Nicht immer ist es Gründer*innen möglich, Investoren für eine Geschäftsidee zu finden. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Unternehmensgründung unmöglich ist. Denn es gibt viele Möglichkeiten, sich unabhängig von Investoren Kapital zu beschaffen. Vom Bootstrapping über die Aufnahme eines Kredites bis hin zu Investitionen und Kryptowährungen gibt es viele Strategien. Einige Gründer*innen nehmen Fördermittel in Anspruch oder präsentieren ihre Idee auf Gründerwettbewerben. Zudem helfen Inkubatoren und Acceleratoren dabei, die eigene Geschäftsidee zu verwirklichen. Dieser Artikel stellt die verschiedenen Möglichkeiten vor, sich unabhängig von Investoren Finanzmittel für eine Geschäftsidee zu beschaffen.
Um das nötige Kapital für eine Unternehmensgründung zu bekommen, gibt es verschiedene Strategien.
- Finanzielle Unabhängigkeit dank Bootstrapping
- Einen Kredit aufnehmen
- Fördermittel in Anspruch nehmen
- Die eigene Idee auf Gründerwettbewerben vorstellen
- Inkubatoren und Accelatoren
- Auf Kryptowährungen setzen
- Fazit
Finanzielle Unabhängigkeit dank Bootstrapping
Die Finanzierungsform, bei der sich Gründer*innen eine größtmögliche Flexibilität bewahren, ist das Bootstrapping. Das bedeutet, dass kein Fremdkapital aufgenommen, sondern die Firmengründung komplett mit Eigenkapital gestemmt wird. Das ist beispielsweise möglich, in dem über mehrere Monate oder sogar Jahre hinweg ein Teil des Einkommens angespart wird, dass später für die Unternehmensgründung genutzt werden soll. Das kostet etwas Zeit, dafür steht die Finanzplanung von Anfang an auf sicheren Beinen.
Das Bootstrapping bringt zahlreiche Vor- und Nachteile mit sich. Zu den Vorteilen gehört, dass Gründer innen besonders motiviert sind, wenn sie ihr eigenes Kapital für die Gründung investiert haben. Sie wollen die vorhandenen Ressourcen optimal ausnutzen und sich und der Welt beweisen, dass ihre Idee gut ist. Außerdem verbleibt das Unternehmen so vollständig im Besitz der Gründer*innen, sodass sie bei sämtlichen Entscheidungen frei sind. Nachteilig ist jedoch, dass durch die knappen Ressourcen ein gewisser Druck entsteht und dass die großen Freiheiten dazu führen können, dass Fehlentscheidungen getroffen werden.
Einen Kredit aufnehmen
Zu den klassischen Finanzierungsformen gehört die Aufnahme eines Kredits. Banken sind bereit, Gründer*innen zu unterstützen, wenn sie von deren Geschäftsidee überzeugt sind. Deswegen ist es bei der Beantragung eines Kredites wichtig, einen professionell ausgearbeiteten Finanzplan mitzubringen und die eigene Geschäftsidee überzeugend präsentieren zu können. Außerdem spielt die Wahl des Kreditinstituts eine wichtige Rolle. Dieses sollte zu der eigenen Geschäftsidee passen. Durch das große Angebot an Onlinekrediten ist es zudem möglich, einen Kredit bequem von zu Hause aus zu beantragen. Wichtig ist, die Konditionen genau zu vergleichen und das beste Angebot auszuwählen.
Um einen Kredit zu bekommen, ist es unerlässlich, eine gute Bonität zu besitzen. Gründer*innen sollten sich deshalb vor den Kreditantrag über die Daten informieren, die über sie bei den Auskunfteien hinterlegt sind. Außerdem kommt es darauf an, bestehende Rechnungen immer pünktlich zu bezahlen, da sich das sonst negativ auf die Bonität auswirkt. Grundsätzlich ist es aber möglich, einen Kredit ohne Schufa zu bekommen.
Fördermittel in Anspruch nehmen
Der Staat hat ein Interesse an jungen, aufstrebenden Unternehmen. Deswegen gibt es viele verschiedene staatliche Förderprogramme, auf die Gründer*innen zurückgreifen können. Die meisten Finanzmittel sind zu günstigen Konditionen zu haben, in wenigen Fällen gibt es auch Förderungen, die von den Nutzern nicht zurückgezahlt werden müssen.
