Gründerinnen sind in der Start-up Szene Deutschlands immer noch weit in der Unterzahl. 2015 machten sie grade einmal 13% der Gründer aus. Studien zeigen, dass sich Frauen eher für eine Selbstständigkeit im journalistischen Bereich entscheiden und vor allem Tech-Start-ups eine Männerdomäne bleibt. Gründe dafür kann man viele finden: das Fehlen von Vorbildern für Frauen, die dazu motivieren den Schritt ins Entrepreneur-Dasein zu wagen oder die Einstellung der Gesellschaft, die Frauen weniger in Richtung Gründung zutraut.
Dabei wird oft vergessen, dass einige der innovativsten Ideen von Frauen kommen. Im folgenden Artikel stellen wir euch zunächst zwei positive Beispiele von Gründerinnen vor, die nicht nur erfolgreich in ihrer Karriere sind, sondern auch jungen Frauen ein gutes Beispiel sind. Außerdem verraten wir euch die wichtigsten Anlaufstellen, die eine Stütze im Gründungsprozess sein können, für euch jungen Gründerinnen da draußen.
Erfolgsgeschichten – Diese Gründerinnen machen es vor
Mit ihrem Zero-Waste Konzept original unverpackt ist die Gründerin Milena Glimbovski nicht nur ein positives Beispiel für Frauen, sondern setzt sich zusätzlich für die Umwelt ein. Die Idee von einem plastikfreien Laden mit unverpackten Lebensmitteln entstand 2012, aber es sollte noch einmal zwei Jahre dauern bis der erste Laden mit diesem Konzept in Berlin-Kreuzberg eröffnet. Mittlerweile sind zehn weitere Filialen in ganz Deutschland dazu gekommen sowie ein eigener Onlineshop. Die neuste Erweiterung der Geschäftsidee ist das OU-Magazin, das sich mit nachhaltigen Themen wie Ernährung, Gesellschaft und Konsumentenverhalten beschäftigt. Was Frauen in der Gründerszene zurückhält? Bescheidenheit, so Glimbovski, steht vielen angehenden Gründerinnen im Weg. Sie müssen lernen sich besser verkaufen zu können. Die Herangehensweisen an Verhandlungen zu ändern, könnte noch einige Zeit dauern – deshalb ist es wichtig Gründerinnen wie Milena Glimbovski in Deutschland zu haben, die zeigt, dass sich harte Arbeit auszahlt und man keine Angst haben sollte, innovative Ideen in die Realität umsetzen zu wollen. (Quelle: brandwach)
Aus der Leidenschaft für Design wurde eine Geschäftsidee – so kann man die Entstehungsgeschichte der Lifestyle-Marke Juniqe bezeichnen. Das Unternehmen möchte Kunst auf der einen Seite für jeden bezahlbar machen und auf der anderen junge Künstler auf ihrem Karriereweg unterstützen. So werden auf der Homepage keine bekannten Kunstwerke verkauft, sondern unbekannte Künstler und ihre Designs vorgestellt. In den drei Jahren die das Unternehmen am Markt ist, hat es sich stetig vergrößert und den Umsatz gesteigert. Kein Wunder, dass es die Mitgründerin Lea Lange in die Forbes Liste „30 unter 30“ geschafft hat. Was wichtig für Frauen in der Start-up Szene ist? Ein starker Wille und das Durchhaltevermögen die eigene Zeit und Anstrengungen der Idee zu widmen. Sie sieht das Problem darin, dass jungen Frauen Vorbilder und Erfolgsgeschichten fehlen, um selbst den Mut aufzubringen ein Unternehmen zu gründen. Dabei macht sie allerdings auch fest, dass es beim Gründen weniger auf das Geschlecht als auf die Performance ankommt. (Quellen: She’s Mercedes)
Anlaufstellen – Hier finden Gründerinnen Unterstützung
Auf der Seite existenzgründerinnen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie finden gründungsinteressierte Frauen und Unternehmerinnen erste Informationen für alles rund um das Thema Gründung. Darunter fallen unteranderem die Orientierungsberatung als wichtiger erster Schritt in die Selbständigkeit, aber auch auf eine kostenpflichtige Beratung durch eine Unternehmensberatung wird hingewiesen. Der nächste wichtige Punkt ist das Netzwerk, mit dem Gründerinnen sich mit Gleichgesinnten, aber auch Mentoren verbinden können. Vielleicht nicht der erste Gedanke bei der Gründung, aber nicht minder wichtig ist die Unternehmensnachfolge, die ebenfalls von dem Angebot der existenzgründerinnen abgedeckt wird.
Geballte Informationen finden junge Gründerinnen bei dem Karrieremagazin She works!. Hier findet man wie auch bei den existenzgründerinnen Informationen zu Netzwerken und Beratungsstellen. Darüber hinaus sind Veranstaltungen und Wettbewerbe speziell für Frauen zusammengefasst. Das Angebot ist hier um den Punkt „Organisieren“ erweitert, der speziell junge Mütter anspricht, die Familienleben und die Selbstständigkeit unter einen Hut bekommen möchten. Finden lassen sich Informationen zu Coworking-Spaces, Spontanbetreuung oder Eltern-Kind-Betreuung. Des Weiteren bietet es eine Hilfestellung, wenn es zum Thema Tools bei der Gründung kommt, dabei wird hier der Fokus auf die Verwendung von Apps gelegt.
Bei der Gründerinnenzentrale planen Expertinnen zusammen mit Gründerinnen die nächsten Schritte des Unternehmens. Neben Informationen zu Vernetzungsmöglichkeiten bietet die Zentrale außerdem einen Stammtisch an jedem ersten Donnerstag im Monat an. Hier kann man sich austauschen, inspirieren lassen und den eigenen Horizont erweitern. Das Angebot der Zentrale umfasst des Weiteren die Expertenmeinung zu eigenen Gründungsidee. Wenn du also daran denkst auch ein Start-up zu gründen, dir aber nicht sicher bist wie Markt und Investoren diesen annehmen, ist dies eine Möglichkeit dich abzusichern und an deinen Unternehmensvorstellung zu feilen.
Jetzt seid ihr gefragt: Warum denkt ihr fehlt es an weiblichen Nachwuchs in der Start-up Branche in Deutschland?
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