Über ein Jahr ist es her, dass der erste Lockdown aufgrund des Corona-Virus bekannt gegeben wurde. Nun ist es 2021 und wir fragen uns, wie sich die Pandemie in den letzten 1,5 Jahren auf die Startup-Welt ausgewirkt hat. Neben vielen negativen Punkten und Niederlagen, soll nun dennoch darauf hingewiesen werden, dass auch in der Krise Innovation geschehen kann. Dementsprechend haben wir recherchiert und möchten euch von 5 Startups berichten, die in der Krise, wegen der Krise entstanden sind.
- Kita to go
- Streamparty
- AliudQ
- United4Information
- Copper Clean
Corona Startup Ideen
Streamparty
Gründer: Malte Granderath
Streamparty ist wohl eine der offensichtlichsten Gründungen, welche durch die Corona-Pandemie entstanden sind. Da sich viele durch den Lockdown und die enorme Anzahl an Quarantänefällen zunehmend nach gemeinsamen Kino-Abenden gesehnt haben, entwickelte Malte Granderath die Geschäfts-Idee von Streamparty. Durch die von ihm entwickelte Technologie wurde es Nutzer*innen von Prime Video, Netflix, Disney+ und YouTube ermöglicht, weiterhin gemeinsam Filmabende zu veranstalten. Im virtuellen Raum, über große Distanzen entfernt, können sie so über die Plattformen gemeinsam Filme und Serien anschauen und sogar im inkludierten Videochat miteinander kommunizieren. Mittlerweile kann das Startup Nutzer aus über 30 Ländern verzeichnen. Die Dienstleistung ist kostenlos, solange lediglich 5 Stunden im Monat Filme und Serien geschaut werden. Möchten Nutzer*innen auf mehr Zeit zugreifen und den Videochat parallel zum Film führen, können sie ein Abo von 3 bis 4 Euro pro Monat abschließen.
AliudQ
Gründer: Florian Strecker & Virginia Howington
Das zweite Startup in unserer Liste ist AliudQ. Florian Strecker und Virginia Howington, die Gründer des Startups, sahen durch die Pandemie eine Gefahr in Schlangen zu stehen und so nicht lediglich kostbare Zeit zu verschwenden, sondern sich ebenfalls der Möglichkeit einer Kontamination auszusetzen. Also erfanden sie AliudQ: Eine virtuelle Warteschlange. Nutzer*innen können über die App in die Warteschlange treten und werden gleichzeitig darüber informiert, wie lang ihre Wartezeit dauert.
United4Information
Gründer: Julian Haug
Wir haben es alle miterlebt: Besonders in der Corona-Pandemie traten zunehmend Falschmeldungen und Verschwörungstheorien auf. Diese Informationen nahmen ein solch enormes Maß an Verunsicherung und Fehl-Information an, dass viele Rezipienten kaum mehr wussten, was man den Nachrichten nun glauben kann und was nicht. Hier kam United4information ins Spiel. Dieses Startup ist darauf spezialisiert, tatsächliche Informationen von Falschmeldungen zu trennen. Das ganze sieht so aus: Wissenschaftler und Anbieter von kostenfreier Software arbeiten zusammen, um gemeinsam Studien zu Fake-News, spezifisch in Bezug auf Corona, durchzuführen. Darüber hinaus wird ein Warnsystem mitentwickelt, welches Fehl-Informationen mittels einer Datenerhebung erkennt.
Kita to go
Gründer: Marie-Louisa Puttich
Kita to Go wurde durch die Gründerin von Hooray Box gegründet. Da das Startup, welches Komplettpakete für Kinderfeiern lieferte, in Zeiten von Corona nicht mehr sonderlich gefragt war, musste eine neue Idee herbei. In diesem Zusammenhang fiel der Gründerin Marie-Louisa Puttich auf, dass durch die Schließung der Kitas unzählige Kinder weiterhin Kinderbetreuung benötigten. Doch wie löst man dieses Problem? Marie-Louisa Puttich dachte nach und entwickelte die Online-Plattform Kita to go. Die Plattform ist dafür entwickelt 3 bis 6 jährigen Kindern eine Beschäftigung zu bieten, damit Eltern weiterhin im Home-Office ihren Aufgaben nachgehen konnten. Die Plattform bietet jede Woche ein Bastel-, Lern- oder Spielprogramm zu einem neuen Thema an, und führt die Kinder durch den entsprechenden Ablauf. Bereits nach einer Woche hatte das Startup rund 5.000 Nutzer*innen und konnte diese Zahl bis zum heutigen Zeitpunkt auf über 50.000 Nutzer*innen steigern. Was ebenfalls interessant ist: Das Digitalangebot des Startups ist kostenlos, bietet allerdings digitale und gedruckte Themen- und Arbeitshefte zum Programm an, die kostenpflichtig sind.
Copper Clean
Gründer: Benton Allen
Während der Corona-Pandemie gab es ein Produkt, welches mehr gekauft wurde denn je: Desinfektionsmittel. Kontaminierte Flächen boten eine große Ansteckungsgefahr, es wurde zum ständigen Händewaschen geraten. Benton Allen, Angestellter an der Texas A&M University hat mit seinen Mitarbeiter*innen daraufhin Copper Clean entwickelt. Sie stellen eine Folie aus einer Kupferlegierung mit selbst-klebender Rückseite her, welche Oberflächen vor Viren und anderen Krankheitserregern schützen sollte. Mittlerweile arbeitet Copper Clean mit Lebensmittelgeschäften und Einkaufszentren in den USA zusammen, um Oberflächen mit den Copper Clean Oberflächenpflastern auszustatten. Der Co-Founder des Unternehmens Benton Allen, gab zu seiner Entwicklung zu Beginn der Pandemie folgendes Statement ab: „Als Anfang des Jahres die ersten Berichte aus Wuhan kamen, haben wir sofort überlegt, wie wir unsere Kenntnisse in der antimikrobiellen Materialwissenschaft nutzen können, um die Ausbreitung des Virus zu bekämpfen, sollte es die USA erreichen.“ Nun, erreicht hat das Virus die USA allemal und es steht fest, dass geschützte Oberflächen einen Markt bieten, der besonders in der Corona-Pandemie eine hohe Nachfrage präsentiert hat.