Schweine im Weltall – das kennen viele noch aus der Muppet Show. Aber Katzen in Raumanzügen? Ein furchtloses Softwareunternehmen aus Greifswald will jetzt per Kickstarter-Kampagne in Galaxien vordringen, die nie ein Kater zuvor gesehen hat.

Man stelle ich vor: Es ist ein warmer, gemütlicher Tag, als plötzlich ein frecher, grüner Außerirdischer in die Wohnung einbricht und alle Spielsachen klaut. Diese traumatische Erfahrung muss die Katze aus dem Handyspiel „Cats in Space Suits“ machen, das das Greifswalder Studio rapidrabbit gerade entwickelt. Das gebeutelte Tier verzagt aber nicht, sondern schmeißt sich in einen vorteilhaften Raumanzug und macht sich auf eine Weltraumodyssee. Per Cat-apult schießen die Spieler die Katze auf der Jagd nach Dieb und Beute von Raumstation zu Raumstation. Dabei steigert sich natürlich kontinuierlich der Schwierigkeitsgrad von Level zu Level, und der mutige Stubentiger muss sich mit den Tücken der Gravitation, Laserkanonen, Protonentorpedos, Schwarzen Löchern und anderen Ärgernissen herumschlagen, die die unendlichen Weiten des Weltraums bekanntlich bereithalten.

Cats in Space Suits erzählt also eine beinahe aus dem Leben gegriffene Geschichte, die in Spielform viele interessieren könnte – doch dazu muss das Game erst einmal fertig werden. Das Team von rapidrabbit ist da auch schon ziemlich weit gekommen. Die ersten 24 Levels sind gebaut, die grafische Umsetzung für viele weitere ist auch erledigt und alle wesentlichen technischen Voraussetzungen sind sowieso vorhanden. Schon viel Zeit und Geld sind in das Projekt geflossen, und damit es noch schneller voran geht und nicht alles für die Katz war, hat rapidrabbit kürzlich eine Crowdfunding-Kampagne auf Kickstarter eröffnet.

Wofuer_das_Geld_gebraucht_wird

Wo das Geld aus der Kickstarter-Kampagne für Cats in Space Suits am Ende landet.

Davon verspricht sich das Unternehmen in erster Linie natürlich Geld, aber auch höhere Bekanntheit und Feedback. Kickstarter hatte zuletzt durch den Launch seiner Deutschlandausgabe viel Aufmerksamkeit bekommen, die auf die Weltraumkatzen abfärben soll. Zudem können potenzielle User eine Betaversion für iOS testen und ihre Meinung zu der Spielidee und ihrer Umsetzung äußern. Denn wenn auch vieles schon läuft, gibt es noch eine Menge zu tun: Manche der bereits bestehenden Levels sind noch zu einfach oder zu schwierig und Soundeffekte und Musik fehlen bisher völlig. Um nur das Minimalziel – Veröffentlichung der Basisversion bis Weihnachten – erreichen zu können, benötigt rapidrabbit 20.000 Euro. Für momentan utopisch anmutende 110.000 Euro gibt es dann das volle Programm mit 40 Levels und einer Version auch für Android.

Nun sind die Greifswalder keine blutigen Anfänger oder (Wel)traumtänzer; seit 2007 entwickeln sie Apps, darunter die 2009 gelaunchte Spray Can, mit der man Bilder malen kann. Sie wurde mittlerweile über fünf Millionen Mal heruntergeladen und inspiriert die nach eigenen Angaben größte Künstler-Community der mobilen Welt zu digitalen Malereien aller Art. Mit dem 2013 veröffentlichten Strategiespiel Medievial Merchants hatte rapidrabbit dagegen weniger Glück und Erfolg. Nun sollen es also die Cats in Space Suits richten, und wenn man bedenkt, wie populär Katzenvideos einerseits und Weltraumepen wie Star Wars und Start Trek andererseits sind, ist die Idee vielleicht gar nicht so skurril, wie sie auf den ersten Blick erscheint. Keep watching the skies!

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