Während sich mit dem eigenen Haushalt kein Geld verdienen lässt, haben Unternehmer jedoch die Möglichkeit, mit Haushaltsaktivitäten wie dem Bügeln oder Putzen ein großes Business aufzuziehen. So können die vom Gründer angebotenen Dienstleistungen beispielsweise berufstätige Menschen bei der Erledigung ihres Haushalts unterstützen. Dieser Beitrag stellt erfolgreiche Gründergeschichten aus der Haushaltsbranche vor.

Bügelstation vs. Bügelpuppe

In vielen Haushalten gibt es sie: Dampfbügelstationen. Entweder sie befinden sich im Waschkeller oder sie stehen so griffbereit, dass man(n) oder frau die lästige Bügelarbeit direkt vor dem Fernseher absolvieren kann, wenn die Lieblingsserie dort läuft. Und obgleich moderne Dampfbügelstationen heute mit einer Vielzahl an Funktionen aufwarten, bedeutet deren Anwendung doch immer auch eins: Zeitinvestment. Zugegeben, wenn die Lieblingsserie ohne recht spannend ist, dann ist die Bügelarbeit halb so schlimm. So manch einer nutzt diesen Teil der Hausarbeit sogar als aktive Entschleunigung des Alltags.

Wer sich nicht eigenhändig um das Bügeln der Wäsche kümmern möchte oder vielleicht viele Hemden zu bügeln hat, die per se aufwendiger zu glätten sind, könnte mit der Erfindung der Firma Bügelrevolution glücklich werden. Matthias Olbrisch und Eike Pfeiffer haben eine Bügelpuppe im Portfolio, die sich im Handumdrehen bekleiden lässt. Anschalten. Anziehen. Glätten. Der Glättvorgang funktioniert dabei so, dass durch den Blähsack, der der Korpus der Bügelpuppe darstellt, warme Luft gepustet wird. Diese glättet die Gewebefasern. Der Nebeneffekt, den jeder Hemden bügelnde Mensch begrüßen wird, ist dieser: Es gibt keine Bügelfalten. Hinzu kommen weitere Vorteile wie etwa die Schonung des Gewebes und die Vermeidung von Glanzstellen.

Wer das komplette Wäschethema buchstäblich outsourcen will, findet im Waschboten, einem Gründerteam aus dem österreichischen Wien, den passenden Dienstleister. Die Wäsche wird einfach vor die Haustüre gestellt und kommt gewaschen und gebügelt wieder zurück.

Große Putzdienste mit Startup-Vergangenheit

Jeder kennt die Option, online eine Putzfee zu buchen, die in regelmäßigen Abständen anrückt, um im Haushalt klar Schiff zu machen. Allerdings kennt kaum einer die Historie dieser Online-Portale, die auch eine Start-up-Vergangenheit haben.

CleanAgents startete bereits 2013. Helpling ging 2014 online. Homejoy, das Vorbild von Helpling, sagte seinem Konzept-Wettbewerber den Kampf an und konterte. Ebenfalls in 2014 ging Book A Tiger online. Das Konzept ist heute ebenso unbekannt wie die Gründer, die dahinter standen. Claude Ritter und Nikita Fahrenholz haben sich bereits als Lieferheld-Erfolgs-Duo einen Namen gemacht. Im Sommer 2014 kam die Putzfee auf den Markt, eine Spezialität der Kinderfee, die sich eigentlich auf die Betreuung von Kindern spezialisiert hatte. Und so zeigt sich, dass der erste Hype um die schnelle Online-Verfügbarkeit von Putzdiensten bereits in den Jahren 2013 und 2014 begonnen hat, natürlich in Form von Startups.

Der Vorteil der online vermittelten Putzdienste ist dabei die große Auswahl an Personal und die Option, auf Bewertungen von Nutzern zurückzugreifen. Sicherlich sind Online-Bewertungen mit Bedacht und Vorsicht zu lesen, dennoch können sie eine wichtige Orientierungshilfe bieten.

Haushalt Start-up

Der Lieferservice kämpft sich in die Lebensmittelwelt vor

Dass Online-Shopping bereits zahlreiche Fans gefunden hat, ist längst kein Geheimnis mehr. Immer stärker werden jedoch auch die Angebote im Lebensmittelbereich. Große Ketten haben das vorgemacht, was nun kleinere Anbieter regional oder mit Nischenprodukten nachahmen wollen. Die Supermärke Rewe und Edeka haben ihre eigenen Lieferdienste, Rewe Lieferdienst und Edeka24, und Tengelmann schickt den Bringmeister zu seinen Kunden nach Hause.

Um sich nicht der direkten Konkurrenz großer namhafter Supermarktketten auszusetzen, wählten einige Gründer ganz bewusst den Weg in die Nische. Ein großes Plus offerieren die Gründer, die ihre Kundschaft vor allem über ein lecker klingendes Rezept anlocken. Wer sich für ein Gericht begeistern kann, bekommt dann nicht nur das Rezept, sondern die passenden Produkte auch direkt on top geliefert. MarleySpoon und Home eat Home machten den Anfang. HelloFresh zog nach. Die Geschichte von Delivery Hero gibt es hier.

In punkto Lieferdienste wirft auch die Redaktion von t3n eine Idee in den Raum: Sameday-Delivery. Diese Idee fußt auf zweierlei Komponenten. Einerseits bildet es die Weiterentwicklung der Lebensmittellieferung. Andererseits erhöht es den Faktor „Lieferzeit“ deutlich. Sameday steht dabei nämlich für die Lieferung am selben Tag, die vor allem logistisch betrachtet zur Herausforderung werden könnten. Abnehmer könnte es sicherlich genug geben, denn wenn schon die Grillparty von jetzt auf gleich organisiert wird, bleibt meist wenig Zeit zum Einkaufen.

Betreuung für Jung und Alt. Online ist das zu finden

Ähnlich wie die Suche nach einer Putzhilfe für den Haushalt gibt es nun auch die Option, einen Betreuer online zu finden. Wer dabei in Betreuung kommt, das entscheidet der Kunde. Offeriert werden Babysitter (mit Zertifikat), Seniorenbetreuer (mit spezieller Vorbildung) und sogar Tiersitter, die regelmäßig oder temporär begrenzt, beispielsweise im Urlaub, die Betreuung von Hund und Katze übernehmen. Eine konzeptionelle Weiterentwicklung gibt es auch in diesem Bereich. So gibt es bereits Ideen, das Airbnb-Konzept für verschiedene Zielgruppen, beispielsweise auch für Hunde, umzusetzen.

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