Zudem gibt es verschiedene finanzielle Starthilfen, die sich speziell an Bezieher von Arbeitslosengeld richten. Diese sollen durch den Zuschuss die Möglichkeit bekommen, eigene Geschäftsideen auszuprobieren, um so Wege aus der Arbeitslosigkeit zu finden. Bei der Nutzung solcher Fördermittel ist es entscheidend, bestehende Fristen einzuhalten. Außerdem werden bestimmte Fördermittel nur unter konkreten Bedingungen vergeben. Gründer*innen sollten daher genau prüfen, ob sie die Voraussetzungen für die Förderung erfüllen.
Die eigene Idee auf Gründerwettbewerben vorstellen
Es gibt eine Vielzahl von Gründerwettbewerben, die junge aufstrebende Gründer*innen bei der Umsetzung ihrer Ideen unterstützen wollen. Einige der Wettbewerbe sind regional ausgerichtet, andere haben einen internationalen Charakter. Manche Wettbewerbe erfordern ein konkret ausgearbeitetes Gründerkonzept, bei anderen sind sogenannte „Ideenskizzen“ ausreichend. Wer an solchen Wettbewerben teilnehmen möchte, sollte sich ausgiebig mit den Teilnahmebedingungen auseinandersetzen.
Dieser Ansatz ist jedoch nur eine Unterstützung und sollte niemals das einzige Finanzierungskonzept für die eigene Idee sein. An solchen Wettbewerben nehmen nämlich viele Gründer*innen teil, die teilweise gleichwertig innovative Ideen präsentieren. Häufig entscheiden nur Details darüber, ob ein solcher Wettbewerb gewonnen wird oder nicht. Wenn ein anderes Unternehmen die Fördermittel bekommt, stehen Gründer*innen ohne Finanzmittel da, wenn sie keine andere Quelle haben, aus der sie Kapital schöpfen können.
Inkubatoren und Accelatoren
Inkubatoren und Acceleratoren haben Ähnlichkeit mit Investoren, unterscheiden sich in einigen Punkten jedoch deutlich von diesen. Ein Inkubator stellt zwar Venture Capital zur Verfügung, es sind aber vor allem Räumlichkeiten und eine Büroinfrastruktur, von denen Gründer*innen bei einer Kooperation profitieren. Gelegentlich bekommen sie zudem eine professionelle Beratung, durch die die Ausarbeitung der eigenen Geschäftsidee professionell verläuft.
Acceleratoren stammen häufig aus dem universitären Bereich. Die Idee besteht darin, wissenschaftlich ausgearbeitete Konzepte zu unterstützen und somit wirtschaftlich und markttauglich zu machen. Nutzer von Accelerator-Programmen haben einen Mentor an ihrer Seite und profitieren von Venture Capital. Allerdings ist zu beachten, dass die Geldgeber für ihre Unterstützung häufig Anteile an dem Startup erhalten.
Auf Kryptowährungen setzen
Intelligente Anlagestrategien und der Einsatz von Kryptowährungen können bei der Finanzierung helfen.
Kryptowährungen sind eine moderne Variante, um Kapital zu generieren. Das bekannteste Zahlungsmittel aus der digitalen Welt ist der Bitcoin. Beispielsweise ist es möglich, eigene Ressourcen an Strom und Technik zur Verfügung zu stellen, um Bitcoins zu schürfen. Mit Geduld und einem gewissen Kapitaleinsatz ist lässt sich so kontinuierlich Geld generieren.
Diese Form der Kapitalgewinnung kostet jedoch Zeit. Alternativ ist es möglich, Kapital durch gezielte Investitionen zu erwirtschaften. Auch hier haben Kryptowährungen in den letzten Jahren eine gute Performance gezeigt. Wichtig ist es jedoch, sich professionelle beraten zu lassen, um einen Investitionsplan zu erstellen, der zu den persönlichen Zielsetzungen und dem eigenen Investmentverhalten passt.
Fazit
Es gibt viele Möglichkeiten, sich unabhängig von Investoren Kapital zu beschaffen und die eigene Geschäftsidee zu finanzieren. Einige, wie die Aufnahme eines Kredits, bieten eine größtmögliche finanzielle Planungssicherheit, andere, wie die Teilnahme an Gründerwettbewerben, haben einen gewissen Unsicherheitsfaktor. Besonders flexibel bleiben Gründer*innen durch das Bootstrapping, aber auch die Nutzung von Fördermitteln oder die Kooperation mit Inkubatoren und Acceleratoren verspricht erfolgreich zu sein. Wichtig ist es, die individuell besten Finanzierungswege für die eigene Geschäftsidee und die persönlichen finanziellen Vorlieben zu finden.