Pausenkicker – das klingt nach ein paar Jungs, die in der Mittagspause Tischfußball spielen. Tatsächlich aber ist das der Name eines Hamburger Startups, das drei Frauen gegründet haben, die körperliche und geistige Fitness mit einer gehörigen Portion Spaß vermitteln und damit immer erfolgreicher werden.
Begonnen hat alles auf einer Party, auf der sich Lena Wittneben (oben links) und Katrin Wulff (oben rechts) kennengelernt haben. Schnell stellten die beiden fest, dass sie nicht nur privat, sondern auch beruflich gut zusammenpassten. Lena brachte ihre Erfahrungen als Medienfachwirtin und Gedächtnis- und Fitnesstrainerin ein, Katrin ihr Know-how als Sängerin und Stimmcoach. Als dritte im Bunde kam bald Sina Morcinek (oben mitte) hinzu, ebenfalls Fitnesstrainerin und mit Marketingfragen vertraut, die die Idee hatte, Yogaübungen in der Mittagspause anzubieten.
Von Februar bis Mai 2014 trafen sich die drei Frauen regelmäßig, um ihr Konzept für ein „GesundheitsEntertainment für Körper, Kopf und Sinne“ zu konkretisieren. Bereits im März gründeten sie eine GbR, und Ende Mai gingen sie mit ihrer Geschäftsidee schließlich online – Pausenkicker war geboren. Die Mischung aus Stimm-, Gedächnis- und Yogaübungen, die das Programm von Pausenkicker definieren, gibt es zumindest in Deutschland kein zweites Mal. Dabei sind dem Trio drei Dinge besonders wichtig: Spaß soll es machen, die Übungen müssen für alle leicht durchzuführen sein und eine Ideologie soll nicht transportiert werden; Esoteriker werden bei Pausenkicker nicht fündig.
Auch das gehört zum Programm von Pausenkicker: gesunde Ernährung.
Die drei Frauen betonen ihren Bandcharakter, sie stehen gerne vor Publikum. Das finden sie auf Kongressen, wo sie das Programm mit ihren Übungen auflockern, oder bei Workshops und Seminaren, die sie für namhafte Unternehmen wie Wella oder Shell durchführen. In Planung sind auch ganze Auszeitwochenenden, bei denen digitales Fasten angesagt sein wird, also der Verzicht auf Smartphone und Internet. Stattdessen machen die Teilnehmer zum Beispiel Denksportspaziergänge, bei denen die Umgebung spielerisch in die Übung einbezogen wird, ein Element, das Pausenkicker schon jetzt möglichst oft einbaut. Wesentlich für alle „Pausenkicks“ ist ihre Alltagstauglichkeit, also die Möglichkeit, sie später auch auf eigene Faust zu Hause oder am Arbeitsplatz durchzuführen. Die folgenden Übungen verdeutlichen das.
Ein Klassiker beim Stimmtraining sind Zungenbrecher. Das müssen aber nicht zwingend Bandwurmsätze sein, schon ein paar Wörter, schnell gesprochen, können einen ganz schön ins Stolpern bringen. Beispiele: „rosa Linolboden, lila Linolboden“ und „red lorry, yellow lorry“. Einfacht mal ausprobieren, ist gar nicht so leicht! Für das Gedächtnistraining empfiehlt sich die Loci-Methode, bei der man bestimmte Begriffe an verschiedenen Stellen des Körpers „ablegt“, um sie sich besser merken zu können. Dieses Verfahren kannte man schon im antiken Griechenland und hat sich seither weltweit bewährt. Und für die körperliche Erfrischung raten wir zum Sonnengruß im Sitzen, wie er in folgendem Video zu sehen ist.
https://www.youtube.com/watch?v=KcNlKmrrOiQ
Das alles ist sicher nicht revolutionär und soll es auch gar nicht sein. Vielmehr machen es die Mischung und der Gedanke, dass Übungen, die helfen sollen Stress abzubauen und die Gesundheit zu fördern, keinen Leistungsdruck entstehen lassen dürfen. Das hat sich inzwischen bei vielen herumgesprochen, so dass sich die Auftragslage bei Pausenkicker erfreulich entwickelt. Natürlich geht immer noch mehr, und das Trio hat auch noch einiges vor. Eine Neuauflage der kürzlich erfolgreich über die Bühne gegangenen Konferenz Arbeitszeit ist Lebenszeit ist fest eingeplant, vielleicht sogar als bundesweite Veranstaltungsserie. Ein redaktionelles Format „Pausenkicker trifft“ ist ebenso angedacht wie ein Buch, in dem die Übungen beschrieben werden. Alles Dinge, die dazu führen könnten, dass bald immer weniger Menschen beim Begriff „Pausenkicker“ an junge Männer beim Tischfußball denken.