Wir stellen euch die besten Tipps für erfolgreiche virtuelle Präsenz vor, damit das Geschäftliche auch vor dem Bildschirm wie am Schnürchen läuft.
Vor nicht allzu langer Zeit fanden Präsentationen und Firmenmeetings vor allem in echter körperlicher Präsenz statt, sogar zu den Geschäftspartner*innen in nahen Ländern fuhr man lieber mit dem Zug, als eine wichtige Verhandlung online abzuhalten. Video-Präsentationen organisierte man höchstens mit den chinesischen, amerikanischen oder indischen Geschäftspartnern.
2020 mit seiner Corona-Pandemie hat die Geschäftswelt, wie auch die Universitäts- und Schulwelt von Null auf Hundert verändert und die Digitalität hat gezeigt, welches Potenzial in ihr schlummert.
Virtuelle Rhetorik, digitale Präsenz – Worauf es ankommt
Die Digitalität bringt nicht nur großes Potenzial, sondern auch große Herausforderungen mit sich – gerade, was die Rhetorik betrifft. Wir zeigen euch, worauf es bei der virtuellen Rhetorik ankommt, um auch über den Bildschirm präsent und erfolgreich zu sein, damit bei der nächsten Videokonferenz oder Webinar alles glattgeht.
Ein Tutorial für gelungene Videokonferenzen und um Webinare professionell zu gestalten
Besorgt euch gutes technisches Equipment und testet es vorher!
Bei virtuellen Vorträgen ist es wichtig, für gutes technisches Equipment zu sorgen. Das beginnt zuallererst bei einer stabilen Internetverbindung. Ein leistungsstarker Rechner oder Laptop, eine professionelle Webkamera mit Stativ, sowie ein gutes Headset mit integriertem Mikrofon schaffen die besten Voraussetzungen, um auch virtuell mit guter Rhetorik zu überzeugen.
Denn nichts ist schlimmer, als wenn die Verbindung ständig ruckelt, das Bild mickrig ist oder der Vorzutragende kaum zu verstehen ist. Dies würde auch der beste Inhalt und die sorgfältigste Vorbereitung nicht retten.
Gerade in Zeiten, wo das Geschäftsleben hauptsächlich virtuell stattfindet, ist es sinnvoll in gutes Equipment zu investieren und es vor dem Einsatz zu testen – zum Beispiel über ein virtuelles Testgespräch mit Freund*innen. Wird man gut verstanden? Passt der Kamerawinkel, oder betont es überproportional das Doppelkinn?
Gute Vorbereitung ist das A & O!
Wie bei jeder Präsentation ist es auch bei virtuellen Vorträgen wichtig, vorbereitet zu sein. Eine gute Vorbereitung gibt Selbstbewusstsein und man kommt nicht so schnell aus der Ruhe, wenn es technische Schwierigkeiten gibt. Dies ist vor allem bei virtuellen Präsentationen wichtig, denn über die Kamera wird nicht nur mehr Geschick vom Vortragenden verlangt, sondern man ist auch weniger empathisch bei Fehlern. Emotionen und Empathie sind bei virtuellen Übertragen nämlich nicht im gleichen Ausmaß wie bei realen Vorträgen gegeben.
Bei virtuellen Vorträgen fehlt oft die Möglichkeit für Smalltalk, für Netzwerken und um seine charismatische Persönlichkeit rüberzubringen, daher verlangt es Professionalität und fundiertes Wissen. Lieber kompakt und aufschlussreich, als langwierig.
Mentale Einstellung vor dem Meeting
Vor einem Vortrag auf echter Bühne, hat man Zeit und Gelegenheit sich mental darauf einzustellen. Zum Beispiel ist da erstmal der Fahrtweg dorthin, das vorsichtige Ankommen im Raum, kleine Warm-up Gespräche und das Besteigen “der Vortragsbühne”.
Bei einem virtuellen Vortrag gibt es einen sehr scharfen Übergang, gerade noch mit der Familie einen Kaffee getrunken und dann einloggen zum virtuellen Meeting und zack: Man ist auf Sendung. Von Null auf Hundert wird von den Vortragenden Präsenz erwartet.
Gerade daher ist es für eine gelungene Bildschirm-Rhetorik und den virtuellen Meeting-Erfolg wichtig, dass man sich vor dem Meeting ein paar Minuten Zeit nimmt und sich mental darauf einstellt – bevor man auf den “Play-Button” drückt.
Schaltet die Kamera ein!
Gerade viele Dozent*innen beklagten sich im vergangenen Jahr darüber, vor ausgeschalteten Kameras zu unterrichten. Es kann schon ziemlich befremdlich sein, den ganzen Tag ins Leere hinein zu sprechen und nicht zu wissen, was die Zuhörer*innen gerade treiben und ob sie überhaupt noch bei der Sache sind.
Was die lieben Student*innen sich erlauben, ist natürlich für die Geschäftswelt nicht akzeptabel. Gute Redner*innen und kompetente Zuhörer*innen sollte mit eingeschalteter Kamera zeigen, dass er*sie voll und ganz bei der Sache sind.
Als Redner*in sollten sie alle Zuhörer*innen dazu auffordern, ihre Kameras einzuschalten und selbstverständlich selbst kameratechnisch präsent zu sein.
