Es heißt zwar, das Leben sei die beste Schule, doch es gibt Situationen, in denen gezielte Schulungsmaßnahmen und Weiterbildungen ausschlaggebend für mehr Erfolg sind. Welche Weiterbildungen sind sinnvoll und wie lässt sich der Kurs finden, der wirklich passt?

Überblick verschaffen und Weiterbildungsbedarf klären

Jedes Business hat seine individuellen Strukturen und je nach Größe eines Unternehmens kommen Bereiche hinzu und bilden sich mit zunehmender Größe zu eigenen Abteilungen aus. Die folgende Auflistung zeigt typische Abteilungen in größeren Unternehmen, von denen viele natürlich in geringerem Umfang auch in jungen Startups zu finden sind. Auch die Zusammenfassung mehrerer Abteilungen oder die Auslagerung an externe Dienstleister sind in kleinen wie in großen Unternehmen üblich.

  • Geschäftsführung
  • Personal
  • Administration
  • Buchhaltung
  • Finanzen
  • Herstellung/Produktion
  • Einkauf
  • Verkauf/Vertrieb
  • Logistik
  • Kundenbetreuung
  • Qualitätssicherung
  • Marketing und Öffentlichkeitsarbeit
  • Forschung und Entwicklung
  • Technik
  • Rechtsabteilung
  • Arbeitssicherheit

Um sich einen Überblick zu verschaffen, welche Abteilungen im eigenen Unternehmen in welchem Umfang relevant sind, ist es ratsam, sich zunächst ein Organigramm zu erstellen. Aus dem Organigramm ergeben sich die Schnittstellen zueinander und es wird deutlich, welchen Stellenwert die Abteilungen einnehmen. Die Abteilungen in einem Onlineshop könnten zum Beispiel so aussehen:

Gezielte Weiterbildung: Tipps für mehr ökonomische Power
Beispielhafter Überblick über die vier wesentlichen Abteilungen eines Onlineshops

Wie professionell sind die eigenen Qualifikationen und Kenntnisse?

Wer sein Business auf das Wesentliche reduziert und als Schema darstellt, verschafft sich einen Überblick und kann nun prüfen, in welchen Bereichen Professionalität gefragt ist. Im nächsten Schritt gilt es zu überlegen, wo Weiterbildung sinnvoll ist und wo eventuell Unterstützung von außen durch Einstellung von Personal oder Outsourcing an externe Dienstleister langfristig klüger ist.

Betriebswirtschaftliche Grundlagen stärken

Gut ausgebildete Gründer mit einer fundierten betriebswirtschaftlichen Grundlage haben in der Regel einen realistischen Überblick über die eigenen Schwächen und Wissenslücken. Bei ihnen sind gezielte Schulungen zu Einzelbereichen im Management, Personalwesen oder an anderer Stelle eine gute Wahl. Wenn aber trotz kaufmännischer Ausbildung der Eindruck vorherrscht, dass die vorhandene Grundlage subjektiv nicht ausreicht, um die anstehenden ökonomischen Herausforderungen einer Selbstständigkeit zu bewältigen, kann es ratsam sein, vorab oder begleitend eine fundierte Weiterbildung zum Betriebswirt anzustreben. Die Vorteile liegen auf der Hand:Mit einer fundierten Weiterbildung zum Betriebswirt wird Wissen in der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre aufgebaut und gestärkt. Dadurch wird eine solide Grundlage geschaffen, um die eigene Selbstständigkeit auf sichere Füße zu stellen. Qualifikationen in diesem Bereich sind für Gründer sehr wertvoll, denn sie lassen sich nicht auslagern, wenn die Geschäftsführung in der eigenen Hand bleiben soll.

Buchhaltung, Administration und Technik

In den Bereichen Buchhaltung, Administration und Technik besteht Potenzial zum Auslagern bzw. angestellte Mitarbeiter können hier gute Dienste leisten. Gerade am Anfang ist aber das Geld knapp und viele Startups entscheiden sich dafür, Buchhaltungskurse zu belegen oder sich hinsichtlich der Administration/Verwaltung punktuell weiterzubilden. Meistens ist es so, dass Anbieter von Buchhaltungssoftware kostenfreie Einarbeitungskurse anbieten –  so zum Beispiel Lexware oder SageOne –  oder Online-Tutorials auf YouTube verfügbar sind. 

