Filterkaffee ist out, Kaffee aus bunten Kapseln ist in? Das stimmt so nicht mehr, denn die Aluhüllen gelten auch als umweltschädlich und viel zu teuer. Das Startup mycoffeebag setzt auf eine Renaissance des Kaffeefilters und hat eine ganz spezielle Variante entwickelt.

Nämlich einen Kaffeefilter im Miniaturformat mit einer Halterung aus verstärktem Papier, die den Filter passgenau in jeder Kaffeetasse standfest Platz haben lässt. „Den Filterkaffee haben wir nicht neu erfunden, wohl aber eine ganz neue Art der Zubereitung geschaffen, die Spaß macht, überall anwendbar ist und vor allem handgemachten Filterkaffee-Genuss verspricht“, so Stephan Wolf, Gründer von mycoffeebag.

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Das Erklärvideo von mycoffeebag

Eine speziell konstruierte Maschine befüllt 4.000 Tüten pro Stunde, in drei Schichten, 24 Stunden pro Tag. „Wir produzieren die umweltschonende Alternative zu der Aluminium-Kaffeekapsel und erhalten die feinen und intensiven Geschmacksnoten eines handgebrühten Filterkaffees“ so Mitbegründer Martin Ziegler. Ihr Ziel: Die Einzelaufbrühung von Filterkaffee in der Tasse massentauglich zu machen. Dafür entwickelten die Gründer drei Produktlinien mit jeweils drei Kaffeesorten.

Bereits auf dem Markt ist „Activity“, die vor allem Outdoor- und Sportenthusiasten ansprechen soll. Ziegler, selbst ambitionierter Sportler, genießt schon gerne mal seinen eigenen frisch aufgebrühten Filterkaffee auf fast 3.000 Meter Höhe bei einer seiner Touren auf dem Stilfser Joch. Wasser aus der Thermoskanne sei ausreichend, um den vollen Geschmack zu entfalten.

Den Instant Kaffee aus den Hotelzimmern dieser Welt verbannen möchte mycoffeebag mit der exklusiven Linie „Best Moments“. Deren Produkte kommen in einer schicken Box daher und werden sich bald an Freunde des Luxuskaffees richten. Als echte preisliche Alternative zur Kaffeekapsel dagegen wird das Startup „Everyday“ am Markt platzieren. „Damit bieten wir einen sehr guten Filterkaffee, dessen Preis konkurrenzfähig mit der Kaffeekapsel ist“, so Wolf. Beide Produktlinien werden bald erhältlich sein.

"mycoffeebag" produziert Filterkaffee im TassenformatStephan Wolf und Martin Ziegler, die Gründer von mycoffeebag (Foto: obs/mycoffeebag)

Angst vor dem eher spießigen Image des Filterkaffees haben die Gründer nicht, sie wollen mit besonderer Qualität punkten. „Beim Handfiltern lösen sich weniger Bitterstoffe als bei anderen Zubereitungsarten und die Geschmacksnoten lassen sich besser herausschmecken, weil der Kaffee durch die längere Filterdauer weniger Fülle besitzt – außerdem ist unser Filterkaffee sehr bekömmlich“, so Ziegler.

Das liege an dem sogenannten Trommelröstverfahren, welches bei allen Kaffeesorten angewendet werde. „Beim Industrieröster werden die Rohbohnen in Chargen von bis zu einer Tonne Rohkaffee innerhalb von drei bis fünf Minuten bei hohen Temperaturen von 400°C bis 500°C geröstet. Bei uns werden die rohen Kaffeebohnen in kleinen Chargen geröstet, wobei die Röstzeit nicht unter 15 Minuten liegt. Bei diesem schonenden Verfahren werden Chlorogensäuren abgebaut, was den Kaffee bekömmlicher macht“, sagt Ziegler.

Während in den ersten Wochen zehntausende Coffee Bags ausschließlich online verkauft wurden, zeigen zunehmend Großabnehmer Interesse. „In Kürze wird man unsere Coffee Bags auf 12.000 Meter Höhe genießen können“, gibt Wolf einen dezenten Hinweis auf einen neu gewonnenen Kunden.

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