Es ist allseits bekannt, dass die Digitalisierung auf einem ihrer Höhepunkte steht. Besonders im Gesundheitswesen entwickelt sich immer mehr ein digitales Ökosystem. Doch was versteht man darunter eigentlich genau? Wie definiert es sich und wie beeinflusst dies die Zukunft? Wir haben recherchiert.
Digitales Ökosystem Gesundheit: Was ist das?
Um das digitale Ökosystem Gesundheit zu verstehen, kann es helfen zunächst auf die biologische Definition eines Ökosystems zurückzugreifen. Ein Ökosystem als solches, besteht aus einer Lebensgemeinschaft von Organismen, unterschiedlicher Arten und ihrer unbelebten Umwelt. Ein Teich wäre dementsprechend beispielsweise das, was eine Plattform in einem digitalen Ökosystem darstellen würde. Über eben jene Plattform findet ein Austausch zwischen Bewohnern des Ökosystems statt. Es herrscht, in jedem Ökosystem, ein stetiger Austausch mit dessen Umwelt. Dieses System steht demnach niemals vollkommen still. Greifen wir erneut auf ein biologisches Ökosystem zurück, kann dieses Beispiel das Verstehen vereinfachen: Der Austausch kann wie folgt aussehen. Insekten bewegen mittels Bewegung ihre Brut in andere Ökosysteme, während Seen Flüsse als Zuläufe brauchen. Jedes Ökosystem ist also in gewisser Weise mehr oder weniger voneinander abhängig. Wenden wir dieses Bild auf digitale Ökosysteme an, werden diese ebenfalls von ihrer Umwelt beeinflusst. Dabei spielen zum Beispiel digital Health Startups eine entscheidende Rolle. Sie wandern als Neuzugänge von außen in das System ein, integrieren sich und verändern und erweitern das System. Die Auswirkungen können hier, wie in jedem Ökosystem, ob digital oder biologisch, für alle beteiligten entweder positiv oder negativ ausfallen.
Welche digitalen Ökosysteme gibt es im Gesundheitswesen?
Da wir uns in Deutschland befinden, fangen wir mit dem Ökosystem an, welches in Deutschland am weitesten verbreitet ist. Die Gematik. Als Plattform in diesem Ökosystem gilt die Telematikinfrastruktur, während die Betreiber dieser Plattform etwa Spitzenvereinigungen der Leistungserbringer, das Bundesministerium für Gesundheit, Kostenträger u.a. sind. Als Zugang für Dritte gilt in diesem System das Interoperabilitätsverzeichnis vesta und als weitere Systeme oder Teile dieses Ökosystems können beispielsweise Therapeuten, ambulante Pflege, Apotheken, Krankenversicherungen, Health Startups, Arztpraxen u.v.m. gelten.
Wir sehen, in jedem Ökosystem gibt es eigene Ökosysteme und all diese Systeme sind in einem Kreislauf, einer gewissen Abhängigkeit miteinander. Das Ziel einer jeden Plattform, in dieser Infrastruktur ist es, einen jeden Teilnehmer so langfristig wie möglich in ihr Ökosystem einzubinden. Hier wird besonders deutlich, wie wichtig jede Vielseitigkeit in einem Ökosystem ist, denn nur so entwickelt sich ein Kreislauf. Will man also beispielsweise ein Unternehmen in diesem Ökosystem gründen, sollte man sich fragen, in welchem Ökosystem genau sich dieses Startup bewegen soll, mit welchen anderen Ökosystemen es interagieren wird und welche Teilnehmer dieses Systems die Zielgruppe bilden. Darüber hinaus darf, wie bereits erwähnt, die Vielseitigkeit nicht fehlen. Fragt euch also, was dem jeweiligen Ökosystem fehlt und ergänzt es, um der Nachfrage zu entsprechen. Denn jede Plattform muss von dem eigenen Ökosystem angenommen werden, sonst rentiert es sich nicht und wird “ausgestoßen”.
Was ist der Unterschied zwischen einem Ökosystem und einer Plattform?
Ein Ökosystem ist die Gesamtheit seiner Umgebung. In diesem Ökosystem interagieren diverse Parteien miteinander, einigen sich, teilen sich d.h. betreiben Austausch. So entsteht ein Kreislauf, ein gemeinsames Leben. Plattformen hingegen sind das Mittel zum Zweck, über das ebenjenes Miteinander geschehen kann. So wird es festgehalten. Wenn man so will: Dokumentiert. Jedoch ist die Unterscheidung zwischen beidem nicht immer ganz leicht, da in vielen Fällen das eine vom anderen abhängig ist.
Was sagt die Zukunft?
Besonders dieses Jahr, durch die COVID-19 Krise, hat das Gesundheitswesen einen immensen digitalen Boom erlebt. Große Namen wie Apple, Google, Amazon, Microsoft u.v.m. sprechen davon, ihre eigenen Ökosysteme auf das Gesundheitswesen auszudehnen. Wenn ihr euch ein Bild davon machen wollt, inwiefern das digitale Netz, besonders im Bereich Telemedizin, bereits ausgebaut ist, schaut euch unseren Artikel … an. Gerade digital Health Startups sind in diesem Bereich sehr wichtig. Sie bringen Innovation und Lösungen mit sich, wenn dies richtig angegangen wird, kann ein neues digitales Ökosystem Gesundheitswesen beständig weiter wachsen. Idealerweise kann so ebenfalls die Brücke zu anderen Ökosystem geschlagen und beschritten werden.