Kamera richtig positionieren oder auch mal im Stehen sprechen!
Ein Vorteil der Kamera ist, dass jede*r sich beobachtet fühlt und daher genauer zuhört und Doppeltätigkeiten vermeidet.
Die Nachteile der Kamera sind, ein fehlender direkter Augenkontakt und eine verzögerte Bildwiedergabe kann Emotionen und Reaktionen verschieben oder missverständlich rüberbringen.
Der fehlende direkte Augenkontakt erfolgt, weil man den Blick auf den Bildschirm und nicht in die Kameralinse hält. Hier kann ein kleines Kamera-Stativ, dass man mit der Webcam mittig vor den Bildschirm stellt, Abhilfe schaffen.
Des Weiteren empfiehlt es sich bei wichtigen Vorträgen im Stehen zu präsentieren, da dadurch Stimme und Auftreten mehr Präsenz bekommen.
Achtet auf Kleideretikette und professionellen Bildschirm-Hintergrund!
Um vor dem Bildschirm genauso kompetent wie im Büro zu wirken, sollte man darauf achten, die Kleidungsetikette auch zuhause einzuhalten und den Hintergrund akzeptabel und aufgeräumt zu halten. Zusätzlich gibt es mittlerweile in fast jedem Videomeeting-Tool die Möglichkeit den Hintergrund zu verändern oder “verschwommen” zu machen.
Dennoch, auch bei Fake-Hintergrund-Effekt: Ein aufgeräumter Hintergrund fühlt sich unbewusst besser an und ein gutes Unterbewusstsein sorgt für professionelleres Auftreten. 😉
Stellt Eisbrecher-Fragen!
Ein professioneller Tipp für gute Bildschirm-Rhetorik und eine erfolgreiche Online-Präsentation lautet, mit einer Eisbrecher-Frage zu starten. Eine ganz harmlose direkte Frage wie zum Beispiel: “Stefan, ist das Wetter auch so trüb in München?” lockert nicht nur die Atmosphäre, sondern signalisiert den Zuhörer*innen auch, dass sie theoretisch jeder Zeit mit einer Frage rechnen müssen. Eisbrecher-Fragen dienen somit auch der besseren Aufmerksamkeit der Zuhörer*innen.
Deutliche Aussprache, kurz und kompakt und Zuhörer-Rückmeldungen
Gerade bei virtuellen Übertragungen ist es essenziell auf deutliche Aussprache zu achten und Doppeldeutigkeiten zu vermeiden – damit die Wörter und die Botschaft auch so ankommen, wie sie sollen.
Informationen lieber kurz und kompakt präsentieren, als zu lange Ausschweifungen. Lange Monologe sind zu vermeiden, es ist von Vorteil die Zuhörer*innen immer wieder einzubeziehen und nachzufragen, ob die Botschaften angekommen sind und/oder noch Fragen bestehen.
Mimik und Gesten auch bei virtuellen Präsentationen
Mit Mimik und Gesten zu spielen, ist auch bei virtuellen Vorträgen eine gute Idee, um die Aufmerksamkeit der Zuseher*innen zu gewinnen und sie von dir und deinem Vortrag zu begeistern.
Da bei virtuellen Übertragungen meist nur ein Bildausschnitt zu sehen ist, ist es wichtig, die Mimik und Gestik daraufhin abzustimmen, was das Publikum sehen kann – also nicht zu weitläufig und nicht zu schnell, das kann bei virtuellen Übertragungen oft zu hektisch wirken oder abgehakt rüberkommen.
Auch das Lächeln sollte nicht vergessen werden, um Mimik zu entspannen und Sympathiepunkte zu sammeln. Und falls ihr keine Webcam mit Kamera-Stativ besitzt, versucht zwischendurch direkt in die Kameralinse zu blicken, damit gelegentlicher “Augenkontakt” gegeben ist.
Plant regelmäßige kleine Pausen ein!
Bei längeren Vorträgen ist darauf zu achten, für mehrere kleine Pausen zu sorgen, denn Bildschirmarbeit kann ganz schön anstrengend sein. Oft reicht schon eine 5 bis 10-minütige Toiletten-, Kaffee- oder Raucherpause, um die Aufmerksamkeit und Aufnahmefähigkeit der Zuhörer*innen aufrechtzuerhalten.
Fazit Online Rhetorik – Virtuell überzeugen
Wir hoffen euch ein paar Anreize gegeben zu haben, wie ihr auch im virtuellen Meeting mit gelungener Online Rhetorik überzeugen könnt.
Eine gelungene Online Präsentation wird erzielt durch gute inhaltliche Vorbereitung, professionelles Equipment, schmeichelnde Kameraeinstellung, „Augenkontakt“, professionelle Kleidungsetikette, passabler Bildschirmhintergrund, gute Mimik, deutliche Aussprache, Eisbrecher-Fragen sowie regelmäßige Pausen und nicht zu vergessen, durch mentale Vorbereitung.
So gelingt die nächste Kommunikation vor der Kamera und die Zuhörer*innen werden nicht dazu verleitet, abzuschweifen oder nebenbei etwas anderes zu machen.
Weitere Tipps für Homeoffice-Zeiten, zum Beispiel für die Homeoffice-Erstausstattung gibt es hier.
Titelbild from Freepik by upklyak