Dass Social Media für ein erfolgreiches Marketing entscheidend sein kann, ist den meisten Startups bewusst. Dabei denkt man wohl in erster Linie an Facebook, vielleicht auch an Twitter. Aber Pinterest? Die Lifestyle-Plattform für Männer fablife zeigt, wie man es auch dort schaffen kann.
Alle reden über Facebook, dabei ist Pinterest das derzeit das am schnellsten wachsende internationale Top-Netzwerk (mehr als 110 % Wachstum unter den aktiven Nutzern im zweiten Halbjahr 2014 laut Global Web Index, November 2014). Das haben die Münchener fablife-Gründer Philipp Engelmann und Tolga Besiktasli früh erkannt und mit großem Erfolg darauf gesetzt: Nach vier Monaten folgten ihnen bereits knapp 100.000 Personen auf Pinterest, während viele wesentlich etabliertere Unternehmen kaum die 10.000-Follower-Marke erreichen. Das wirkt sich auch auf den Umsatz entsprechend positiv aus.
Und so funktioniert fablife: Wer sich ein Profil anlegt, kann seine liebsten Fundstücke mit einem simplen Klick liken und für einen späteren Besuch speichern. Wer direkt kaufen will, landet mit zwei Klicks im jeweiligen Online-Shop. Für weitere exklusive Angebote und Inhalte sorgen zudem stetig aktualisierte Partnerschaften mit internationalen Topmarken. Als neuestes Feature kam im Dezember 2014 zudem das fablife MAG hinzu, das mit Interviews, Hintergrundberichten, Tutorials, Features und Produktinformationen die Stories hinter Produkten, Trendsettern und Lifestyles erzählt.
Screenshot der fablife-Webseite
Bisher ist fablife ist ein zu 100 % privat finanziertes Unternehmen. „Unser furiosen Start beweist jedoch, dass es sinnvoll ist, weitere Ressourcen für eine intensivere Förderung unseres Wachstums zu erschließen. Daher haben wir beschlossen, eine erste Seed Finanzierungsrunde durchzuführen. Erste Gespräche laufen. Wir sind dabei sehr dankbar starke Berater und Partner an unserer Seite zu wissen“, gewährt Philipp Engelmann Einblicke in die aktuelle Projektphase. Das Ziel ist klar: Alle Produkte, von denen Männer nicht mal dachten, dass es sie gibt, auf einer Seite zu versammeln und zum bequemen Direkt-Kauf anzubieten. Mehr zu fablife verrät er uns im folgenden Interview.
Wie lässt sich Eure Geschäftsidee in wenigen Worten beschreiben?
fablife ist eine Online-Plattform für Lifestyleprodukte. Wir bieten anspruchsvollen Männern die besten Produkte aus den Bereichen Fashion, Accessoires, Gadgets, Interior, Chronographs und Adventures. Also alles, was schön ist, Spaß macht und jeden Tag aufs Neue inspiriert.
Wann wurde die Firma gegründet und wie ist der Name entstanden?
Wir haben die fablife GmbH im Sommer 2014 gegründet. Der Name setzt sich aus der Abkürzung „fab“ für fabulous/fabelhaft und life zusammen. Wir wollten einen Begriff, der aus realen Worten besteht und genau das aussagt, was wir unseren Usern bieten wollen: die besten Dinge für ein fabelhaftes Leben.
Was war der Auslöser, Eure Plattform für Lifestyleprodukte zu starten?
Wir haben uns schon immer für die schönen Dinge des Lebens interessiert. Diese haben wir bislang auf Pinterest oder in Blogs gefunden, aber nirgends konnte man sie auch direkt kaufen. Wir haben gesehen, dass vor allem in den sozialen Netzwerken ein erhebliches Interesse an solchen Produkten besteht. Daraufhin haben wir eine einfache Facebookseite aufgebaut, schöne Bilder gepostet und uns das Feedback der User angeschaut. Nachdem dieses überwältigend war, haben wir uns gesagt: Wenn so viele Leute diese Lifestyleprodukte cool finden und kaufen wollen, aber nicht wissen, wo, dann lasst uns diesen Männern doch einfach zeigen, wo sie sie bekommen können. So ist fablife entstanden.
Was macht Euer Portal einzigartig?
Zum einen die Tatsache, dass wir im Gegensatz zu allen anderen den gehobenen Lifestyle ganzheitlich abbilden und uns nicht nur auf einen Bereich konzentrieren. Wir sind davon überzeugt, dass Männer, die sich für coole Klamotten interessieren, genauso großen Wert legen auf Interior Design, ausgefallene Accessoires und natürlich Luxusuhren. Außerdem bauen wir gerade eine Community von anspruchsvollen Männern auf, die nicht nur User sind, sondern zu Kuratoren werden und selber Produkte auf fablife einstellen können. Das gab es in dieser Kombination bislang noch nicht.
Ihr seid als Gründerteam gestartet. Gibt es eine klare Abgrenzung bezüglich der Kompetenzen?
Wir haben das Glück, dass unsere Kompetenzen sehr unterschiedlich sind. Tolga hat mit seinen zehn Jahren Erfahrung als Entwickler, davon drei Jahre als CTO, die perfekten Voraussetzungen, fablife technisch umzusetzen und voranzutreiben. Ich kümmere mich hauptsächlich um das Marketing, den Content und das Design.
Welche Mediastrategie verfolgt Ihr?
Wir haben von Anfang an auf Social Media als Quelle für Traffic gesetzt. Hier hat sich sehr schnell ein überdurchschnittliches Wachstum auf Pinterest abgezeichnet, so dass wir dort nach nur einem halben Jahr über 100.000 Follower verzeichnen können. Dies beschert uns kostenlosen und hochwertigen Traffic. Natürlich haben wir auch eine Facebookseite und einen Instagram-Account, allerdings ist organisches Wachstum auf Facebook sehr schwierig geworden, und man wird als Firma fast gezwungen, Geld zu investieren, um eine gewisse Reichweite aufzubauen. Daher haben wir mit unserem Fokus auf Pinterest bislang alles richtig gemacht.
Das Design der Webseite ist relativ schlicht gehalten. Welche Absicht steckt dahinter?
Bei unserer Recherche vor dem Aufbau von fablife ist uns aufgefallen, dass alle Webseiten, auf denen etwas verkauft wird, eigentlich gleich aussehen. Der User hat Kategorien, Unterkategorien, tausend Calls to Action, aber richtig absetzen tut sich keine Seite. Wir wollten mit diesem Design einfach den Fokus auf das Wesentliche legen. Und das sind nun mal unsere Produkte und die Inspiration. Ich denke, dass uns das sehr gut gelungen ist. Jedenfalls gibt uns die überdurchschnittliche Verweildauer der User auf fablife recht.
Gibt es einen Rat, den Ihr erhalten habt und der Euch stets begleitet?
Mir hat mal ein guter Bekannter und Topmanager gesagt, dass wir jeden Tag versuchen sollen, das zu machen, was morgen in der Zeitung stehen wird und nicht das zu prüfen, was gestern in der Zeitung stand. Und daran versuchen wir uns auch zu halten.