Je nach eigenen Ambitionen und Fähigkeiten kann auch die Technik selbst bewältigt werden:

  • Einrichten des Onlineshops
  • Organisation der digitalen Abläufe wie Bestellung, Rechnungsversand und Verschickung
  • Hardware auf dem eigenen Schreibtisch

Gründer sollten den Aufwand nicht unterschätzen, der für Buchhaltung, Administration und Technik entsteht. Wer sich nicht auskennt und unbedingt darauf beharrt, alles selbst machen zu wollen, verschenkt viel Zeit mit Aufgaben, die zunächst einmal keinen Umsatz bringen. Oft ist es ökonomisch gesehen sinnvoll, einen Profi zu beauftragen und in der eingesparten Zeit Aufgaben zu erledigen, die das Unternehmen weiter nach vorne bringen. 

Solche Entscheidungen zu treffen ist schwer, wenn das Verständnis für die Gesamtzusammenhänge fehlt. Doch mit einer fundierten betriebswirtschaftlichen Grundlage und dem Wissen über die Zusammenhänge gelingt der ökonomische Drahtseilakt.

Gezielte Weiterbildung: Tipps für mehr ökonomische Power
Die Welt ist einem stetigen Wandel unterworfen. Weiterbildung ist deshalb keine einmalige Sache, sondern fester Bestandteil im Business.

Einkauf und Logistik

Einkäufer müssen knallhart kalkulieren, sich mit rechtlichen Rahmenbedingungen auskennen und wissen, welche Artikel zurzeit gefragt und welche eher im Rückgang begriffen sind. Die Bereiche Einkauf und Logistik sind eng miteinander verknüpft. Vor dem Hintergrund, dass das Internet international ist und Verkauf rund um den Globus ermöglicht, braucht es Spezialwissen. Weiterbildungen im Bereich Einkauf und Logistik umfassen deshalb auch Sprachkurse sowie Einarbeitung in Logistiksoftware und Materialwirtschaft. 

Neben den praktischen Ansätzen werden auch strategische Fragen behandelt. Eine professionelle Planung, Steuerung und Kontrolle der Einkaufsaktivitäten muss eng mit der Finanzabteilung abgestimmt werden, um die Wirtschaftlichkeitsvorgaben im Betrieb einhalten zu können. Kurse zum Einkaufscontrolling, zu Lagerhaltung und Transportwirtschaft sind fundamental, genauso wie Weiterbildungen im Bereich Einkaufsmanagement. Einzelne Kursbausteine im Bereich Einkauf und Logistik könnten diese sein:

  • Bestellwesen
  • Außenhandel und Außenwirtschaft
  • Beschaffungslogistik
  • Produktionslogistik
  • Einkaufssachbearbeitung
  • Lieferkettenprozesse in der Logistik

Business Englisch im Kontakt mit ausländischen Lieferanten unverzichtbar

Um sich die Welt zu erschließen, ist mindestens die Fremdsprache Englisch nötig. Wer Business Englisch beherrscht, kann sicherer bei internationalen Preisverhandlungen auftreten. Als Einstieg eignen sich auch Sprachkurse, die in der Mittagspause per Smartphone gehört werden können. Babbel.com ist eine solche Plattform, die mit öffentlichen Fördergelder unterstützt wird und moderate Preise für Nutzer bietet. Das Lernkonzept der Sprachlernsoftware ist innovativ und lernpsychologisch auf dem neuesten Stand. Dies schlägt sich in einem schnellen Lernerfolg nieder. Neben dem genannten Anbieter kommen selbstverständlich auch andere kostenpflichtige und kostenfreie Konkurrenten in Betracht: Rosetta Stone, Mondly, Busuu oder LingQ sind ebenfalls sehr beliebt.

Marketing, Verkauf und Kundenbetreuung

Das Herzstück des Onlineshops ist der Verkauf, eng daran gekoppelt ist die Kundenbetreuung. Marketing greift über alle nach außen gerichteten Aktionen hinweg und ist stets präsent. Marketing und Verkauf sind Bereiche mit vielfältigen Anforderungen und vor allem auch mit einer unüberschaubaren Flut von Weiterbildungsangeboten. Sich einen Überblick über die Möglichkeiten zu verschaffen dürfte eine Aufgabe sein, die niemals endet. Das liegt daran, dass sich die Ansprüche und Anforderungen sowie die technischen und kreativen Möglichkeiten stets weiterentwickeln. Hier konkrete Tipps auszusprechen, ist kaum möglich. Als allgemeiner Tipp aber sei folgendes gesagt:Beim Marketing lässt sich viel Geld ausgeben, welches ohne messbaren Erfolg versickert. Die Wahl der geeigneten Marketinginstrumente ist deshalb sehr sorgfältig anzugehen. Im Zweifel ist die Unterstützung durch einen Marketingprofi zu empfehlen, der im Idealfall auf die jeweilige Branche spezialisiert ist. Dieser kann mit seiner Expertise eine Strategie vorschlagen, die große Aussicht auf Erfolg hat, die sich wiederum in wachsenden Umsätzen niederschlägt.

Newsletter abonnieren