BlackFridaySale.de – Eine Falle als deutsches US Pendant
Es sollte das Grösste deutsche Shopping-Event des Jahres werden – Der Ausverkauf des Jahrhunderts.
Mit diesen Worten bewarben die Initiatoren der Seite BlackFridaySale.de seit Wochen Ihre einzigartige Aktion.
Helpstar unter folgendem Link:
Nach amerikanischem Vorbild des traditionsreichen Black Friday, dem Donnerstag nach Thanksgiving,
der in den USA den Start des Weihnachtsgeschäfts einläutet und dort traditionell der umsatzstärkste Tag des Einzelhandels ist, sollte jetzt auch in Deutschland die Möglichkeit bestehen von Donnerstag, den 28.11.2013 – 19 Uhr, an einer 24 Stunden online Shopping-Ralley teilzunehmen, um Rabatte bis zu 90% einzustreichen. Über 500 Onlineshops sollten bis zu 1 Million Schnäppchen präsentieren,
darunter Bestseller von Saturn, Zalando, Otto, HP, Lenovo, Asos und vielen mehr.
– So präsentierte es der BlackFridaySale.de auf der eigenen Seite –
Unsere Kollegen von der Gründerszene berichteten bereits kurz zuvor über die Hintergründe & Ziele des Projektes und interviewten dabei den ehemaligen österreichischen Groupon Verkaufsdirektor und BlackFridaySale-Mitgründer Konrad Kreid.
Den vollständigen Bericht könnt ihr Hier direkt nachlesen.
Daher möchten wir uns auf die Berichterstattung zum Start des BlackFridaySales konzentrieren und die Ereignisse zusammenfassen, die sich im Minutentakt überschlugen…
Da sich der gesamte Gründerkreis um Herrn Kreid im Dunkeln halten möchte, waren wir natürlich ebenso wie viele Kunden um so gespannter, wie der Start anlaufen würde und welche angepriesenden Rabatte und schlussendlich erwarteten werden.
Welche angepriesenden Rabatte und Produkte würden uns schlussendlich wohl erwarten?
19:00 Uhr
15 Minuten Startverzögerung angekündigt. Die Server schienen wohl zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr der Spannung der Kunden gerecht zu werden.
19:15 Uhr
Es geht los – oder doch nicht?!
Unserer Redaktion blieb leider eine lange Zeit der Zutritt zur Seite verwehrt.
Es wechselten sich 404 Fehlermeldungen, mit DNS Fehlern, Server Hieroglyphen und Service Temporarily Unavailable ab. Schade, dann sind die besten Schnäppchen wohl schon vergriffen.
Aber zum Glück gab es ja die Facebook Fanpage – gegen die eine Twitter-Schlacht zur Großen Koalition beinahe ein Dialog gewesen ist.
Hunderte enttäuschte Fans posten dort binnen weniger Minuten ihre Enttäuschung, ihre Wut und Ihre Verachtung gegenüber der Initiative BlackFridaySale.de
– Auszug Kommentare –
Aus Gründen der Übersicht möchten wir die bedeutensten Kommentare gerne zusammenfassen:
– “grösste E-Mail Sammel Aktion Europas”
– “Flopp²”
– “Peinlich³”
– “Betrug”
– “ich geh zur Polizei”
– “hunderte fehlerhafte Verlinkungen, falsche Rabatte, russische Bilder”
– Auszug fehlerhafter Eintrag –
Man könnte denken das Hamburger Abendblatt ist ja heute günstig zu erwerben…
– “angekündigte Marken wie Sony, HP, Lenovo uvm. fehlen komplett”
– “ausgewiesene Rabatte stimmen nicht. Andere Anbieter sind ohne Rabatte schon günstiger.”
– “Douglas 10% statt angekündigter 50% Weiterleitung”
– “aufgeführte Gutscheincodes funktionieren überhaupt nicht bei zich Anbietern.”
– “Zalando war ein Tag zuvor günstiger im eigenen Sale als das gesamte Angebot.”
– “Amazon ist bei jedem Produkt günstiger.”
– “Augenwischerei: Beispiele der angeblicher Top-Produkte wie die Canon 1100D für 369€ statt 619€
kostet bei Amazon dauerhaft 325,45€ inkl. Versand. Samsung UE32F4000 LED Fernseher bei Otto von Haus aus günstiger.
Blue Ray Player für 59€ statt 119€ kostet bei Saturn aktuell 46€ usw.”
– “angekündigte 50% Iphones leiten auf Tablets weiter mit 19%. Iphones gibt es scheinbar nirgends.”
Wir wussten zunächst erst gar nicht wie uns geschieht,
da wir selber ja noch keinen Einblick nehmen konnten.
Es folgten Auszüge der AGBs, die nichts Gutes vermuten ließen.
– Auszug AGBs von Kunden –
Nun endlich gegen 20 Uhr konnten auch wir uns nun dann die Seite nach erneutem Versuch endlich anschauen.
Es erschien uns im ersten Moment, dass in diese Seite wohl einiges an Zeitaufwand gesteckt worden ist. Viele Gliederungen, sinnvolle Auswahlmöglichkeiten, viele exklusive Produktpartner mit augenscheinlich fantastischen Rabatten und Vorzügen und detaillierten Produktbeschreibungen. Eigentlich eine gute Umsetzung.
Bei genauerer Betrachtung bot sich uns jedoch ein anderes Bild.
Ein Friedhof von Affiliate Logos und Affiliate Produkten zog sich über die ganze Seite hinweg.
