Zuhause bleiben, Hände waschen, Distanz wahren – ist das wirklich schon alles, was wir tun können, um gegen die Ausbreitung des Coronavirus anzugehen? Ja, das schon. Aber was viele vergessen: Das Coronavirus geht über die gesundheitlichen Auswirkungen hinaus. Und gerade an dieser Grenze wird unser aller Engagement am meisten gebraucht!

Was tut sich für Startups?

Die Antwort lautet: Einiges! Nur nicht schnell genug…
Anhand interner Echtzeit-Daten sieht der Finanztechnologie-Anbieter SumUp bereits jetzt die verheerenden Auswirkungen des Coronavirus, die sich insbesondere bei den Mikro- und Nano-Händlern bemerkbar machen. Allein in Italien verloren schon jetzt schätzungsweise 5,3 Millionen und damit 90% aller Kleinunternehmer mehr als zwei Drittel ihrer Einnahmen, während sich in der vergangenen Woche das Coronavirus immer weiter ausgebreitet hat. Aktuell rechnet SumUp damit, dass das geplante Hilfspaket für mehr als eine halbe Million seiner Händler notwendig sein wird. Europaweit könnten in den kommenden Wochen sogar 45 Millionen kleine Händler betroffen sein und damit circa 112,5 Millionen Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen. In Deutschland gibt es ca. 2,5 Millionen Klein- und Kleinstunternehmen sowie darüber hinaus schätzungsweise weitere 5,5 Millionen Nano-Unternehmen*. Diese Unternehmen sind für ca. 70% der Beschäftigungen verantwortlich – im Jahr 2018 ungefähr 32 Millionen Deutsche. Aufgrund der momentanen Krise werden deutschlandweit voraussichtlich mehr als 7,2 Millionen kleine Unternehmen ihre Geschäftstätigkeit einstellen müssen**. Um die Kunden direkt zu unterstützen und auch finanziell zu entlasten, hat SumUp bereits die Transaktionskosten für Distanzzahlungen für seine Händler ausgesetzt sowie die Rechnungsstellungs- und Online-Shop-Lösung erweitert – ebenfalls ohne zusätzliche Kosten für den Händler. Als weiteren Beitrag zur Überwindung der Coronakrise hat SumUp zudem einen Rettungsfond – den Small Business Rescue Fund – für sehr kleine Händler in Höhe von 1 Million Euro initiiert, der auf Eigenmitteln und Mitarbeiterbeteiligungen basiert. Dieser Fonds soll Mikro- und Nano-Unternehmen Vorschüsse zur Verfügung stellen, um die in der Krise erlittenen Umsatzverluste auszugleichen und ihre Zukunft zu sichern. Er wird in den kommenden Tagen mit weiteren Beiträgen aus der Privatwirtschaft aufgestockt werden.
In unserem Artikel zu den Finanzierungshilfen für Startups findest du mehr darüber heraus, wie du dein Startup über Wasser halten kannst, falls es derzeit bei dir eng aussieht.

Projekte, die uns zur Seite stehen

Der Hackathon #WirVsVirus der Bundesregierung bekommt von allen Seiten Zuspruch. Vom 20. bis zum 22. März konnten alle, die bereits digitale Lösungen im Umgang mit der Corona-Pandemie entwickeln oder dies tun wollen, gemeinsam an verschiedenen Aufgabenstellungen arbeiten. Diese wurden zuvor über die Website wirvsvirushackathon.org gesammelt. “Diese Teilnehmer haben in diesen Stunden das Internet wieder zu dem gemacht, was es einmal war: ein Begegnungsort der besten und offensten Art”, so Prof. Dr. Helge Braun, Chef des Bundeskanzleramtes und Bundesminister für besondere Aufgaben. Insgesamt nahmen 42968 BürgerInnen teil, von denen 1924 als IdeengeberInnen und 2922 als MentorInnen verzeichnet wurden. 

Hast du die Deadline verpasst? Gesucht werden immer noch kostenlose Angebote von Unternehmen und Organisationen, die bei der Weiterentwicklung der Projekte helfen.

Covid-19 schweißt zusammen - Initiativen aus der Coronakrise

“Im Zeitalter der Sprache hat jeder etwas zu sagen” – kündigt die Online-Plattform und der Podcast Age of Voice auf seiner Website an. Ein Pool, der die Meinung aller Menschen zusammenbringt und vernetzt, ihnen die Möglichkeit gibt, einander zu unterstützen und in Zeiten wie diesen ihre ganz eigene Perspektive auf den Tisch zu bringen – wie beispielsweise Bäckerei Bosselmann aus Hannover in einem Video oder der Hamburger Gründer Dennis Weidner zur deutschen Wirtschaft unter dem Druck der Coronakrise

Age of Voice verschafft in Zeiten wie diesen ein Sprachrohr, das von und für jeden spricht. Das Projekt soll einen Knotenpunkt schaffen, der alle Themen und Menschen weltweit miteinander verbindet.

