Auch wenn der aktuelle Winter mit zweistelligen Plusgraden überraschte – geheizt werden muss dennoch, und das kann trotz teilweise niedriger Energiepreise teuer werden und belastet die Umwelt. Energieeffizienz ist das Stichwort, das sich das Startup Energieheld auf die Fahne geschrieben hat und mit dem es jetzt in einer Crowdinvesting-Kampagne Anleger überzeugen will.
Alle reden vom Ausbau der erneuerbaren Energien, aber eine Chance die Energiewende in Deutschland voranzubringen bleibt oft unbeachtet: Mehr Energieeffizienz bei Immobilien. 40% der Energie in Deutschland wird allein im Gebäudesektor verbraucht – das ist weit mehr als im Straßenverkehr. Wer hier saniert, z. B. durch effizientere Heizungen, moderne Fenster, sinnvolle Dämmung und Solaranlagen, spart monatlich Geld und schont die Umwelt.
Doch da gibt es ein Problem, das auch Gründer Michael Kessler hatte, als er 2008 seinen Eltern helfen wollte, deren Einfamilienhaus energetisch zu sanieren: „Man muss sich durch viele Handwerkerforen lesen, mit diversen gesetzlichen Standards auseinandersetzen und ist mit Fördermöglichkeiten und Zertifizierungen konfrontiert – und verliert so schnell den Überblick über die Kosten.“ Durch viel eigene Recherche fand der Gründer dann einen Weg um ökologisch und ökonomisch zu sanieren. Die dadurch entstandenen Erfahrungen brachten ihn auf die Idee zu Energieheld. Gemeinsam mit Philipp Lyding und Pascal Ludynia gründete er 2012 das Startup.
Viele Hausbesitzer lassen sich durch unklare Kosten und den Rechercheaufwand von einer energetischen Sanierung abschrecken. Hier setzt Energieheld an, berät Hausbesitzer zu allen Bau- und Fördermöglichkeiten und verbindet Kunden mit dem passenden Handwerker. Mit einem Rechner kann man beispielsweise ermitteln, welche Kosten anfallen. „Bei Bedarf berät Energieheld in ausgewählten Städten persönlich und individuell und findet geprüfte und zertifizierte Handwerker, die ein Auftragsangebot erstellen“, so Mitgründer Philipp Lyding.
Energieheld prüft auch, ob Fördergelder des Bundes oder regionale Zuschüsse möglich sind. Mit mehr als 3,8 Mio. Besuchern ist das Startup Markführer in einem wachsenden Milliardenmarkt. Der Service von Energieheld ist für Kunden kostenlos – Geld verdient das Unternehmen durch kooperierende Handwerksbetriebe. Auch die, häufig in der Onlinewelt noch nicht zu Hause, profitieren: Sie können ihre Dienstleistungen gezielt über das Internet vermarkten und durch Qualität langfristig Kunden binden. In Planung ist eine Softeware as a Service-Lösung, die es Handwerkern erleichtert, ohne viel Aufwand eine Internetpräsenz und Buchungssysteme aufzubauen.
Um noch schneller zu wachsen, sucht Energieheld über eine Crowdinvesting-Kampagne bei Companisto Anleger. Gründer und Investoren wie Martin Sinner oder Robert Gentz sind bereits eingestiegen. „Gemeinsam mit den Companisten wollen wir neue Standorte eröffnen, den Bereich IT stärken und Software-Lösungen für Handwerkbetriebe anbieten“, so Michael Kessler. Energieheld geht es aber auch darum, die Energiewende voran zu bringen – denn diese kann nur gelingen, wenn wir alle mitmachen: „Wer saniert, der spart langfristig nicht nur Geld, sondern tut auch etwas Gutes für den Klimaschutz. Jeder kann ein Energieheld sein.“
Bild ganz oben: die Energiehelden Philipp Lyding, Pascal Ludynia und Michael Kessler. (Foto:obs/Companisto/Daniel Möller Fotografie)