Einzelprodukte wurden händeringend aus Produktlisten zusammengeworfen, Gutscheincodes von zich Partnern mit unter gemischt. Teilweise ohne Sinn und Verstand.
Wir fühlen uns, als hätten wir gerade eine der zahlreichen Gutscheinplattformen im Netz aufgerufen, um von normalen saisonalen Werbe-Rabatten zu profitieren.
Die angebliche Exklusivität dieses BlackFridaySales ging in diesen Momenten total verloren – Mehr Schein als Sein tat sich immer mehr hervor.
Die Suche lieferte zudem in manchen Bereichen überhaupt keine sinnvollen Ergebnisse. Produkte und Anbieter von den Affiliate Plattformen Zanox und Affili.net wechselten sich ab mit Direktverlinkungen und Doubleclick Einblendungen.
So gut der grafische Aufwand und die Programmierung der Seite auch sein mag und so viel Zeit auch in die Implememntierung aller vorhandenen Produkte geflossen ist, können wir nicht verstehen, warum scheinbar nicht auch vergleichbare Qualität in das Schatten-Kabinet der Hinterköpfe des Projektes eingekehrt ist.
Auch mitunter dieser Tatsache verhielt es sich auf Ihrer Facebook Fanpage beinahe so,
wie in dem veröffentlichen 1 Minuten-Kurz-Video zum BlackFridaySale:
Wäre die Werbung und Ausrichtung der Kampagne nicht dahingehend vorgenommen worden, einen ausschließlich exklusiven und nie dagewesenen Rabatt Sale mit bis zu 90% über die Plattform anzukündigen, wäre an dem vorhandenen Angebot prinzipiell überhaupt nichts auszusetzen gewesen. Es wär die einzig optimierte Rabatt- und Gutscheinplattform anlässlich des BlackFridaySales in den USA gewesen.
So jedoch, fühlen sich alle geworbenen Kunden schlichtweg einfach nur verarscht, an der Nase herumgeführt und getäuscht.
Viele Kunden haben durch die Werbung einen Shop erwartet, bei dem Sie ausschließlich Rabatte bekommen, die es sonst nirgendwo gibt.
Die Kunden sollten leider nur als Objekte benutzt werden um durch CPO/CPC-Deals mit den teilnehmenden Affiliate Partnern eine möglichst hohe Provision zu erwirtschaften. Daher zählte bei der Auswahl der Partner auch das Prinzip Quantität vor Qualität. Im Weiteren kann man hierbei gar unterstellen, dass ein Auswahlprozess der Partner nicht stattgefunden hat – er hätte ja einer etwaigen Gewinn-Maximierung im Wege gestanden. Mehr Anbieter = Mehr Abschlüsse = Mehr Provision.
Hinzu kommt die Tatsache, dass viele der Kunden sich mit sogenannten Affiliate Plattformen, also Seiten wo der Webseiten-Inhaber durch Weitergabe von Kunden-Empfehlungen an Provisionen verdient, gar nicht auskennen. ( direkte Verlinkung unten links im Browser zu sehen bei Klick auf Deal ansehen ). In der Regel werden durch einmaliges Anklicken des Linkes die Cookies gesetzt, die je nach Anbieter zwischen 30 und 120 Tagen Bestand haben. Sollte der Kunde in dieser Zeit bei einem der Partner noch einmal online einkaufen, ohne jedoch auf die Seite BlackFridaySale.de gelangt zu sein, so erhält BlackFridaySale.de immer und immer wieder eine Verkaufsprovision im o.g. Zeitraum – mindestens jedoch durch die gesamte Weihnachtszeit hinweg.
Aufgrund der vorangeganden Täuschung durch die verwässerte Werbekampagne können wir unseren Lesern und Ihren Kunden daher leider nur ausdrücklich die Empfehlung geben Ihr Angebot auf BlackFridaySale.de zu meiden, die Cookies in den Interneteinstellungen im Browser zu löschen und Ihre Wut und Verachtung durch den Besuch z.B. eines Weihnachtsmarktes in den nächsten Tagen aufzuhellen.
Eine gute Anleitung zur Löschung der Cookies bietet Helpstar unter folgendem Link:
WEITERE HINTERGRUND-INFOS
Nach weitergehenden Recherchen im Laufe des Abends möchten wir unseren Lesern zu guter letzt noch ein paar gesammelte Hintergrund-Infos zum Projekt BlackFridaySale.de und den Initiatoren mit auf den Weg geben, bei denen der namenhafte Schatten-Minister und ehemalige Geschäftsführer von YouTailor, Martin Zapert, als bekannter Macher und Multilinguist für Ost-Europa, eine gar nicht so unerhebliche Position einnimmt. Wir wünschen und hoffen in diesem Sinne, dass die Verantwortlichen sich zeitnah bei den getäuschten Kunden entschuldigen und aus Ihren Fehlern lernen. Erfahrung, Rückrat und Anstand sollten genug vorhanden sein. Solche Fehler hätten nicht sein müssen.
Die Idee war nämlich gut – Die Umsetzung jedoch mehr als grenzwertig.
Abschließend möchte ich noch darauf verweisen, dass ich gezielt auf die Verwendung von Werbe-Einblendungen in diesem Artikel verzichtet habe. Sollte Ihnen der Beitrag aus der Seele sprechen, freuen wir uns ledigtlich über eine Anerkennung in Form Ihres Daumens unter dem Artikel, die Verbreitung über Twitter, Google Plus oder LinkedIn oder die Teilung dieses Beitrages auf unserer Fanpage: https://www.facebook.com/Gruenderfreunde.de
Für das Team der Gruenderfreunde.de aus Hamburg,
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