Von persönlichen Gedanken zu aktuellen, verschiedenen Themen weltweit über News direkt vor deiner Haustür – von Gesellschaft und Politik der Zukunft, Fintech, Blockchain sowie Kryptowährungen über Robotics, Unternehmertum, Growth Hacks und Mindset ist für jeden etwas dabei.

Die Möglichkeit, sich jetzt der Öffentlichkeit kundzutun und seine Stimme erheben zu können, ist eine wunderbare Aktion. Wenn auch du ein Video hochladen willst, kannst du das auf der Internetseite von Age of Voice hier tun.

Covid-19 schweißt zusammen - Initiativen aus der Coronakrise

Gemeinsam statt einsam – Musik verbindet, gerade jetzt! SofaConcerts hat anlässlich der derzeitigen Situation eine Kampagne ins Leben gerufen. Das Motto: Musik verbindet trotz Corona! Die Idee: Verschenke ein Mini-Konzert mit persönlichem Gruß per Videobotschaft. Mehr dazu auf Facebook.

Veranstaltungen können auch digital funktionieren – das haben bereits zahlreiche Events und Konzerte bewiesen. Don’t cancel – go digital lehrt genau das im kostenlosen Summit für vom Coronavirus betroffene Selbstständige, FreelancerInnen, Kreative und Kulturschaffende.

Für Hilfebedürftige wie Kinder und Senioren

…steht zum Beispiel die Initiative Oll Inklusive zur Stelle. Anstatt Veranstaltungen anzubieten, haben SeniorInnen nun die Möglichkeit, Unterstützung beim Einkaufen zu bekommen oder Telefonate, nette Besuche und Spaziergänge gegen aufkommende Einsamkeit in Anspruch zu nehmen. 

Covid-19 schweißt zusammen - Initiativen aus der Coronakrise

Nachbarschaftshilfe finden und selber anbieten – das geht auf der Plattform nebenan.de. Das private Netzwerk für deine Nachbarschaft dient als Raum für soziales Engagement. Vor allem jetzt während des Coronavirus sind unsere Mitmenschen mehr auf Hilfe angewiesen denn je – Medikamente oder Lebensmittel für die nette Dame von nebenan zu kaufen ist dabei nur ein kleines Beispiel der vielen Möglichkeiten. Auch Kinderbetreuung wird aufgrund der geschlossenen Schulen und Kitas gesucht. Du kannst hier sowohl deine Hilfe anbieten als auch Hilfe suchen.

Covid-19 schweißt zusammen - Initiativen aus der Coronakrise

Stichwort Kinderbetreuung: Yoopies vernetzt Eltern mit Babysittern und umgekehrt. Auch für Home-Schooling und die Unterstützung von Senioren werden laufend helfende Hände gesucht. Im Zentrum der Plattform steht die Betreuung unserer Mitmenschen. Sozialer Zusammenhalt lässt sich online eben wunderbar realisieren.

Schüler und Studenten aufgepasst

Denn auch wenn die Schulen und Universitäten in Deutschland aufgrund der Corona-Pandemie ihre Türen geschlossen halten, ermöglicht euch die Sprachlern-App Babbel eine gratis Nutzung. Alle, die trotz Unterrichtsausfall weiter eine Sprache lernen wollen, können das auf diese Weise nach Herzenslust angehen. Das Angebot gilt zunächst für einen Monat und umfasst Zugang zu mehr als 55.000 Lektionen, die jederzeit per App oder per Desktop am Computer verfügbar sind.

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Eine Wikipedia fürs Lernen – das bietet Serlo Education. Die freie Lernplattform ermöglicht es allen Schülern und Studenten, selbstständig und im eigenen Tempo zu lernen. Die Sortierung nach Lernplänen sowie -inhalten erleichtern eine schnelle Bedienung und vertiefen dein Wissen mit Erklärungen, Videos, Kursen und Übungsaufgaben. Derzeit ist der Fokus besonders auf den MINT-Fächern (Mathematik-Informatik-Naturwissenschaften-Technik), allerdings sind weitere Fächer wie Recht, Geschichte und Medienbildung ebenfalls verfügbar. 

Das Sahnehäubchen: Über Angewandte Nachhaltigkeit kannst du dich hier zur Genüge informieren! Neben Permakultur lernst du verschiedene Wege kennen, mit denen jeder einzelne von uns zu einer grünen Zukunft beitragen kann.

Speziell für Studenten steht Kiron-Open Higher Education zur Verfügung. Kiron definiert die Art und Weise neu, wie Flüchtlinge und unterversorgte Gemeinschaften Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung erhalten. Maßgeschneiderte Online-Studienprogramme mit einer Kombination aus MOOCs renommierten Bildungsanbietern und Open Educational Resources (OER) gehören zum Angebot.

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