Kann ich das wirklich schaffen? Mit dieser Frage wird das Selbstbewusstsein, die eigene Kompetenz, Tag ein, Tag aus konfrontiert. Die Fähigkeit durch das eigene Handeln Herausforderungen und Probleme selbstwirksam bewältigen zu können, scheint eine Schlüsselkompetenz zu sein, die immer mehr zu einem Trend in der modernen Arbeitswelt zu mutieren scheint. Aber was genau ist Selbstwirksamkeit einfach erklärt? Worauf basiert sie und wie kann sie gefördert werden? Um all die Antworten für diese Fragen haben wir uns gekümmert und sie hier für euch zusammengefasst.
Selbstwirksamkeit als Schlüsselkompetenz?
Was ist Selbstwirksamkeit?
Selbstwirksamkeit nach Bandura – Ein Konzept der persönlichen Überzeugung. Obwohl die Methode der Selbstwirksamkeit bereits vor 40 Jahren von dem kanadischen Psychologen Albert Bandura entwickelt wurde, scheint sie besonders jetzt zum Trend der modernen Arbeitswelt zu mutieren. Das Konzept der Selbstwirksamkeit baut auf der Überzeugung auf, schwer zu bewältigende Aufgaben, Probleme oder Herausforderungen durch das eigene Handeln selbstwirksam bezwingen zu können. Es ist kein Zufall, dass der Begriff Selbstwirksamkeit an den Begriff Selbstbewusstsein erinnert. Denn: Beide Bedeutungen sind eng miteinander verschlungen. Was bedeutet:
Selbstwirksamkeit ist in direktem Sinne abhängig von dem eigenen Selbstbewusstsein.
Erläutern wir diese Behauptung kurz: Selbstwirksamkeit wird vor allem durch ein hohes Bewusstsein der eigenen Kompetenzen gefördert. Ganz logisch: Ist man selbst davon überzeugt, die Fähigkeit zu besitzen mit den eigenen Verhaltensweisen und Entscheidungen effektiv etwas bewirken zu können, ist die Wahrscheinlichkeit, dass dies eintritt, wesentlich höher, als wenn dies nicht der Fall ist. Im Gegensatz dazu kann es ebenfalls geschehen, dass sich, bei einem Mangel an Selbstwirksamkeit, das grundlegende Gefühl einschleicht keinen Funken Kontrolle zu besitzen und den äußeren Umständen hilflos ausgeliefert zu sein.
Selbstwirksamkeit kann grundlegend in jedem Menschen vorhanden sein. Die Frage ist lediglich, wie hoch oder niedrig das Barometer der Selbstwirksamkeit die eigene Kompetenz einschätzt. Dieser Faktor beruht letztendlich auf gesammelten Erfahrungen. So wächst die Selbstwirksamkeit mit jeder gemeisterten Aufgabe und mit jeder bewältigten Herausforderung.
Wie entsteht Selbstwirksamkeit?
Wie bereits erwähnt, ist die Selbstwirksamkeit in direktem Sinne abhängig von dem individuellen Selbstbewusstsein. Daraus resultiert, dass man folglich an problematische Situationen mit mehr Lösungskraft heran schreitet, als wenn man von Anfang an vom eignen Scheitern überzeugt ist. Ist die Bewältigung des Dilemmas schließlich gelungen, wird die Selbstwirksamkeit daraufhin gestärkt, woraus sich ein fortwährender Kreislauf zwischen Selbstbewusstsein und Selbstwirksamkeit ergibt. Geht es aber konkret um die Frage, wie Selbstwirksamkeit im einzelnen Individuum entsteht, muss ein wenig spezifischer auf die Bestandteile der Selbstwirksamkeit eingegangen werden.
Quellen der Selbstwirksamkeit
- Erlebtes: Der gesamte Auf- und Ausbau der Selbstwirksamkeit basiert auf den eigenen Erfahrungen. Ganz logisch: Wer erfahrungsgemäß bereits schwierige Herausforderungen gemeistert hat, traut sich dies höchstwahrscheinlich auch im Angesicht neuer Probleme zu.
- Beistand: Selbstwirksamkeit speist sich allerdings nicht lediglich aus dem Inneren des Individuums. So wächst und gedeiht sie ebenfalls durch den Zuspruch von außenstehenden Personen. Setzen Menschen ihr Vertrauen in die Fähigkeiten des Betroffenen, stärkt dies dessen innere Kompetenz und spinnt ein Sicherheitsnetz, welches zum Auffangen bereit ist, wenn der Sturz droht.
- Vorbilder/Mentoren: Hat man ein spezifisches Vorbild, oder etwa einen Mentor, der durch spezifische Handlungen und Schritte den Lernprozess inspirieren und fördern kann, bildet sich ein Schauspiel, dessen Beobachtung zum Studium und der Förderung des eigenen Selbstvertrauens positiv beitragen kann.
- Emotionale Faktoren: Dieser Bestandteil der Selbstwirksamkeit ist direkt auf die Verbindung zwischen Emotionen und körperlichen Reaktionen zum inneren Glaubenssatz über ihre Fähigkeiten. Dementsprechend sollten die körperlichen Reaktionen immer wahr genommen und schließlich rational beurteilt werden. Herzrasen bedeutet nicht automatisch, dass die Aufgabe nicht gemeistert werden kann. Es sollte immer rational nachgeforscht werden, ob die eigene Reaktion der Aufgabe angebracht ist, oder sich lediglich um den inneren Schock der Aufgabenstellung dreht.
Wie kann man Selbstwirksamkeit stärken?
Geht es darum die eigene Selbstwirksamkeit effektiv zu fördern, können besonders 6 Tricks angewandt werden, um diesem Ziel näherzukommen. Als Voraussetzung für diese Aufgabe gilt, jedoch grundlegend der Wille etwas wirklich ändern zu wollen.
- Den Fokus auf die eigenen Stärken legen.
- Das Benennen eines Mentors, einer Vertrauensperson kann den stabilen, langfristigen Aufbau der Selbstwirksamkeit fördern.
- Die Ziele auf Grundlage der eigenen Kompetenzen setzen.
- Die Herausforderungen sollten den eigenen Fähigkeiten gewachsen sein.
- Nach dem Motto handeln: Was andere können, kann ich schon lange.
- Teile Stärken ein, lasse Erfolge durch eigene Erfahrungen bestätigen und baue darauf stützend den eigenen Fortschritt auf.
In Anbetracht der vorangegangenen Punkte ist es somit ein leichtes die gestellte Frage zu beantworten: Ist Selbstwirksamkeit eine Kompetenz? Durchaus. Man könnte sogar so weit gehen zu behaupten, dass es sich hier um eine Schlüsselkompetenz (nicht nur auf dem Arbeitsmarkt) handelt. Denn der Begriff der Selbstwirksamkeit beschreibt die subjektive Überzeugung, schwierige Herausforderungen meistern zu können, aufgrund der eigenen Kompetenzen.