Belächeln Sie kleine Publikationen und stecken all Ihre Mühe in die Kontaktaufnahme zu Journalisten von großen, bekannten Medienhäusern? Lassen Sie los und verunglimpfen Sie nicht länger die Nischenpublikationen. Im digitalen Zeitalter ist der Kampf um Aufmerksamkeit nicht einfacher geworden und es liegt an Ihnen, ein Plätzchen für Ihre Neuigkeiten zu finden.

Ein Sprichwort, fast so alt wie die Welt selbst, trifft auch auf Startups zu: Jede Presse ist gute Presse – zumindest, wenn es um den Umfang geht. Kombiniert man das mit Social Media und Online-Marketing-Tools haben Sie all das relevante Werkzeug in der Hand, um die Reichweite Ihrer Meldung zu steigern und Ihre Zielgruppe anzusprechen.

Jede Presse ist gute Presse – wie man die Wirkung eines Artikels maximiert

Um in den Medien überhaupt stattzufinden, besonders in einer frühen Phase relativer Unpopularität, braucht es einen ausgetüftelten Plan. Das Interesse eines*r Journalisten*in zu wecken und erstmals medial thematisiert zu werden, ist schon ein erster Garant für Ihre Glaubwürdigkeit – ob das nun Kunden, bestehende oder potentielle Investoren oder zukünftige Mitarbeiter betrifft.

In dieser frühen Phase Ihres Kommunikationsplans geht es darum, Ihre Geschichte zu entwickeln und Ihr Publikum von Ihrem Proof of Concept zu überzeugen, also von der Realisierbarkeit Ihrer Idee. Dass man mit dem angebotenen Produkt oder der Dienstleistung auf echte Nachfrage stößt, gilt es hierbei glaubwürdig zu untermauern. Mediale Berichterstattung kann dazu einen großen Beitrag leisten. Etwas kleinere Publikationen sind diesbezüglich ein idealer erster Anlaufpunkt. Thematisch sind sie oft enger abgesteckt, aber dennoch flexibel und ermöglichen einen ersten Fußabdruck, der zeitgleich das sprachliche Umfeld der eigenen Marke prägt.

Eine wichtige Rolle spielen auch hier soziale Medien. Nicht nur helfen Sie bei der Verbreitung einer Meldung, sondern sind möglicherweise zu Beginn der beste Verbündete Ihres Startups. Denken Sie über Ihre eigenen Gewohnheiten beim Medienkonsum nach: Wie oft stoßen Sie auf einen interessanten Artikel, weil Sie einem von einem*r Freund*in geteilten Link folgen? Und wie oft gehen Sie auf die Startseite und schauen in Ruhe alle Artikel durch, um interessante Inhalte zu finden?

Jede Presse ist gute Presse – wie man die Wirkung eines Artikels maximiert

Hier sind drei Techniken für Sie, um die Reichweite Ihrer Artikel zu steigern.

1.    Hashtags – Verwenden Sie die Richtigen, um so viele Menschen wie möglich zu erreichen.

2.    Zielgruppenansprache – Nehmen Sie sich Zeit, Ihren Beitrag oder Ihre Kampagne auf Ihre Zielgruppe zuzuschneiden.

3.    Sponsoring – Setzen Sie Ihr Budget ein, um Ihren Posts die verdiente Reichweite zu verschaffen.

Verwenden Sie die richtigen Hashtags

Teilen Sie zuerst den Link Ihres Artikels und markieren dann alle involvierten „Personen“: Autor*in, Publikation, genannte Personen, ggf. sich selbst als Gründer*in. Einige Ihrer Abonnenten*innen werden den Beitrag in Ihrem Feed sehen, was Ihnen schon Reichweite verschafft. Zusätzlich zu dieser organischen Reichweite können Sie unterstützend Hashtags einsetzen. Mit sorgfältig ausgewählten Hashtags erreichen Sie ein breiteres Publikum mit ähnlichen Interessen. Es gibt Unternehmen, die bei der Entwicklung eines eigenen Hashtags helfen, wenn eine neue Kampagne oder ein neues Produkt gelauncht wird. Werden Sie kreativ und zögern Sie nicht, sich über die besten Strategien zu informieren. Es gibt zahlreiche Online-Tutorials, Videos und Artikel, die sich der Optimierung mithilfe von # und @ widmen.

Passgenaue Zielgruppenansprache oder diversifizierte Kanäle

Zwar verwenden Sie schon Hashtags, aber wegen hoher Streuverluste erreichen Sie noch nicht Ihr Zielpublikum? Nutzen Sie auf einzelne Themen spezialisierte Gruppen – und beschränken Sie sich dabei nicht nur auf Ihr eigenes Netzwerk. Sprechen Sie direkt Ihr sorgfältig ausgewähltes LinkedIn-Netzwerk an, aber auf Facebook finden Sie beispielsweise Gruppen zu allen möglichen Themen und Fragen. Darunter muss auch eine sein, die sich mit Ihren Belangen auseinandersetzt. Zudem sollten Sie keine Angst haben, ausgetretene Pfade zu verlassen. Nutzen Sie auch mal andere Communities wie Quora oder Reddit, in denen Sie Ihre Inhalte veröffentlichen und so Ihre Leserschaft vergrößern können.

Setzen Sie Ihr Budget ein

Haben Sie das Interesse eines*r Journalisten*in geweckt? Die bloße Tatsache, dass Ihr junges Startup das geschafft hat, ist ein Glaubwürdigkeitsversprechen, auf das Sie aufmerksam machen müssen – unabhängig von Größe oder Auflage des betroffenen Mediums. Aufgrund der Algorithmen, die für kein soziales Netzwerk identisch sind, ist es nicht immer einfach an organischer Reichweite zuzulegen. Es mag sich also lohnen, ein Budget für die weitere Streuung dieser Meilensteine einzuplanen. Somit stellen Sie sicher, dass Sie in den sozialen Medien gesehen werden. Ergebnisse und Erfolge können Sie direkt dank der Analyse-Tools messen, um so Ihre weitere Social-Media-Planung auf Tatsachen zu stützen.

Jede Presse ist gute Presse – wie man die Wirkung eines Artikels maximiert

Seit der letzten zehn Jahren sind soziale Netzwerke nicht mehr aus Kommunikationsstrategien wegzudenken. Pflegen Sie Ihre Profile und halten Sie ihre Abonnenten*in regelmäßig auf dem Laufenden. Halten Sie sich an Ihren redaktionellen, roten Pfaden und bleiben Sie, ob locker oder ernst, bei einer Ausdrucksweise. Ihre Wortbeiträge sollten Sie in eine Linie mit visuellen Materialien bringen, die sich gegenseitig unterstützen.

Entwickeln Sie Ihre Kommunikationsstrategie dementsprechend weiter (wie immer besteht keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit) und Sie werden bald die Früchte Ihrer Arbeit tragen können.

Viel Erfolg!


Über die Autorin:

Jede Presse ist gute Presse – wie man die Wirkung eines Artikels maximiert
Clara Armand-Delille ist selber Gründerin

Newsletter abonnieren

Vorheriger ArtikelUrban Change Lab – Jochen Baumeister im Interview
Nächster ArtikelOMK 2019
Martin Schütters ist seit Langem in der Gründerszene tätig. Aufgrund eines selbst gegründeten Unternehmens und die daraus entstandenen Erfahrungswerte sieht er sich in der Verantwortung Junggründern mit Hilfestellungen den Weg zu weisen.