Die letzte Folge der aktuellen Staffel von „Die Höhle der Löwen“ ist zwar schon letzte Woche gelaufen, die Erfolgsshow sorgt aber nach wie vor für Schlagzeilen. Und während manch in der Sendung verabredeter Deal nachträglich noch geplatzt ist, gibt es für das ursprünglich verschmähte Hamburger Startup Spottster jetzt dank Jochen Schweizer doch noch ein Happy End.
Wir erinnern uns: In der Anfang September ausgestrahlten dritten Folge von „Die Höhle der Löwen“ bekam die Produktverfolgungsplattform Spottster einigen Gegenwind zu spüren, besonders Frank Thelen sparte nicht mit (nicht ganz berechtigter) Kritik. Das Publikum ließ sich davon allerdings nicht beirren und zeigte großes Interesse an dem Angebot des Hamburger Startups (hier unser Bericht). Und es kommt noch besser: Das Gründerduo Freya Oehle und Tobias Kempkensteffen konnte im Nachhinein den investitionsfreudigsten Löwen Jochen Schweizer so von Spottster überzeugen, dass er mit einer sechsstelligen Summe bei ihnen eingestiegen ist.
Aus eigenem Antrieb hatten die Spottsters den Kontakt mit Schweizer aufgenommen. Freya Oehle erklärt das so: „Kurz nach Aufzeichnung im Frühjahr 2015 hatten wir zwei weitere Investoren überzeugen können. Diese waren vom Hintergrund her in Sachen Informatik und Reichweitenmanagement (Verlag) strategisch sehr günstig für uns aufgestellt, so dass uns eigentlich nur noch der Bereich E-Commerce/Venture fehlte. Daraufhin haben wir im späten Frühjahr den Schritt auf Jochen Schweizer zu gewagt. Es wurden dann mehrere detaillierte Gespräche geführt, in denen wir das Geschäftsmodell, anders als in der Sendung, sehr ausführlich durchgesprochen haben und unsere Planung vorgelegt haben. Dabei ging alles recht fix und unkompliziert vonstatten. Nach Rücksprache mit unserem weiteren Investorenkreis konnten wir zum Ende des Sommers bereits abschließen.“
Tobias Kempkensteffen und Freya Oehle in der Höhle der Löwen (Foto © VOX/Sony)
Eine Zusammenarbeit mit einem anderen Löwen stand nie zur Diskussion. „Wir waren uns bei Frank Thelen recht sicher, dass wir keine kollaborativ-strategische Erweiterung seines Portfolios darstellen würden, so dass wir dahingehend keine weiteren Versuche unternommen haben. Gleiches gilt, wenn auch auf andere Weise, für die weiteren Jury-Mitglieder, da diese bisher keine Aktivitäten im Software- und E-Commerce Bereich als Fokus vorweisen können. Das war bei Jochen Schweizer deutlich anders, zumal wir einen sehr positiven Eindruck von Herrn Schweizer selbst und dessen Feedback im Rahmen der Aufzeichnungen erhalten haben“, begründet Freya Ohle diese Entscheidung.
„In ‚Die Höhle der Löwen‘ konnten mich die beiden Gründer von der Idee noch nicht überzeugen. Jedoch freue ich mich, dass spottster im Nachgang auf uns zugekommen ist. Das Gründerteam ergänzt sich perfekt: Sie kennen sich seit Jahren und bieten ihrem Unternehmen Stabilität“, begründet Jochen Schweizer sein nachträgliches Engagement. „Die Funktion des Merkzettels, aber auch die Bündelung von zahlreichen Online-Shops schafft für den Kunden Transparenz im Web. Zudem zeigt Spottster nicht nur wo, sondern auch wann ein Produkt am günstigsten ist.“
Neben der sechsstelligen Finanzierung, über deren Konditionen keine detaillierteren Informationen veröffentlicht werden, unterstützt Jochen Schweizer Spottster zusätzlich mit Know-how und Infrastruktur unter anderem in den Bereichen Strategie, Marketing, PR, Finanzen und Vertrieb. Zusätzlich profitiert das Gründerteam von den Netzwerkeffekten der Jochen Schweizer Unternehmensgruppe.
https://www.youtube.com/watch?v=SIQaVDlmP5Q
Wie Spottster funktioniert, erklärt dieses Video
Zum Schluss verät uns Freya noch, was bei Spottster besonders gut läuft: „Die erfolgreichsten Produkte derzeit sind Fashionartikel und Elektronikartikel aus den Bereichen Fernseher und Handys, wo die Preise tatsächlich auch relativ volatil sind. Was wir aber nach wie vor feststellen, ist, dass die sogenannten Hamsterkäufe auch den Weg ins Internet gefunden haben. Besonders in den Bereichen Zahnbürstenaufsätze, Make-Up, Putzmittel und Shampoo.“ Und ein ganz besonderes Sammlerstück, das kurz vor der Premiere der nächsten Star Wars-Episode wieder aktuell wird, hat es in den frühen Tagen von Spottster zu teaminterner Berühmtheit gebracht: „Der Todesstern von Lego, Gegenwert ca. 2.000 €, war für einige Zeit unter unseren Top Spots.“