Wieviele Verkehrsschilder es in Deutschland gibt, weiß niemand so genau. Um die 20 Millionen sollen es sein; gefühlt sind es eher mehr. Irgendwann werden sie alt und rostig und landen auf dem Müll. Oder in der Werkstatt von knickblech, wo daraus Möbelstücke und Einrichtungsgegenstände entstehen, die man auch verschenken kann.
knickblech aus Stuttgart gehört somit zu den Startups, die sich dem Upcycling verschrieben haben. Im Gegensatz zum klassischen Recycling, wo aus Müll in teilweise aufwändigen Prozessen Rohstoffe gewonnen werden, werden beim Upcycling ausrangierte Sachen im positiven Sinne zweckentfremdet und dabei oft sogar veredelt. Eines der bekanntesten Beispiele ist die Firma Freitag, die seit nunmehr 22 Jahren Taschen unter anderem aus LKW-Planen fertigt.
So lange gibt es knickblech natürlich noch nicht, gegründet wurde das Unternehmen erst Ende 2014. Die Besonderheit der Produkte ergibt sich aus der Kombination von abgebutzten Verkehrsschildern und poliertien Aluminium, das ebenfalls verwendet wird. Außerdem ist jedes Stück ein Unikat, an jedem Schild hat der Zahn der Zeit anders genagt. knickblech hat zur Zeit drei Produktlinien im Angebot: Das beistellblech (Bild oben)eignet sich zum Beispiel als Hocker, Nachttisch oder Beistelltisch. Es wird aus Gefahrenschildern hergestellt und hat daher die Farben Rot, Weiß und Schwarz. Als Zubehör gibt es abnehmbare Fußbodenschoner aus recyceltem Kantenschutz für Autos.
Ein Tablett aus ausgemusterten Geschwindigkeitschildern, Verbotsschildern oder Richtschildern ist das tablech (Bild oben). Die Innenfläche bildet das je nach Motiv rot, weiß und schwarz oder blaue Verkehrszeichen, die Außenfläche besteht aus poliertem Aluminium. Schließlich kann man sich noch das wandblech an die Wand hängen (Bild ganz oben), als Regal oder einfach nur als Blickfang. Basis hierfür sind Warnbaken, wie man sie von Baustellen kennt. In Arbeit sind Lampen und Wandstrahler, die zum Weihnachtsgeschäft aber noch nicht fertig geworden sind.