Museen gibt es für alles, was sich irgendwie ausstellen lässt, und natürlich gibt es auch ein Weihnachtsmuseum. Das befindet sich allerdings in Rothenburg ob der Tauber, was für die meisten nicht gerade um die Ecke liegt. Wesentlich näher, nämlich nur einen Klick entfernt, ist das virtuelle Museum of Modern Christmas Art. Und einen schönen Shop hat es auch.
Das Museum of Modern Chrismas Art, auch Weihnachtskugelmuseum genannt, ist laut seiner Betreiber das einzige seiner Art. Es zeigt ausschließlich Exponate aus der Privatsammlung von Markus Keller und Markus Braun. Seit fast zehn Jahren sammeln die beiden Christbaumschmuck, den sie entweder auf eigenen Reisen entdecken oder sich von Freunden mitbringen lassen. Die Stücke stammen aus europäischen Ländern wie der Schweiz, Frankreich, Italien, Tschechien, Ungarn oder Norwegen und aus Amerika.
Frösche spielen im Weihnachtskugelmuseum eine hervorgehobene Rolle
Einziges Sammelkriterium für die Kugeln ist, dass der Körper aus Formglas sein muss, Baumschmuck aus anderen Materialien wird nicht berücksichtigt. Sortiert sind die Exponate nach verschiedenen Kategorien, naheliegende wie Schneemänner und Nikoläuse und skurrile wie Frösche, die als einzige Tiergattung einen eigenen Menüpunkt bekommen haben.
Im Weihnachtskugelmuseum gibt es nicht nur viel zu sehen, sondern auch einiges zu kaufen. Neben den klassischen Kugeln allerlei Kuriositäten, die die Grenzen des guten Geschmacks teilweise großzügig überschreiten. Weihnachten ist bekanntlich auch ein Fest des Kitsches, und wer den mag, wird hier garantiert fündig.
Dieses Stück Torte ist in Wahrheit ein Artikel aus dem Shop des Weihnachtskugelmuseums
Für alle, die jetzt noch wissen wollen, wie Christbaumkugeln gemacht werden, hier die Zusammenfassung: Zuerst wird ein Rohling aus Glas auf ca. 800°C erhitzt. Dieser wird dann durch einen Glasbläser, in der Maßenproduktion durch eine entsprechende Maschine, zu einer Kugel oder zu einer beliebigen Form geblasen. Um sicherzustellen, dass die Christbaumkugeln die gleiche Größe erhalten, wird eine Art Schablone aus Holz verwendet, die eine genaue Größen- und Formvorgabe liefert.
Zur Veredelung werden die Christbaumkugeln mit einer Silbernitratlösung gefüllt. Durch diesen Arbeitsschritt werden die Weihnachtskugeln verspiegelt und sind nicht mehr transparent, bekommen dafür aber den beliebten Glanzeffekt. Anschließend werden die Stücke in Lackfarbe getaucht oder von Hand bemalt. Um eine gleichmäßige Verteilung zu gewährleisten, werden bei einfarbigen Kugeln die Christbaumkugeln bei diesem Arbeitsschritt gedreht.
Für die Verzierungen werden zusätzlich Materialien wie z.B. Gold- und Silberstaub verwendet, der mit Leim befestigt wird. Nach der Veredlung wird der Kugelhals mit einer besonders scharfen Säge entfernt. Anschließend wird ein Verschluss mit Anhänger angebracht, der meist aus Blech besteht. Fertig! Und wir haben wieder etwas gelernt.