Über 600 Teilnehmer aus 53 Ländern machten St. Gallen am Wochenende zum Hotspot der Startup-Welt. „From innovation to disruption“ war das Motto, das sich wie ein roter Faden durch Pitches, Keynotes, Panels und Events zog. Die Gründerfreunde fassen noch einmal zusammen und richten den Blick auf besondere Höhepunkte.

Auf den SAP CODE JAM zum Beispiel, ein sechsstündiges Spektakel , bei dem die Teilnehmer gemeinsam in einem heiteren und lockeren Umfeld Plattformen und Tools entwickelten und dabei auf SAP-Technologien zurückgreifen konnten. Studenten aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen teilten ihre Erfahrungen und lernten voneinander. Im Fokus standen dabei „Design Thinking“ und der Business Model Canvas als Mittel, Ideen wahr werden zu lassen. Ein tolles Event für Coding und Networking!

Über die START Competition haben wir bereits in unserem ersten Rückblick berichtet (hier). Um sich für das Finale der besten Fünf zu qualifizieren, mussten sich die Kandidaten, insgesamt über 90 Startups und Gründer, zuvor Investoren stellen und innerhalb von zwei bis drei Minuten die Gelegenheit nutzen, ihre Geschäftsidee schmackhaft zu machen. Nach jeder Pitchrunde hatten die Investoren ihr Urteil abgegeben, bis schließlich die Finalisten feststanden.

Eines der Top-Themen des START Summits war der wachsende Einfluss von FinTechs auf das digitale Banking. Das hochkarätig besetzte Panel dazu würdigen wir in einem gesonderten Artikel, der bald auf dieser Seite erscheint. Einer der Diskussionsteilnehmer, Nektarios Liolios vom MD Startupbootcamp Fintech, stellte sich und seine umfangreiche Erfahrung in einem speziellen Bootcamp zur Verfügung und sprach mit aufstrebenden Entrepreneuren über ihre Ideen, Visionen, Träume und Probleme. Von ihm wird auch bei den Gründerfreunden noch zu hören sein.

Beeindruckend war das Aufgebot der Redner, die mit ihren Vorträgen das Publikum in ihren Bann schlugen. Etwa Omid Scheybani von Google, der einen Ausblick auf die Zukunft des Internetgiganten gab. Oder Ryo Umezawa, der über den Erfolg seiner Taxi-App Hailo auf dem asiatischen Markt berichtete, der insgesamt ein zentrales Thema in St. Gallen war, so auch beim Vortrag von Todd Embley (Chinaaccelerator). Christopher Ax, CEO von Schmatz Japan, der schon für Rocket Internet in Mexiko und New York sowie Hong Kong unterwegs war, erzählte, mit welchen Mitteln sein Unternehmen Tokyo eroberte: mit Currywurst und Sauerkraut, ein Renner auf japanischen Wochenmärkten. Hochkaräter wie Dr. Alfred Gusenbauer (Ex-Kanzler Österreichs), Dalton Caldwell (Partner bei Y Combinator), Daniel Gutenberg (Partner bei VI Partners) sowie die bereits im ersten Bericht vorgestellten Jörg Rheinboldt (Axel Springer Plug And Play Accelerator) und Alexander Graubner-Müller (Kreditech) vervollständigen die Liste.

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Besonders faszinierte die Präsentation von Dr. José-Luis Cordeiro (Bild oben), Futurologe am Massachusetts Institute of Technology – ein echtes Highlight! Dr. Cordeiro, geboren in Venezuela und ausgebildet in Europa und Nordamerika, besuchte im Rahmen seiner Studien mehr als 130 Länder auf fünf Kontinenten. Er promovierte in Maschinentechnik, arbeitete für die United Nations Industrial Development Organization (UNIDO) in Wien, das Center for Strategic and International Studies (CSIS) in Washington, DC und viele weitere berühmte Institute. Sein Thema: die Zukunft der modernen Welt und die Art und Weise, wie sich unser Alltagsleben ändert und entwickelt. Schon für das Jahr 2017 prophezeit er das Internet in praktisch jedem Winkel der Welt, was neue Möglichkeiten eröffnet, Teil von wirklich großen Märkten zu werden.

Ein weiterer Trend sollen menschenähnliche Roboter werden, wie man sievor allem in Japan produzieren wird, denn in der asiatischen Kultur werden die Maschinenwesen schon jetzt als Freunde betrachtet. Die meisten Menschen sehen dagegen Roboter zurzeit eher noch als Gefahr, wenn ihnen in die Chipgehirne zu viel künstliche Intelligenz eingepflanzt wird. Stichwort Intelligenz: Dr. Cordeiro sagt einen vollständigen Wandel der Lebensweise voraus, wenn sich eine neue Form von B2B durchsetzt, nämlich die Kommunikation von Gehirn zu Gehirn („brain to brain“). Sprache wäre dann eine veraltete Technologie und zukünftig nicht mehr notwendig. Ob wir uns das wünschen sollen?

Alles Gute wünschen wir auf jeden Fall dem tollen Orga-Team der Universität von St. Gallen – engagierten Studierenden mit den Entrepreneurs-Herzen am rechten Fleck! Vielen Dank für alles, wir sehen uns auf jeden Fall wieder beim nächsten START Summit im Herbst 2016. Bis dahin werden wir noch reichlich über die lebendige Startup-Szene der Schweiz berichten und laden alle Gründerinnen und Gründer herzlich dazu ein, uns über ihre tollen Ideen und aufstrebenden Unternehmen zu informieren!

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