Sieht aus wie Schokolade, ist aber Hightech vom Feinsten – bei der WunderBar des Berliner Startups relayr ist der Name Programm. Das dachte sich auch die Jury des CODE_n CONTESTS und honorierte das lecker designte Modulset mit dem Hauptpreis von 30.000 Euro. Wir fassen die Ereignisse des gestrigen Abends zusammen.

Die Halle 16 der CeBIT ist anders. Nicht so riesig, so verwirrend, so unübersichtlich wie viele andere auf dem Messegelände in Hannover. Zwar hat auch hier ein Gigant wie google eine vergleichsweise bescheidene Ausstellungsfläche, im Zentrum des Geschehens stehen aber andere, nämlich die 50 Finalisten des CODE_n CONTESTS. Okay, nicht nur, da gibt es auch noch ROBOCHOP (Bild unten), eine interaktive Installation von Clemens Weisshaar und Reed Kram, bei der Roboter aus Schaumstoff wahlweise als Kunstwerke oder Sitzmöbel zu definierende kubische Gebilde schnitzen. Das sieht interessant aus und lässt sich per App steuern, aber nicht unmttelbar von den Besuchern vor Ort, weshalb viele ihre Aufmerksamkeit bald wieder den kleinen Ständen widmen, an denen große Ideen vorgestellt werden.

Wir sind die RoboterViel Platz haben die einzelnen Aussteller nicht, dafür sind in der Regel die Gründer und Entwickler selbst vor Ort, um ihre Erfindungen mit entsprechender Kompetenz und viel Herzblut dem Publikum näher zu bringen. Dabei kommt auch mal der eine oder andere Showeffekt wie eine Dartscheibe oder goldene Hüte  zum Einsatz, was schon ein wenig zum Höhepunkt des gestrigen Abends überleitet, nämlich der Verleihung des CODE_n Awards. Im Rahmenprogramm traten die Band Hattler des renommierten Jazzbassisten Helmut Hattler auf, sowie Florian König (nicht der RTL-Sportmoderator, sondern der Schlagzeuger von Cro), der für eine Percussion-Performance einen Sportler auf dem Laufband per Herzschlag den Rhythmus vorgeben ließ.

Der erste Gewinner des Abends durfte sich über eine Reise ins Silicon Valley im Rahmen der EY Ignite Innovation 2015 Challenge freuen. Das global agierende Unternehmensberatungs-Netzwerk EY engagiert sich verstärkt für Startups (mehr Infos hier) und hat in einer beispielhaften Aktion vielen Leuten aus der Szene deutschlandweit ermöglicht, kostenlos mit dem Bus nach Hannover zu kommen, um das Event zu erleben. Die mit dem Wettbewerb verbundene Internetabstimmung zur Challenge hat schließlich greenbird gewonnen, ein norwegisches Unternehmen, das in der Kategorie Smart City mit cleveren Lösungen überzeugen konnte.

aisoy

Etwas holprig ging es zu bei der Vermittlung der nächsten Reise nach San Francisco, dieses Mal zum IT-Spekrakel dreamforce im September. Gesponsort von salesforce, einem Unternehmen für Cloud Computing, sollte das Gewinnerteam per Losentscheid ermittelt werden, doch die ersten beiden Startups, die gezogen wurden, waren gar nicht mehr in der Halle. So traf es schließlich aisoy aus Elche in Spanien. Sicherlich ein gutes Los, denn deren Erfindung, ein sozialer Roboter (nicht nur) für Kinder (Bild oben), ist weit mehr als ein Spielzeug. Ausgestattet mit künstlicher Intelligenz, kann Aisoy1 reden, Gesichter erkennen, Spiele spielen, Gefühle erwecken, selber lernen und helfen, die Welt zu entdecken.

siegerfoto

Und dann dann war es endlich soweit: Trommelwirbel, Tusch, und der Hauptpreis des CODE_n CONTESTS geht an: relayr! Über das Unternehmen und seine Erfindung hatten wir bereits in unserer ersten Teilnehmerübersicht berichtet (hier). WunderBar (Bild ganz oben) ist ein Basisset für das Internet der Dinge, mit dessen Modulen Protypen erstellt und neue Anwendungen entwickelt werden können. relayr ist also ein Startup, dessen Angebot sich hauptsächlich an andere Startups richtet, was ein wichtiger Faktor für die Juryentscheidung gewesen sein mag. Das ansprechende Schokoladendesign hat sicherlich auch seinen Anteil am Erfolg – ein bisschen Show gehört halt auch im Hightech-Bereich gern mal dazu.

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