Monagoo ist ein Online-Kaufhaus aus Bad Homburg, das garantiert nachhaltige Artikel mit Liebe für die Geschichten hinter den Produkten und verbürgter Qualität anbietet. Gründer und Geschäftsführer Holger Heinze erzählt, wie das Unternehmen entstanden ist und was es auszeichnet.

Wer hat das Startup ins Leben gerufen und wie haben die Gründer zueinander gefunden?

Gegründet wurde Monagoo von Georg „Schorsch“ Faust und mir,  Holger Heinze. Wir kennen uns schon eine Weile. Georg ist Experte für Einzelhandel, Logistiker und erfahren im Setup von Operations, ich bin Wirtschaftsinformatiker und habe bereits in der Vergangenheit im Online-Sektor gegründet, bevor ich einen Umweg über die Beratung gemacht habe.

Wie seid Ihr auf Eure Geschäftsidee gekommen?

2011-2013 habe ich eine Weltreise mit Entwicklungshilfsprojekten gemacht. Ich habe viel über Nachhaltigkeit, Globalisierung und globale Wertschöpfungsketten gelernt. Als ich wieder in Deutschland angekommen bin, musste ich mich neu einrichten und neue Klamotten kaufen. Ich wollte es diesmal ‚richtig‘ machen und alles, was ich gelernt hatte, umsetzen. Nach längerer Recherche war ich positiv überrascht, wie viele tolle nachhaltige und anständige Produkte und Hersteller es gibt. Gleichzeitig war ich sehr genervt, wie beschwerlich das Einkaufen war. Zu der Zeit war Schorsch in Berliner Startups als Head of Logistics, aber war unzufrieden mit dem Mangel an Nachhaltigkeit und dem Umgang mit Mitarbeitern und Kunden. Wir haben die Idee eines konsequent nachhaltigen Online-Shops gemeinsam weiterentwickelt und sind sehr schnell an die Umsetzung gegangen. Zwischen dem ersten Workshop und dem ersten Verkauf über den Shop lagen neun Monate.

Welche Unternehmen sind die  schärfsten Konkurrenten von Monagoo?

Es gibt einige tolle Shops, die sich mit der gleichen Frage beschäftigen: Wie kann ich nachhaltige Produkte und interessierte Käufer zusammenbringen. Avocadostore ist eine Plattform für Händler, Fairmondo (Ex-Fairnopoly) ist ein Marktplatz für Händler und Privatpersonen. Dazu gibt es einige tolle Nischenshops, für z.B. ausschließlich Kleidung oder Möbel. Wir haben zu diesen Shops ein eher kollegiales Verhältnis. Schließlich wollen wir alle nachhaltiges Einkaufen promoten, und der Markt ist nicht gesättigt – es gibt so viel Nachfrage, dass wir im Moment alle gewinnen, wenn wir das Bewusstsein für Nachhaltigkeit stärken.

monagoo-teamfotoDas Team von Monagoo mit Holger Heinze (vorne rechts) und Georg Faust (hinten mitte)

Wie lautet Dein Alleinstellungsmerkmal gegenüber den Kollegen?

Von den spezialisierten Nischenshops unterscheiden wir uns natürlich durch die Breite unseres Sortiments. Wir führen Kleidung, Schuhe und Accessoires für Frauen, Männer und Kinder. Dazu Taschen, Kosmetik, Spielzeug, Sportausrüstung und vieles mehr. Unser Ziel ist es, der erste Anlaufpunkt für jedes Bedürfnis zu werden. „Erstmal bei Monagoo schauen, ob’s da was anständiges gibt“ – darauf arbeiten wir hin. Die Plattformen und Marktplätze haben natürlich theoretisch auch die Möglichkeit, ein solch breites Sortiment anzubieten. Praktisch ist es allerdings so, dass eine Plattform nur so gut ist, wie ihre Anbieter. Wenn aktuell niemand Unterhosen verkauft, dann hat die Plattform keine Unterhosen im Angebot. Das ist bei uns anders – wir arbeiten aktiv daran, immer die Bedürfnisse unserer Kunden abzudecken, und schließen bewusst diese Lücken im Sortiment. Wir sind da eben Shop oder Kaufhaus, nicht Plattform oder Nischenboutique.

Außerdem stecken wir sehr viel Energie und Zeit in unseren Content. Wir begutachten die Produkte, texten die Beschreibungen selbst und fotografieren, damit wir den Besuchern detailliert und transparent das Produkt und die Story dahinter näher bringen können. Und wir haben ein Videoteam, das bisher knapp 400 Produkt- und Markenvideos veröffentlicht hat.

Das wichtigste Alleinstellungsmerkmal ist unser Umgang mit Nachhaltigkeit. Wir haben einen Nachhaltigkeitsbeauftragten, der nichts anderes tut als Gütesiegel zu prüfen und zu erklären und Marken zu durchleuchten. Unser Nachhaltigkeitsbegriff ist umfassend und konsequent – wir verkaufen ausschließlich Produkte, die soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit sicherstellen. Man kann bei uns sicher sein, dass niemand gelitten hat, dass keine giftigen Materialien verarbeitet wurden und dass die beteiligten Unternehmen ihre unternehmerische Verantwortung wahrnehmen.

Wie wurde bzw. wie wird das Startup finanziert?

Wir sind bisher eigenfinanziert.

Welche Ziele verfolgt Ihr mit Monagoo in den nächsten zwölf Monaten?

Unser Sortiment wächst kontinuierlich. Der im Dezember online genommene Sportshop ist sehr erfolgreich und wir werden noch weitere Spezialshops mit nachhaltigen Alternativen online nehmen. Dazu kommen neue Kooperationen, die gemeinsam mit den bereits bestehenden (Buch7.de, Polarstern Ökostrom, Oxfam Unverpackt) unser Angebot um weitere Themen vergrößern, die für die neue ökologische Mitte interessant sind. Außerdem wollen wir uns über unsere Mitarbeit beim Bündnis für Nachhaltige Textilien für die Schärfung und Implementierung eines sinnvollen Nachhaltigkeitsbegriffs einsetzen.

Tipp für unsere Leser in Hamburg: Am 21. und 22. Februar ist Monagoo auf dem Heldenmarkt im Cruise Center Aldona zu finden.

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