Mittlerweile gibt es mehr als tausend verschiedene Kryptowährungen, denn jeder, der die Blockchain-Technologie versteht, kann seine eigene Währung kreieren. Oft haben die weniger bekannten Währungen jedoch keinen liquiden Wert, und eignen sich daher nicht als Investitionsobjekt. Kryptowährungen, die zurzeit einen realen Liquiditätswert haben und daher bei Investoren begehrt sind, gibt es nur weniger als 30 Stück – was immer noch eine ganze Menge ist, wenn man sich davon die lukrativsten aussuchen soll.
Dieser Artikel stellt die im Moment im Trend liegenden Kryptowährungen vor und untersucht, wo für Investoren Potenzial zum Investieren besteht.

Bitcoin – die Mutter der Kryptowährungen

Seit der Einführung im Jahre 2009 stieg der Bitcoin im Kurs stetig an. Es gab nicht wenige Leute, die sich zu dessen Anfangszeit einige Coins für wenige Cent pro Stück gekauft haben, und zehn Jahre später Millionäre waren. Zurzeit kostet ein Bitcoin 58.780 US-Dollar (Stand: 20.3.2021), und ist damit teurer als 1 kg Gold, das derzeit mit 56.110 US-Dollar gehandelt wird.
Es stellt sich die Frage, ob dieser Vergleich zwischen Bitcoin und Gold berechtigt ist. Argumente, die dafürsprechen, sind, dass die Kerneigenschaften von Gold und Kryptowährungen dieselben sind: Sie sind ein Bezahlungsmittel und sie unterliegen nicht der Inflation. Letztere Eigenschaft unterscheidet sie vom traditionellen Bargeld. Gold ist ein Rohstoff und damit nur in endlicher Menge auf der Erde vorhanden. Ähnlich verhält es sich bei Kryptowährungen: Es gibt nur eine endliche Anzahl an Coins oder Token. Dagegen kann Papiergeld beliebig gedruckt werden, wodurch es langfristig an Wert verliert.

Investoren, die dem herkömmlichen Währungssystem und dessen inhärenten Problemen skeptisch gegenüberstehen, finden daher oft auch in Kryptowährungen eine Anlagealternative.
Beim Investieren in Kryptowährungen sollten sich Anleger jedoch im Klaren darüber sein, dass es sich dabei vorrangig um Spekulationsobjekte handelt, bei denen sich der Kurs auch rapide nach unten entwickeln kann.
Beispielsweise gab es Ende Februar einen starken Kursrutsch, wo der Bitcoin auf 44.000 US-Dollar absackte.
Zweifel an der Zukunft des Bitcoin in Form von drohenden Regulierungen in Asien, einem sehr hohen Stromverbrauch und im Vergleich zu anderen Kryptowährungen sehr langsamen Transaktionen, bremsen derzeit die Kursentwicklung nach oben.

Abbildung der Kryptowährungen in Münuform
Bitcoin, Ether und Ripple – einige der bekanntesten Kryptowährungen. Bildquelle: WorldSpectrum via pixabay.com

Die Nummer 2: Ether

Die zweitbeliebteste Währung unter Kryptoinvestoren ist Ether. Im Vergleich zum Bitcoin ist die dahinterstehende Blockchain-Technologie auf einem technisch moderneren Stand. Die Blockchain, in der Ether-Tokens gespeichert werden, heißt Ethereum.
Die Ethereum-Blockchain bietet Nutzern die Möglichkeit, sogenannte Smart Contracts aufzusetzen, bei denen ein Geldfluss erst dann ausgelöst wird, wenn die Bedingungen in diesem Vertrag erfüllt sind. Das macht Ether für viele Branchen als Zahlungsmittel interessant, da Verträge digital aufgesetzt und nachverfolgbar in der Blockchain gespeichert werden, und schneller abgewickelt werden können.

Der aktuelle Stand (20.3.2021) des Ether-Kurses ist 1.831 US-Dollar, und ist damit fast 30 Mal weniger wert als eine Bitcoin-Münze. Gerade dieser Umstand macht es für den einen oder anderen Anleger aber möglicherweise besonders interessant.
Im Gegensatz zum Bitcoin, der „nur“ als Zahlungsmittel eingesetzt werden kann, bietet Ethereum mit seinen Smart Contracts nämlich noch einen zusätzlichen Mehrwert, der in Zukunft für viele Branchen interessant werden kann.

Ripple – auch bei Banken beliebt

Schaut man sich den Kurs des Ripple an (0.48 US-Dollar pro Stück, Stand: 20.3.2021), fragt man sich, ob da nicht ein Komma verrutscht ist, denn im Vergleich zum Bitcoin und Ether ist der Wert des Ripple-Coins fast vernachlässigbar.

Doch als drittbeliebteste Kryptowährung, die standardmäßig in einem Krypto Broker gehandelt werden kann, hat der Ripple einige Eigenschaften, die ihn von Bitcoin und Ether abheben: Traditionelle Finanzinstitute interessieren sich für ihn, da er einen kostengünstigen und grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr ermöglicht. Die Santander-Bank und American Express waren weltweit die ersten Banken, die die Ripple-Blockchain zur Transaktionsabwicklung nutzten. Die Geldhäuser reagierten damit auf den Kundenwunsch nach schnelleren und kostengünstigeren Möglichkeiten für internationale Transaktionen.
Diese Neuerung könnte das seit Jahren für den Zahlungsverkehr genutzte SWIFT-System bald obsolet machen, wodurch die Investition in die Ripple-Blockchain durchaus interessant sein kann.

Cardano – von Wissenschaftlern entwickelt

Dass die Blockchain-Technologie auch ein großes Forschungsthema unserer Zeit ist, ist unbestritten. Doch, dass es mit Cardano auch eine von Wissenschaftlern geprüfte und entwickelte Kryptowährung gibt, ist weniger bekannt.
Ein ADA-Coin, wie die zugehörige Münze in der Cardano-Blockchain heißt, ist im Moment 1.27 US-Dollar wert.
Die Cardano-Blockchain wurde unter den Gesichtspunkten entwickelt, energiesparender und besonders robust zu sein. Der Anspruch der Cardano-Blockchain ist, genauso zuverlässig wie Banksysteme zu sein, wo Millionen Nutzer jeden Tag ihre Transaktionen tätigen können.

Mit der Implementierung von Smart Contracts greift man auch direkt das Geschäftsmodell von Ethereum an, wodurch Cardano mittlerweile als einer der schärfsten Konkurrenten von Ethereum angesehen wird.
Derzeit befindet sich Cardano noch mitten in der Entwicklung. Die Blockchain ist im Gegensatz zu jenen der Konkurrenz zweischichtig: Basis- und Rechenschicht. Erstere ist für Transkationen der ADA-Münzen fertiggestellt. Die Rechenschicht, in der das Implementieren von Smart Contracts ermöglicht werden soll, wird noch entwickelt.
Es bleibt abzuwarten, ob der evidenzbasierte Ansatz der Wissenschaftler in einigen Jahren Früchte tragen wird. Für Anleger, denen Ethereum im Moment zu teuer ist, kann Cardano jedoch eine Alternative sein.

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Martin Schütters ist seit Langem in der Gründerszene tätig. Aufgrund eines selbst gegründeten Unternehmens und die daraus entstandenen Erfahrungswerte sieht er sich in der Verantwortung Junggründern mit Hilfestellungen den Weg zu weisen.