Deutsche Kunden erhalten beim Kauf eines Elektroautos, dessen Basismodell unter 60.000 Euro kostet eine Prämie in Höhe von 4.000 Euro. Die so genannte E-Auto-Prämie für das Modell S 75D von Tesla wird nun nicht mehr gefördert. In dem Artikel erfahrt ihr warum.

Verdacht auf Verbrauchertäuschung

Das für die Umweltprämie zuständige Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) prüft derzeit, ob der kalifornische Autohersteller seine Kunden widerrechtlich in den Genuss der E-Auto-Prämie gebracht hat. Die Preistrickserei funktionierte so: Die abgespeckte Version des Model S von Tesla kostet nur 58.000 Euro (netto). Allerdings fehlen hier Rückfahrkamera, Spurhalteassistent, Parksensoren und Navigationssystem. Kunden, die das 13.101 Euro (brutto) teure Komfort-Paket hinzubuchten, erhielten das Zubehör, was zuvor serienmäßiger Standard war. Gleichzeitig qualifizierten sie sich für die Elektroauto-Kaufprämie. Allerdings ergaben die „Auto Bild“-Recherchen, dass die Basisversion ohne Komfort-Paket gar nicht erhältlich ist. Optionales Hinzubuchen Fehlanzeige.

Stellungnahme Tesla

Tesla weist die Vorwürfe entschieden zurück. „Das ist eine vollkommen falsche Anschuldigung“, teilte eine Tesla-Sprecherin mit. „Jeder in Deutschland kann eine Basisversion des Tesla Model S ohne Komfortpaket bestellen, und wir haben solche Autos an Kunden ausgeliefert.“ Die von der Bundesregierung festgesetzte Obergrenze von 60.000 Euro sei laut Tesla reine Willkür. Zunächst hatte der Autohersteller sogar überlegt, sich bei den Wettbewerbsbehörden der Europäischen Union zu beschweren. Bis zum Förderstopp wurden exakt 1274 Förderanträge gestellt. Sollte die BAFA-Prüfung eine Täuschung seitens Tesla feststellen, so ist bisher unklar, ob die Käufer das Geld zurückzahlen müssen.

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