beispiel die Tesco Bank hatten im letzten Jahr mit großen Sicherheitslücken zu kämpfen, und es wurden zahlreiche siebenstellige Geldbußen verhängt, da sich einige Finanzdienstleister nicht an geltende Richtlinien gehalten haben. Somit ist das Feld rund um Compliance und Datensicherheit eines der wichtigsten Wachstumsfelder für Finanzdienstleister überhaupt. Denn gerade hier werden sehr große Mengen an Daten überprüft und verarbeitet, sodass wir in Zukunft eine deutlich stärkere Verbreitung der KI-Technologie sehen werden, um Trends und Risiken schneller zu analysieren und effizienter zu verarbeiten – und damit die Nutzung des Services sicher abzuwickeln.
Politische Risiken – eine Reise ins Ungewisse
Zum ersten Mal seit Jahren werden politische Risiken und Unsicherheiten zur großen Sorge vieler Unternehmer und Individuen in 2017 beitragen – wir betreten damit unerforschtes Terrain. Während Amerikas neu gewählter Präsident die Märkte zu beflügeln scheint, existiert eine gewisse Unsicherheit, dass wir Zeuge werden, ob nach einer Zeit des Freihandels und der Globalisierung eine Ära der Isolation beginnt. Trumps ersten 100 Tage im Amt und die kommenden Wahlen in Frankreich und Deutschland werden uns mehr darüber verraten. In Großbritannien ist dagegen die Hauptsorge, dass ein schlecht abgewickelter Brexit einen negativen Einfluss auf den starken Technologie- und den wachsenden FinTech-Sektor haben könnte. Im Zuge dessen ist die Sorge groß, dass Kapital sowie Talente abwandern und London in der Liste der attraktivsten Startup Hubs hinter der Konkurrenz zurückfällt.
Das Londoner Fintech-Unternehmen Azimo bietet digitale, mobile Lösungen für den Geldtransfer ins Ausland an. Azimo wurde 2012 mit dem Ziel gegründet, den globalen Geldtransfermarkt zugunsten von Privatnutzern zu verändern. Der Service ermöglicht es heute, Geld in über 190 Länder weltweit in mehr als 70 Währungen bequem und zu geringen Kosten zu versenden. Dank der mobilen Azimo-App kann das Geld schnell und sicher per Smartphone und Tablet transferiert werden.