Der Black Friday Sale, ein Shopping-Ereignis, das in den USA schon lange für Rekordumsätze sorgt, ist inzwischen auch bei uns im Internet angekommen – und hat im letzten Jahr nicht nur Freude bereitet. Dennis Weidner und Mathias Jäger berichten über die Hintergründe und blicken zurück auf den letztjährigen „Schwarzen Freitag“.

Alles begann mit Thanksgiving, einem amerikanischen Feiertag, den man in Deutschland nur als Schrecken aller Truthähne oder aus Hollywoodfilmen über dysfunktionale Familien kennt. Thanksgiving ist immer der letzte Donnerstag im November und bietet den Arbeitnehmern die Gelegenheit, den anschließenden Freitag freizunehmen und das lange Wochende sinnvoll zu nutzen. Zum Beispiel für Weihnachtseinkäufe. Der Begriff Black Friday entstand schon Anfang der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts und wurde von der Polizei von Philadelphia geprägt. Er bezog sich ursprünglich auf das Verkehrschaos, das die vielen Shopper verursachten, war also negativ geprägt. Die heute geläufige positive Interpretation, dass  das „black“ auf die dicken schwarzen Zahlen verweist, die der Handel schreibt, setzte sich erst später durch. Im Laufe der Jahre wurde mehr und mehr Rummel um den Black Friday Sale veranstaltet. Kaufhäuser verlegten ihre Öffnungszeiten immer weiter nach vorn, inzwischen teilweise bis in die Abendstunden von Thanksgiving, soweit das die Gesetze des jeweiligen US-Staates erlaubten. Der Handel lockte mit Rabatten, Sonderposten und vielen anderen Aktionen, so dass der Black Friday spätestens seit 2005 offiziell der umsatzstärkste Tag in den USA ist. Und dann kam auch noch das Internet dazu.

The_Walking_Dead_Black_FridayTatsächlich kommt es am Black Friday in den USA gelegentlich zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, auch wenn es nicht so heftig zugeht wie in dieser Szene aus der Zombie-Kultserie The Walking Dead.

Black Friday in Deutschland

In Deutschland konnte sich der Black Friday im stationären Einzelhandel bisher nicht etablieren, trotz einiger zaghafter Versuche. Dafür ist Thanksgiving hierzulande zu unbedeutend und das Weihnachtsgeschäft traditionell auf die vier Adventswochenenden konzentriert. Im Internet sieht das mittlerweile anders aus, dort veröffentlichen viele namenhafte Online-Shops spezielle Angebote. amazon ruft sogar die Cyber Monday Woche aus und verspricht ab dem 24. November jeden Tag besondere Schnäppchen (Bericht folgt). Solche Marketingaktionen stehen natürlich jedem Unternehmen frei, „Black Friday“ und „Black Friday Sale“ sind keine geschützen Begriffe und können ähnlich wie Halloween für Promotionzwecke von jedem genutzt werden. Da das viele auch tun, ist es für den Schnäppchenjäger hilfreich, über eine zentrale Anlaufstelle im Netz verfügen zu können. Als dienstältestes Black-Friday-Portal präsentiert sich , seit 2012 am Start. Hier können Händler ihre Deals anmelden, viele sogar kostenlos, bei anderen verdient black-friday.de an den Umsatzprovisionen als Vertriebspartner nach dem Affiliate-Prinzip. Eine weitere Anlaufstelle für Black Friday-Fans ist mydealz.de, die ebenfalls viele wichtige Anbieter auflisten. Die mit Abstand größte Medienpräsenz hat allerdings blackfridaysale.de, mit denen auch die Gründerfreunde ihre besonderen Erfahrungen gemacht haben.

Frust und Enttäuschung im letzten Jahr

Auszug_Kommentare_blackfridaysaleWer heute Black Friday Sale googelt, landet unweigerlich bei dem Anbieter mit eben diesem Namen. In zahlreichen Berichten wird er als exklusiver und originärer Veranstalter dieses Online-Events genannt, und selbst in dem Eintrag der englischsprachigen Ausgabe von Wikipedia wird der Black Friday Sale in Deutschland, Österreich und der Schweiz ausschließlich in Verbindung gesetzt mit der gleichnamigen Webseite, obwohl der Begriff, wie gesagt, für Vermarktungszwecke frei verfügbar ist. Zumindest die Verbreitung von blackfridaysale.de in den Medien ist also beeindruckend. Mit hohen Erwartungen setzten sich daher die Gründerfreunde letztes Jahr an den Computer, um pünktlich zum Start des Black Friday Sale schon am Vortag um 19 Uhr dabei zu sein. Das Ergebnis war mehr als enttäuschend (siehe unseren Bericht). Probleme mit dem Server, falsche oder fehlende Verlinkungen, Rabattversprechen, die nicht eingehalten wurden und vieles mehr lösten einen veritablen Shitstorm auf Facebook aus (Ausschnitt siehe Bild oben). Wir wollten natürlich wissen, wie blackfridaysale.de darauf reagiert hat und stellten dem Mitbegründer der Seite Konrad Kreid die passenden Fragen. Hier geht’s zu unserem großen Exklusivinterview.

 

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