Ein schnelles und profitables Wachstum dürfte wohl das Ziel eines jeden ergebnisorientierten Unternehmers sein. Auch wenn manch sozialer Unternehmer aus der Degrowth-Bewegung anderer Meinung sein mag, ist das Wachstum für jedes Unternehmen enorm wichtig, sofern es langfristig konkurrenzfähig bleiben und auf die dynamischen Bedingungen des Marktes schnell reagieren möchte.
Risiken erkennen und auf Wachstum setzen
Insbesondere im Online-Business ist es fast schon eine Notwendigkeit, das sich ein Unternehmen mit seinen Produkten so aufstellt, das es wachsen kann. Denn der Konkurrenzdruck hoch: In der Digital-Branche sind wohl die wenigsten Unternehmen ganz ohne Mitbewerber. Meist gibt es bereits einen ähnlichen Web-Service oder eine vergleichbare App, gegen die sich das eigene Produkt erst einmal behaupten muss. Und falls ein Start-up tatsächlich mal mit einer großen Innovation den Markt betritt, sollte man sich vor den größeren Fischen im Becken in Acht nehmen. Schließlich könnte jedes Unternehmen mit dem technischen Know-how und dem nötigen Budget ein Nachahmer-Produkt auf den Markt bringen. Unternehmer sollten sich daher auf den bereits erzielten Erfolgen ausruhen oder zu sehr vom eigenen Produkt überzeugt sein. Eine clevere Unternehmensstrategie ist stattdessen gefragt. Daher sollte sich ein Unternehmer dem Risikomanagement widmen und sich die Frage stellen: „Wie kann mein Unternehmen auch im nächsten und sogar im übernächsten Jahr konkurrenzfähig bleiben, wenn sich gewisse Risiken bewahrheiten?“
Ein Unternehmen, dass neue Märkte erschließen und auf ein starkes Wachstum setzen möchte, ist also wesentlich mehr als nur profitorientiert. Viel mehr handelt ein solches Unternehmen risikominimiert und gibt dem Unternehmer, wie auch seinen Angestellten, eine perspektivische Sicherheit. Doch wie handelt man wachstumsorientiert? Und welche Herausforderungen und Chancen ergeben sich daraus?
Schnelles Wachstum durch eine internationale Ausrichtung
Ein gutes Beispiel für ein wachstumsorientiertes Projekt ist das Portal kimbino.de, für das sich die slowakische Digital-Agentur Hyperia s.r.o. verantwortlich zeichnet. Bei kimbino handelt es sich um eine Website, die seinen Nutzern standortbezogen digitalisierte Prospekte von diversen Einzelhandelsketten zur Verfügung stellt. Eigentlich keine schlechte Idee wenn man bedenkt, dass allein die Suche nach dem aktuellen Aldi Prospekt ein monatliches Volumen von über 100.000 Google-Suchen beinhaltet. Dennoch hat man das Rad mit kimbino sicherlich nicht neu erfunden. So finden sich bereits seit Jahren vergleichbare Web-Portale im deutschsprachigen Raum. Doch weshalb setzt man bei Hyperia dennoch auf ein Produkt wie dieses?
„Der Markt um Online-Prospekte ist äußerst lukrativ – nicht zuletzt da die zunehmende Digitalisierung klassische Prospekte hinfällig macht und die Nachfrage der Verbraucher nach umweltfreundlichen, papierlosen Werbungen auch in naher Zukunft steigen wird“, wie Marek Turčáni, Executive Manager von Hyperia, erklärt. Außerdem hat die Digital-Agentur durch Auftragsprojekte Erfahrung gesammelt, wie ein solches Portal technisch aufzubauen ist. „Das wichtigste ist natürlich das Know-how – sowohl seitens der Web-Entwicklung als auch seitens des Marketings“. Beides steht dem Unternehmen zur Verfügung, daher wagte man sich an einen Markt, der bereits starke Wettbewerber aufweist, gegen die man sich als Neuling erst durchsetzen muss.
Das besondere an kimbino ist weniger die Produkt-Idee oder der technische Aufbau, auch wenn man sich deutlich Mühe gegeben hat, ein schnelles Portal mit einfacher Usability zu schaffen. Was das Projekt besonders macht ist, das es nahezu zeitgleich für mehrere Länder ausgerollt wurde: Im August 2018 startete man die slowakische Version. Bereits im folgenden Monat wurden die deutsche Version, sowie zahlreiche weitere Sprach- und Ländervarianten ausgerollt. Bis Ende des Jahres waren bereits 32 verschiedene Länderversionen online. Neben der Version für den deutschen Markt sind beispielsweise auch Versionen für Mexiko, Frankreich, Österreich, Südafrika, Australien, Argentinien oder Japan live gegangen. Selbstverständlich beinhaltet jede Länder-Version auch Prospekte von einheimischen Märkten.
Der große Vorteil bei dieser internationalen Ausrichtung des Portals ist, dass das Produkt wesentlich mehr Potenzial hat schneller schwarze Zahlen zu schreiben. Auch wenn es einige Länder gibt, in denen die Konkurrenz sehr groß ist (und damit der zu erwartende Gewinn eher niedrig bleibt), so schafft man sich bei kleineren Nischenmärkten schnell eine Marktführerrolle, wenn man einiges zuvor richtig gemacht hat.
Außerdem kann eine internationale Ausrichtung wie diese auch ein größeres Vertrauen beim User schaffen, was nicht unterschätzt werden sollte.
Das technische Framework ist natürlich in jeder Länderversion gleich. Einmal entwickelt kann es für jede Länderversion benutzt werden. Die ganz große Herausforderung der internationalen Ausrichtung ist jedoch die Planung: „Wir brauchen Freelancer, die überall auf der Welt sitzen. Muttersprachler aus verschiedenen Ländern, die nicht nur Texte schreiben können, sondern sich auch mit Online-Marketing Themen und dem Einzelhandel vor Ort auskennen“. Die Koordination der internationalen Web-Worker erfordert nicht nur sehr viel Planung, sondern auch Agilität: „Wenn man über 30 Websites managen möchte – und zeitgleich am Roll-out von weiteren Versionen arbeitet, ist man auf stetiges Priorisieren und Umplanen von Budget und Ressourcen angewiesen – anders geht es nicht“, wie Turčáni versichert.
Und der bisherige Erfolg scheint ihm Recht zu geben. Weltweit veröffentlichen mittlerweile rund 2.200 verschiedene Einzelhändler ihre Werbeprospekte online bei kimbino – Tendenz steigend.
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